Bogen mit einem hölzernen Kreuze auf dem Trockenboden aufgehenket. Nach dem Trock- nen wird das Lösch- und Druckpapier, in Bücher und Rieß gelegt, und verkauft.
1. Ein Buch Schreibpapier hält 24 Bogen, und ein Buch Druckpapier 25 Bogen. Zwanzig Buch machen im Handel ein Rieß. Zehn Rieß oder 200 Buch machen einen Ballen oder Riem. Die Buchdrucker rechnen zu ei- nem Buche bedrucktes Papier nur 23 Bogen, und nennen es ein Alphabet.
§. 11.
Das Schreibpapier wird geleimt, durch Alaunwasser gezogen, getrocknet, und entwe- der durch den Schlagstampfen, einen eiser- nen Hammer von 2/3 Zentner, oder mit einem polirten glasartigen Steine, geglättet, her- nach gepresset, in Bücher und Rieß gelegt, zusammengebunden, und, nachdem jeder Bo- gen mehr als 30 mal durch die Hand, und mehr als 10 mal durch die Presse gegangen, verkauft.
1. Die Papiermacher bereiten ihr Leimwasser selbst, ohne erst den Leim zu trocknen. Frey- lich spahren sie dadurch eine Ausgabe, aber den Schaden haben sie auch davon, daß sie nicht wohl allemal das Leimwasser genau von derjenigen Stärke machen können, als nöthig ist. Würden sie Leimtafeln nehmen, so ließe
sich
Papiermacherey. §. 10. 11.
Bogen mit einem hoͤlzernen Kreuze auf dem Trockenboden aufgehenket. Nach dem Trock- nen wird das Loͤſch- und Druckpapier, in Buͤcher und Rieß gelegt, und verkauft.
1. Ein Buch Schreibpapier haͤlt 24 Bogen, und ein Buch Druckpapier 25 Bogen. Zwanzig Buch machen im Handel ein Rieß. Zehn Rieß oder 200 Buch machen einen Ballen oder Riem. Die Buchdrucker rechnen zu ei- nem Buche bedrucktes Papier nur 23 Bogen, und nennen es ein Alphabet.
§. 11.
Das Schreibpapier wird geleimt, durch Alaunwaſſer gezogen, getrocknet, und entwe- der durch den Schlagſtampfen, einen eiſer- nen Hammer von ⅔ Zentner, oder mit einem polirten glasartigen Steine, geglaͤttet, her- nach gepreſſet, in Buͤcher und Rieß gelegt, zuſammengebunden, und, nachdem jeder Bo- gen mehr als 30 mal durch die Hand, und mehr als 10 mal durch die Preſſe gegangen, verkauft.
1. Die Papiermacher bereiten ihr Leimwaſſer ſelbſt, ohne erſt den Leim zu trocknen. Frey- lich ſpahren ſie dadurch eine Ausgabe, aber den Schaden haben ſie auch davon, daß ſie nicht wohl allemal das Leimwaſſer genau von derjenigen Staͤrke machen koͤnnen, als noͤthig iſt. Wuͤrden ſie Leimtafeln nehmen, ſo ließe
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Papiermacherey. §. 10. 11.
Bogen mit einem hoͤlzernen Kreuze auf dem
Trockenboden aufgehenket. Nach dem Trock-
nen wird das Loͤſch- und Druckpapier, in
Buͤcher und Rieß gelegt, und verkauft.
1. Ein Buch Schreibpapier haͤlt 24 Bogen, und
ein Buch Druckpapier 25 Bogen. Zwanzig
Buch machen im Handel ein Rieß. Zehn
Rieß oder 200 Buch machen einen Ballen
oder Riem. Die Buchdrucker rechnen zu ei-
nem Buche bedrucktes Papier nur 23 Bogen,
und nennen es ein Alphabet.
§. 11.
Das Schreibpapier wird geleimt, durch
Alaunwaſſer gezogen, getrocknet, und entwe-
der durch den Schlagſtampfen, einen eiſer-
nen Hammer von ⅔ Zentner, oder mit einem
polirten glasartigen Steine, geglaͤttet, her-
nach gepreſſet, in Buͤcher und Rieß gelegt,
zuſammengebunden, und, nachdem jeder Bo-
gen mehr als 30 mal durch die Hand, und
mehr als 10 mal durch die Preſſe gegangen,
verkauft.
1. Die Papiermacher bereiten ihr Leimwaſſer
ſelbſt, ohne erſt den Leim zu trocknen. Frey-
lich ſpahren ſie dadurch eine Ausgabe, aber
den Schaden haben ſie auch davon, daß ſie
nicht wohl allemal das Leimwaſſer genau von
derjenigen Staͤrke machen koͤnnen, als noͤthig
iſt. Wuͤrden ſie Leimtafeln nehmen, ſo ließe
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/135>, abgerufen am 16.02.2025.
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