lich, und nichts desto weniger erhält man, durch kunstmässige Bereitung, eine wohl trock- nende Seife.
2. Auch ohne kochen oder ohne Feuer, läßt sich Seife bereiten, aber nicht mit Vortheil. Kalk ist auch nicht durchaus nothwendig.
§. 6.
Gute Seife muß keinen laugenhaften Ge- schmack haben, an der Luft nicht zerfliessen, und sich im Wasser ganz, ohne Trennung des Fetts, auflösen.
§. 7.
Wohlriechende Arten erhält man durch Zusatz eines wohlriechenden Wassers oder Oehls. Schwamseife entsteht, wenn man gute weisse Seife in Kochsalzlauge bey einem gelinden Feuer schmelzt, und dergestalt rührt, daß viele Luft hinein gebracht wird. Zu manchem Gebrauche bereitet man auch nur halb oder ganz flüssige seifenartige Substanzen.
1. Hieher gehören die modigen Seifen der Fran- zosen: Savonnettes de Serrail, Savonnettes a la Franchipane, auch der sogenante Seifen- spiritus.
Zwölf-
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Seifenſiederey. §. 5. 6.
lich, und nichts deſto weniger erhaͤlt man, durch kunſtmaͤſſige Bereitung, eine wohl trock- nende Seife.
2. Auch ohne kochen oder ohne Feuer, laͤßt ſich Seife bereiten, aber nicht mit Vortheil. Kalk iſt auch nicht durchaus nothwendig.
§. 6.
Gute Seife muß keinen laugenhaften Ge- ſchmack haben, an der Luft nicht zerflieſſen, und ſich im Waſſer ganz, ohne Trennung des Fetts, aufloͤſen.
§. 7.
Wohlriechende Arten erhaͤlt man durch Zuſatz eines wohlriechenden Waſſers oder Oehls. Schwamſeife entſteht, wenn man gute weiſſe Seife in Kochſalzlauge bey einem gelinden Feuer ſchmelzt, und dergeſtalt ruͤhrt, daß viele Luft hinein gebracht wird. Zu manchem Gebrauche bereitet man auch nur halb oder ganz fluͤſſige ſeifenartige Subſtanzen.
1. Hieher gehoͤren die modigen Seifen der Fran- zoſen: Savonnettes de Serrail, Savonnettes à la Franchipane, auch der ſogenante Seifen- ſpiritus.
Zwoͤlf-
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Seifenſiederey. §. 5. 6.
lich, und nichts deſto weniger erhaͤlt man,
durch kunſtmaͤſſige Bereitung, eine wohl trock-
nende Seife.
2. Auch ohne kochen oder ohne Feuer, laͤßt ſich
Seife bereiten, aber nicht mit Vortheil. Kalk
iſt auch nicht durchaus nothwendig.
§. 6.
Gute Seife muß keinen laugenhaften Ge-
ſchmack haben, an der Luft nicht zerflieſſen,
und ſich im Waſſer ganz, ohne Trennung des
Fetts, aufloͤſen.
§. 7.
Wohlriechende Arten erhaͤlt man durch
Zuſatz eines wohlriechenden Waſſers oder
Oehls. Schwamſeife entſteht, wenn man
gute weiſſe Seife in Kochſalzlauge bey einem
gelinden Feuer ſchmelzt, und dergeſtalt ruͤhrt,
daß viele Luft hinein gebracht wird. Zu
manchem Gebrauche bereitet man auch nur
halb oder ganz fluͤſſige ſeifenartige Subſtanzen.
1. Hieher gehoͤren die modigen Seifen der Fran-
zoſen: Savonnettes de Serrail, Savonnettes à
la Franchipane, auch der ſogenante Seifen-
ſpiritus.
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/195>, abgerufen am 18.12.2024.
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