Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Achter Abschnitt. ten, wird der Hut, Helm, Blasenkopf,aufgeküttet, und das Kühlfaß, nebst einer geräumigen Vorlage, angebracht. 1. Die Bauart des Ofens kan sehr verschieden seyn. Die beste ist die, welche die wenigste Feurung verlangt, und wobey das Feuer aufs genaueste und bequemste regiert werden kan. 2. Die Röhren müssen unten am Helm angebracht werden. Die graden sind wohlfeiler, dauer- hafter und reinlicher, als die Schlangenröh- ren, welche sonst freylich besser abkühlen. Gefährlich für die Gesundheit ist es, letztere mit bleyernen Kugeln reinigen. Den Kühlfäs- sern giebt man am besten, die Gestalt abge- kürzter Kegel, und trift die Veranstaltung, daß sie von Zeit zu Zeit frisches kaltes Was- ser erhalten. Ehemals gab man auch wohl dem Helm eine Krone, die man mit Wasser füllete, welches doch jetzt, wegen der vielen Unbequemlichkeit, nicht mehr gebräuchlich ist. 3. Um bey weniger Feurung eine schnellere und stärkere Hitze hervor zu bringen, hat man den Rath gegeben, dem Boden der Blase die Ge- stalt eines umgekehrten Trichters zu geben, an dessen Ende man eine Röhre anschrauben soll, welche bis durch den Helm geht. §. 10. Bey dem Brennen oder Destilliren muß 1. Um
Achter Abſchnitt. ten, wird der Hut, Helm, Blaſenkopf,aufgekuͤttet, und das Kuͤhlfaß, nebſt einer geraͤumigen Vorlage, angebracht. 1. Die Bauart des Ofens kan ſehr verſchieden ſeyn. Die beſte iſt die, welche die wenigſte Feurung verlangt, und wobey das Feuer aufs genaueſte und bequemſte regiert werden kan. 2. Die Roͤhren muͤſſen unten am Helm angebracht werden. Die graden ſind wohlfeiler, dauer- hafter und reinlicher, als die Schlangenroͤh- ren, welche ſonſt freylich beſſer abkuͤhlen. Gefaͤhrlich fuͤr die Geſundheit iſt es, letztere mit bleyernen Kugeln reinigen. Den Kuͤhlfaͤſ- ſern giebt man am beſten, die Geſtalt abge- kuͤrzter Kegel, und trift die Veranſtaltung, daß ſie von Zeit zu Zeit friſches kaltes Waſ- ſer erhalten. Ehemals gab man auch wohl dem Helm eine Krone, die man mit Waſſer fuͤllete, welches doch jetzt, wegen der vielen Unbequemlichkeit, nicht mehr gebraͤuchlich iſt. 3. Um bey weniger Feurung eine ſchnellere und ſtaͤrkere Hitze hervor zu bringen, hat man den Rath gegeben, dem Boden der Blaſe die Ge- ſtalt eines umgekehrten Trichters zu geben, an deſſen Ende man eine Roͤhre anſchrauben ſoll, welche bis durch den Helm geht. §. 10. Bey dem Brennen oder Deſtilliren muß 1. Um
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Achter Abſchnitt.
ten, wird der Hut, Helm, Blaſenkopf,
aufgekuͤttet, und das Kuͤhlfaß, nebſt einer
geraͤumigen Vorlage, angebracht.
1. Die Bauart des Ofens kan ſehr verſchieden
ſeyn. Die beſte iſt die, welche die wenigſte
Feurung verlangt, und wobey das Feuer aufs
genaueſte und bequemſte regiert werden kan.
2. Die Roͤhren muͤſſen unten am Helm angebracht
werden. Die graden ſind wohlfeiler, dauer-
hafter und reinlicher, als die Schlangenroͤh-
ren, welche ſonſt freylich beſſer abkuͤhlen.
Gefaͤhrlich fuͤr die Geſundheit iſt es, letztere
mit bleyernen Kugeln reinigen. Den Kuͤhlfaͤſ-
ſern giebt man am beſten, die Geſtalt abge-
kuͤrzter Kegel, und trift die Veranſtaltung,
daß ſie von Zeit zu Zeit friſches kaltes Waſ-
ſer erhalten. Ehemals gab man auch wohl
dem Helm eine Krone, die man mit Waſſer
fuͤllete, welches doch jetzt, wegen der vielen
Unbequemlichkeit, nicht mehr gebraͤuchlich iſt.
3. Um bey weniger Feurung eine ſchnellere und
ſtaͤrkere Hitze hervor zu bringen, hat man den
Rath gegeben, dem Boden der Blaſe die Ge-
ſtalt eines umgekehrten Trichters zu geben,
an deſſen Ende man eine Roͤhre anſchrauben
ſoll, welche bis durch den Helm geht.
§. 10.
Bey dem Brennen oder Deſtilliren muß
man vornehmlich den Verluſt der geiſtigen
Theile, und das Anbrennen auf alle Weiſe zu
verhuͤten ſuchen.
1. Um
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