Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite
Sechster Abschnitt.
hat, wohl aber bey Frostwetter vorkommen
kan, so wird für jedes eingetrocknete Quent-
chen des dritten Loths, 20 Pf. nachgeschossen,
daß also der Nachschuß für 3 Loth Abgang,
160 Pf. betragen würde. Wenn aber mehr
als 3 Loth eingetrocknet ist, so wird ein solches
schlechtes Malz noch mit Gelde bestraft.
2. Jn Göttingen wird zu einem ganzen Gebraue,
das ist, zu so viel als auf einmal gebrauet
wird, wenn der Scheffel Gerste 10 Mgr. und
der Scheffel Weitzen 20 Mgr. kostet, genom-
men: das Malz von 18 Malter roher Gerste,
und von 3 Malter 5 Himpten rohen Weitzens,
das ist 221/2 Malter Gerstenmalz und 41/2 Mal-
ter Weitzenmalz, also in allem 27 Malter
Malz, welche 4840 Pfund wiegen müssen.
Davon werden 26 bis 271/2 Faß Bier, jedes
Faß zu 104 Stübchen gerechnet, und 81/2 bis 9
Faß Convent, und 60 Zuber Träbern erhalten.
§. 9.

Das Malzschrot wird in den Maisch-
bottich
geschüttet, mit etwas kaltem Wasser
angerührt, und durch wiederholte Uebertra-
gung des in der Braupfanne kochenden Was-
sers in den Maischbottich, und aus diesem in
die siedende Pfanne, unter beständigem Um-
rühren ausgezogen, bis sich endlich das Ex-
tract oder Decoct kläret.

1. Eine Pfanne, zumal eine kupferne, welche im
hiesiegen Brauhause 28 Zentner wiegt, und
über tausend Thaler kostet, ist vortheilhafterer
als
Sechſter Abſchnitt.
hat, wohl aber bey Froſtwetter vorkommen
kan, ſo wird fuͤr jedes eingetrocknete Quent-
chen des dritten Loths, 20 Pf. nachgeſchoſſen,
daß alſo der Nachſchuß fuͤr 3 Loth Abgang,
160 Pf. betragen wuͤrde. Wenn aber mehr
als 3 Loth eingetrocknet iſt, ſo wird ein ſolches
ſchlechtes Malz noch mit Gelde beſtraft.
2. Jn Goͤttingen wird zu einem ganzen Gebraue,
das iſt, zu ſo viel als auf einmal gebrauet
wird, wenn der Scheffel Gerſte 10 Mgr. und
der Scheffel Weitzen 20 Mgr. koſtet, genom-
men: das Malz von 18 Malter roher Gerſte,
und von 3 Malter 5 Himpten rohen Weitzens,
das iſt 22½ Malter Gerſtenmalz und 4½ Mal-
ter Weitzenmalz, alſo in allem 27 Malter
Malz, welche 4840 Pfund wiegen muͤſſen.
Davon werden 26 bis 27½ Faß Bier, jedes
Faß zu 104 Stuͤbchen gerechnet, und 8½ bis 9
Faß Convent, und 60 Zuber Traͤbern erhalten.
§. 9.

Das Malzſchrot wird in den Maiſch-
bottich
geſchuͤttet, mit etwas kaltem Waſſer
angeruͤhrt, und durch wiederholte Uebertra-
gung des in der Braupfanne kochenden Waſ-
ſers in den Maiſchbottich, und aus dieſem in
die ſiedende Pfanne, unter beſtaͤndigem Um-
ruͤhren ausgezogen, bis ſich endlich das Ex-
tract oder Decoct klaͤret.

1. Eine Pfanne, zumal eine kupferne, welche im
hieſiegen Brauhauſe 28 Zentner wiegt, und
uͤber tauſend Thaler koſtet, iſt vortheilhafterer
als
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <item><pb facs="#f0146" n="86"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Sech&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.</hi></fw><lb/>
hat, wohl aber bey Fro&#x017F;twetter vorkommen<lb/>
kan, &#x017F;o wird fu&#x0364;r jedes eingetrocknete Quent-<lb/>
chen des dritten Loths, 20 Pf. nachge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
daß al&#x017F;o der Nach&#x017F;chuß fu&#x0364;r 3 Loth Abgang,<lb/>
160 Pf. betragen wu&#x0364;rde. Wenn aber mehr<lb/>
als 3 Loth eingetrocknet i&#x017F;t, &#x017F;o wird ein &#x017F;olches<lb/>
&#x017F;chlechtes Malz noch mit Gelde be&#x017F;traft.</item><lb/>
            <item>2. Jn Go&#x0364;ttingen wird zu einem ganzen Gebraue,<lb/>
das i&#x017F;t, zu &#x017F;o viel als auf einmal gebrauet<lb/>
wird, wenn der Scheffel Ger&#x017F;te 10 Mgr. und<lb/>
der Scheffel Weitzen 20 Mgr. ko&#x017F;tet, genom-<lb/>
men: das Malz von 18 Malter roher Ger&#x017F;te,<lb/>
und von 3 Malter 5 Himpten rohen Weitzens,<lb/>
das i&#x017F;t 22½ Malter Ger&#x017F;tenmalz und 4½ Mal-<lb/>
ter Weitzenmalz, al&#x017F;o in allem 27 Malter<lb/>
Malz, welche 4840 Pfund wiegen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Davon werden 26 bis 27½ Faß Bier, jedes<lb/>
Faß zu 104 Stu&#x0364;bchen gerechnet, und 8½ bis 9<lb/>
Faß Convent, und 60 Zuber Tra&#x0364;bern erhalten.</item>
          </list>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 9.</head><lb/>
          <p>Das <hi rendition="#fr">Malz&#x017F;chrot</hi> wird in den <hi rendition="#fr">Mai&#x017F;ch-<lb/>
bottich</hi> ge&#x017F;chu&#x0364;ttet, mit etwas kaltem Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
angeru&#x0364;hrt, und durch wiederholte Uebertra-<lb/>
gung des in der <hi rendition="#fr">Braupfanne</hi> kochenden Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ers in den Mai&#x017F;chbottich, und aus die&#x017F;em in<lb/>
die &#x017F;iedende Pfanne, unter be&#x017F;ta&#x0364;ndigem Um-<lb/>
ru&#x0364;hren ausgezogen, bis &#x017F;ich endlich das Ex-<lb/>
tract oder Decoct kla&#x0364;ret.</p><lb/>
          <list>
            <item>1. Eine Pfanne, zumal eine kupferne, welche im<lb/>
hie&#x017F;iegen Brauhau&#x017F;e 28 Zentner wiegt, und<lb/>
u&#x0364;ber tau&#x017F;end Thaler ko&#x017F;tet, i&#x017F;t vortheilhafterer<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">als</fw><lb/></item>
          </list>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0146] Sechſter Abſchnitt. hat, wohl aber bey Froſtwetter vorkommen kan, ſo wird fuͤr jedes eingetrocknete Quent- chen des dritten Loths, 20 Pf. nachgeſchoſſen, daß alſo der Nachſchuß fuͤr 3 Loth Abgang, 160 Pf. betragen wuͤrde. Wenn aber mehr als 3 Loth eingetrocknet iſt, ſo wird ein ſolches ſchlechtes Malz noch mit Gelde beſtraft. 2. Jn Goͤttingen wird zu einem ganzen Gebraue, das iſt, zu ſo viel als auf einmal gebrauet wird, wenn der Scheffel Gerſte 10 Mgr. und der Scheffel Weitzen 20 Mgr. koſtet, genom- men: das Malz von 18 Malter roher Gerſte, und von 3 Malter 5 Himpten rohen Weitzens, das iſt 22½ Malter Gerſtenmalz und 4½ Mal- ter Weitzenmalz, alſo in allem 27 Malter Malz, welche 4840 Pfund wiegen muͤſſen. Davon werden 26 bis 27½ Faß Bier, jedes Faß zu 104 Stuͤbchen gerechnet, und 8½ bis 9 Faß Convent, und 60 Zuber Traͤbern erhalten. §. 9. Das Malzſchrot wird in den Maiſch- bottich geſchuͤttet, mit etwas kaltem Waſſer angeruͤhrt, und durch wiederholte Uebertra- gung des in der Braupfanne kochenden Waſ- ſers in den Maiſchbottich, und aus dieſem in die ſiedende Pfanne, unter beſtaͤndigem Um- ruͤhren ausgezogen, bis ſich endlich das Ex- tract oder Decoct klaͤret. 1. Eine Pfanne, zumal eine kupferne, welche im hieſiegen Brauhauſe 28 Zentner wiegt, und uͤber tauſend Thaler koſtet, iſt vortheilhafterer als

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/146
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/146>, abgerufen am 21.11.2024.