Das Schrot wird mit allmälig heisserm Wasser gemaischt, eingebrant oder ausgezo- gen, und bis zu einem gewissen Grade abge- kühlt. Die eichenen Gefäße müssen mit Dek- keln versehn seyn, auf einem steinernen Ge- stelle erhaben stehn, oft gereinigt, ausgetrock- net und ausgeschwefelt werden, um auf alle Weise Säurung und Fäulung zu verhüten.
1. Der Rath der Herren Gravenhorst, durch Zusetzung des Glauberischen Salzes, zu allen Jahrszeiten sicherer, und mehr Brantewein zu erhalten, auch die Träbern dadurch dem Viehe gesunder zu machen, scheint eines Ver- suchs werth zu seyn.
§. 8.
Die Maische wird durch gute Häfen in Gährung gesetzt oder gestellet, und so bald keine Blasen weiter aufsteigen, auch kein Ge- räusch weiter gehört wird, wird das Gut, wohl durchgerührt, in die Blase übergebracht.
§. 9.
Die Blase, ein im Ofen eingemauertes kupfernes Gefäß von der Bildung eines um- gekehrten abgekürzten Kegels, wird mit dem Gute bis unter den Hals angefüllet, nach schneller Erhitzung unter beständigem Umrüh-
ten,
Branteweinbrennerey §. 7. 8. 9.
§. 7.
Das Schrot wird mit allmaͤlig heiſſerm Waſſer gemaiſcht, eingebrant oder ausgezo- gen, und bis zu einem gewiſſen Grade abge- kuͤhlt. Die eichenen Gefaͤße muͤſſen mit Dek- keln verſehn ſeyn, auf einem ſteinernen Ge- ſtelle erhaben ſtehn, oft gereinigt, ausgetrock- net und ausgeſchwefelt werden, um auf alle Weiſe Saͤurung und Faͤulung zu verhuͤten.
1. Der Rath der Herren Gravenhorſt, durch Zuſetzung des Glauberiſchen Salzes, zu allen Jahrszeiten ſicherer, und mehr Brantewein zu erhalten, auch die Traͤbern dadurch dem Viehe geſunder zu machen, ſcheint eines Ver- ſuchs werth zu ſeyn.
§. 8.
Die Maiſche wird durch gute Haͤfen in Gaͤhrung geſetzt oder geſtellet, und ſo bald keine Blaſen weiter aufſteigen, auch kein Ge- raͤuſch weiter gehoͤrt wird, wird das Gut, wohl durchgeruͤhrt, in die Blaſe uͤbergebracht.
§. 9.
Die Blaſe, ein im Ofen eingemauertes kupfernes Gefaͤß von der Bildung eines um- gekehrten abgekuͤrzten Kegels, wird mit dem Gute bis unter den Hals angefuͤllet, nach ſchneller Erhitzung unter beſtaͤndigem Umruͤh-
ten,
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Branteweinbrennerey §. 7. 8. 9.
§. 7.
Das Schrot wird mit allmaͤlig heiſſerm
Waſſer gemaiſcht, eingebrant oder ausgezo-
gen, und bis zu einem gewiſſen Grade abge-
kuͤhlt. Die eichenen Gefaͤße muͤſſen mit Dek-
keln verſehn ſeyn, auf einem ſteinernen Ge-
ſtelle erhaben ſtehn, oft gereinigt, ausgetrock-
net und ausgeſchwefelt werden, um auf alle
Weiſe Saͤurung und Faͤulung zu verhuͤten.
1. Der Rath der Herren Gravenhorſt, durch
Zuſetzung des Glauberiſchen Salzes, zu allen
Jahrszeiten ſicherer, und mehr Brantewein
zu erhalten, auch die Traͤbern dadurch dem
Viehe geſunder zu machen, ſcheint eines Ver-
ſuchs werth zu ſeyn.
§. 8.
Die Maiſche wird durch gute Haͤfen in
Gaͤhrung geſetzt oder geſtellet, und ſo bald
keine Blaſen weiter aufſteigen, auch kein Ge-
raͤuſch weiter gehoͤrt wird, wird das Gut, wohl
durchgeruͤhrt, in die Blaſe uͤbergebracht.
§. 9.
Die Blaſe, ein im Ofen eingemauertes
kupfernes Gefaͤß von der Bildung eines um-
gekehrten abgekuͤrzten Kegels, wird mit dem
Gute bis unter den Hals angefuͤllet, nach
ſchneller Erhitzung unter beſtaͤndigem Umruͤh-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/169>, abgerufen am 21.11.2024.
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