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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Blechfabrikation.
Es folgten in Deutschland die Wellblechpressen von R. Simony
(D. R. P. Nr. 4238) und von Jacob Hilgers (D. R. P. Nr. 4238) 1878,
von Paul Schröter in Neuwied 1879, von Thyssen & Co. in Mül-
heim a. d. Ruhr 1881 u. s. w. Anfang der achtziger Jahre begann
man die Wellbleche durch Walzwerke herzustellen. Bei den ältesten
waren die Walzen wellenförmig gefurcht und wurden allmählich nach
jedem Durchgang des Bleches durch Senken der Oberwalze einander
genähert 1). Dann ging man zu Walzen über, die in ihrer Längs-
richtung gewellt waren, in die das Blech seiner Breite nach ein-
gesteckt wurde. Bei diesen
wie bei den vorhergehenden
liessen sich nur geringe
Wellentiefen erreichen;
auch erforderte jedes
andere Profil andere Wal-
zen. Diesem Missstand
begegnete Vital Daelen
in Berlin 1882 dadurch,
dass er die Profile durch
verstellbare Formringe her-
stellte (D. R. P. Nr. 19949).
Mit drei Satz Formringen
liessen sich auf diese Art
[Abbildung] Fig. 332.
sämtliche gebräuchlichen Profile herstellen. Gottfried Kammerich
in Berlin konstruierte 1883 ein Wellblechwalzwerk mit mehreren
hintereinander liegenden Walzenpaaren.

Zur Herstellung sehr langer Bleche erfanden Ludwig Potthoff
und Adolf Schiller 1884 ein Walzwerk (D. R. P. Nr. 31674), welches
unter dem Namen Baroper Walzwerk bekannt wurde. Es besteht aus
drei Walzen (Fig. 332), die so profiliert sind, dass erst der Wulst H
bei dem dritten Durchgang das richtige Profil des Wellblechs erzeugt.
Das Blech wird von links nach rechts immer um das halbe Profil
verschoben und zeigen a, b, c, d, e die fortschreitende Furchung des
Bleches.

Zur Herstellung von Wellblechen beliebiger Länge und Breite
konstruierte Fr. Moll 1887 eine Maschine (D. R. P. Nr. 42528), die
mehr einem schweren Wagen, dessen Räder die Wellen einpressen,

1) So z. B. nach dem Patent von A. Bachmeyer in Berlin von 1882 (D. R. P.
Nr. 19949).
Beck, Geschichte des Eisens. 54

Blechfabrikation.
Es folgten in Deutschland die Wellblechpressen von R. Simony
(D. R. P. Nr. 4238) und von Jacob Hilgers (D. R. P. Nr. 4238) 1878,
von Paul Schröter in Neuwied 1879, von Thyssen & Co. in Mül-
heim a. d. Ruhr 1881 u. s. w. Anfang der achtziger Jahre begann
man die Wellbleche durch Walzwerke herzustellen. Bei den ältesten
waren die Walzen wellenförmig gefurcht und wurden allmählich nach
jedem Durchgang des Bleches durch Senken der Oberwalze einander
genähert 1). Dann ging man zu Walzen über, die in ihrer Längs-
richtung gewellt waren, in die das Blech seiner Breite nach ein-
gesteckt wurde. Bei diesen
wie bei den vorhergehenden
lieſsen sich nur geringe
Wellentiefen erreichen;
auch erforderte jedes
andere Profil andere Wal-
zen. Diesem Miſsstand
begegnete Vital Daelen
in Berlin 1882 dadurch,
daſs er die Profile durch
verstellbare Formringe her-
stellte (D. R. P. Nr. 19949).
Mit drei Satz Formringen
lieſsen sich auf diese Art
[Abbildung] Fig. 332.
sämtliche gebräuchlichen Profile herstellen. Gottfried Kammerich
in Berlin konstruierte 1883 ein Wellblechwalzwerk mit mehreren
hintereinander liegenden Walzenpaaren.

Zur Herstellung sehr langer Bleche erfanden Ludwig Potthoff
und Adolf Schiller 1884 ein Walzwerk (D. R. P. Nr. 31674), welches
unter dem Namen Baroper Walzwerk bekannt wurde. Es besteht aus
drei Walzen (Fig. 332), die so profiliert sind, daſs erst der Wulst H
bei dem dritten Durchgang das richtige Profil des Wellblechs erzeugt.
Das Blech wird von links nach rechts immer um das halbe Profil
verschoben und zeigen a, b, c, d, e die fortschreitende Furchung des
Bleches.

Zur Herstellung von Wellblechen beliebiger Länge und Breite
konstruierte Fr. Moll 1887 eine Maschine (D. R. P. Nr. 42528), die
mehr einem schweren Wagen, dessen Räder die Wellen einpressen,

1) So z. B. nach dem Patent von A. Bachmeyer in Berlin von 1882 (D. R. P.
Nr. 19949).
Beck, Geschichte des Eisens. 54
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[849/0865] Blechfabrikation. Es folgten in Deutschland die Wellblechpressen von R. Simony (D. R. P. Nr. 4238) und von Jacob Hilgers (D. R. P. Nr. 4238) 1878, von Paul Schröter in Neuwied 1879, von Thyssen & Co. in Mül- heim a. d. Ruhr 1881 u. s. w. Anfang der achtziger Jahre begann man die Wellbleche durch Walzwerke herzustellen. Bei den ältesten waren die Walzen wellenförmig gefurcht und wurden allmählich nach jedem Durchgang des Bleches durch Senken der Oberwalze einander genähert 1). Dann ging man zu Walzen über, die in ihrer Längs- richtung gewellt waren, in die das Blech seiner Breite nach ein- gesteckt wurde. Bei diesen wie bei den vorhergehenden lieſsen sich nur geringe Wellentiefen erreichen; auch erforderte jedes andere Profil andere Wal- zen. Diesem Miſsstand begegnete Vital Daelen in Berlin 1882 dadurch, daſs er die Profile durch verstellbare Formringe her- stellte (D. R. P. Nr. 19949). Mit drei Satz Formringen lieſsen sich auf diese Art [Abbildung Fig. 332.] sämtliche gebräuchlichen Profile herstellen. Gottfried Kammerich in Berlin konstruierte 1883 ein Wellblechwalzwerk mit mehreren hintereinander liegenden Walzenpaaren. Zur Herstellung sehr langer Bleche erfanden Ludwig Potthoff und Adolf Schiller 1884 ein Walzwerk (D. R. P. Nr. 31674), welches unter dem Namen Baroper Walzwerk bekannt wurde. Es besteht aus drei Walzen (Fig. 332), die so profiliert sind, daſs erst der Wulst H bei dem dritten Durchgang das richtige Profil des Wellblechs erzeugt. Das Blech wird von links nach rechts immer um das halbe Profil verschoben und zeigen a, b, c, d, e die fortschreitende Furchung des Bleches. Zur Herstellung von Wellblechen beliebiger Länge und Breite konstruierte Fr. Moll 1887 eine Maschine (D. R. P. Nr. 42528), die mehr einem schweren Wagen, dessen Räder die Wellen einpressen, 1) So z. B. nach dem Patent von A. Bachmeyer in Berlin von 1882 (D. R. P. Nr. 19949). Beck, Geschichte des Eisens. 54

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 849. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/865>, abgerufen am 22.11.2024.