beständigen Alkali, ausziehen. Jenes ist möglich, wenn sie in einer seifenartigen, und letzteres wenn sie in einer harzigen Substanz enthalten sind.
§. 5.
Um das Eindringen der Färbetheile in die Wolle und wollene Zeuge zu bewürken, müs- sen jene in der Farbebrühe fein zertheilt, die Zwischenräume der Wolle geöfnet und erwei- tert, und, nachdem sich die Färbetheile in denselben angehenket haben, wieder verschlos- sen werden.
1. Die Auflösung und Zertheilung der Färbethei- le wird durch Beymischung einiger Salze, und durch das Kochen befördert. Damit sie lang genug, und überall gleich, in der Brühe hän- gen mögen, wird diese zuweilen durch Kleien, Samen von Griechischheu, Trigonella foenum graecum, u. d. schleimicht gemacht.
2. Zur Oefnung der Zwischenräume und Eindrin- gung der Färbetheile in selbige, dient die Rei- nigung der Wolle und wollenen Waare, auch die Vorbereitung und Einweichung derselben in Wasser oder in salzigen Flüssigkeiten.
3. Die Verschliessung der Färbetheilchen in den Zwischenräumen der Wolle, wird durch Ab- waschung derselben in kaltem Wasser, auch oft durch Hülfe eines adstringirenden Wesens bewürkt.
§. 6.
D 5
Wollenfaͤrberey §. 4. 5.
beſtaͤndigen Alkali, ausziehen. Jenes iſt moͤglich, wenn ſie in einer ſeifenartigen, und letzteres wenn ſie in einer harzigen Subſtanz enthalten ſind.
§. 5.
Um das Eindringen der Faͤrbetheile in die Wolle und wollene Zeuge zu bewuͤrken, muͤſ- ſen jene in der Farbebruͤhe fein zertheilt, die Zwiſchenraͤume der Wolle geoͤfnet und erwei- tert, und, nachdem ſich die Faͤrbetheile in denſelben angehenket haben, wieder verſchloſ- ſen werden.
1. Die Aufloͤſung und Zertheilung der Faͤrbethei- le wird durch Beymiſchung einiger Salze, und durch das Kochen befoͤrdert. Damit ſie lang genug, und uͤberall gleich, in der Bruͤhe haͤn- gen moͤgen, wird dieſe zuweilen durch Kleien, Samen von Griechiſchheu, Trigonella foenum graecum, u. d. ſchleimicht gemacht.
2. Zur Oefnung der Zwiſchenraͤume und Eindrin- gung der Faͤrbetheile in ſelbige, dient die Rei- nigung der Wolle und wollenen Waare, auch die Vorbereitung und Einweichung derſelben in Waſſer oder in ſalzigen Fluͤſſigkeiten.
3. Die Verſchlieſſung der Faͤrbetheilchen in den Zwiſchenraͤumen der Wolle, wird durch Ab- waſchung derſelben in kaltem Waſſer, auch oft durch Huͤlfe eines adſtringirenden Weſens bewuͤrkt.
§. 6.
D 5
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Wollenfaͤrberey §. 4. 5.
beſtaͤndigen Alkali, ausziehen. Jenes iſt
moͤglich, wenn ſie in einer ſeifenartigen, und
letzteres wenn ſie in einer harzigen Subſtanz
enthalten ſind.
§. 5.
Um das Eindringen der Faͤrbetheile in die
Wolle und wollene Zeuge zu bewuͤrken, muͤſ-
ſen jene in der Farbebruͤhe fein zertheilt, die
Zwiſchenraͤume der Wolle geoͤfnet und erwei-
tert, und, nachdem ſich die Faͤrbetheile in
denſelben angehenket haben, wieder verſchloſ-
ſen werden.
1. Die Aufloͤſung und Zertheilung der Faͤrbethei-
le wird durch Beymiſchung einiger Salze, und
durch das Kochen befoͤrdert. Damit ſie lang
genug, und uͤberall gleich, in der Bruͤhe haͤn-
gen moͤgen, wird dieſe zuweilen durch Kleien,
Samen von Griechiſchheu, Trigonella foenum
graecum, u. d. ſchleimicht gemacht.
2. Zur Oefnung der Zwiſchenraͤume und Eindrin-
gung der Faͤrbetheile in ſelbige, dient die Rei-
nigung der Wolle und wollenen Waare, auch
die Vorbereitung und Einweichung derſelben
in Waſſer oder in ſalzigen Fluͤſſigkeiten.
3. Die Verſchlieſſung der Faͤrbetheilchen in den
Zwiſchenraͤumen der Wolle, wird durch Ab-
waſchung derſelben in kaltem Waſſer, auch
oft durch Huͤlfe eines adſtringirenden Weſens
bewuͤrkt.
§. 6.
D 5
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/117>, abgerufen am 16.02.2025.
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