Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite
Zwölfter Abschnitt.


Zwölfter Abschnitt.
Wachsbleicherey.
§. 1.

Das beste Wachs zum Bleichen ist dasje-
nige, welches ganz rein, nicht fettig,
nicht schmierig, nicht angebrant ist, und eine
schöne dottergelbe Farbe hat. Wachs aus
Heidegegenden und aus Ländern, wo viel
Buchweitzen gebauet wird, bleicht leicht,
nicht aber dasjenige, welches in Weinländern
gewonnen wird. Jnzwischen kennet man
noch nicht die Verschiedenheiten, welche in
dieser Absicht von den verschiedenen Pflanzen
entstehn.

§. 2.

Damit Luft und Wasser desto mehr auf
das Wachs würken, und desto schneller das
färbende Wesen ausziehen mögen, muß man
seine Oberfläche vermehren, und es zu dün-
nen Scheiben machen, welches jetzt durch Hül-
fe der Körnmaschine geschieht. Zu dem En-
de wird es in einem kupfernen verzinten einge-
mauerten Kessel mit Wasser langsam geschmol-
zen, aus diesem in eine daneben niedriger ste-

hende
Zwoͤlfter Abſchnitt.


Zwoͤlfter Abſchnitt.
Wachsbleicherey.
§. 1.

Das beſte Wachs zum Bleichen iſt dasje-
nige, welches ganz rein, nicht fettig,
nicht ſchmierig, nicht angebrant iſt, und eine
ſchoͤne dottergelbe Farbe hat. Wachs aus
Heidegegenden und aus Laͤndern, wo viel
Buchweitzen gebauet wird, bleicht leicht,
nicht aber dasjenige, welches in Weinlaͤndern
gewonnen wird. Jnzwiſchen kennet man
noch nicht die Verſchiedenheiten, welche in
dieſer Abſicht von den verſchiedenen Pflanzen
entſtehn.

§. 2.

Damit Luft und Waſſer deſto mehr auf
das Wachs wuͤrken, und deſto ſchneller das
faͤrbende Weſen ausziehen moͤgen, muß man
ſeine Oberflaͤche vermehren, und es zu duͤn-
nen Scheiben machen, welches jetzt durch Huͤl-
fe der Koͤrnmaſchine geſchieht. Zu dem En-
de wird es in einem kupfernen verzinten einge-
mauerten Keſſel mit Waſſer langſam geſchmol-
zen, aus dieſem in eine daneben niedriger ſte-

hende
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0196" n="136"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zwo&#x0364;lfter Ab&#x017F;chnitt.</hi> </fw><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Zwo&#x0364;lfter Ab&#x017F;chnitt.<lb/>
Wachsbleicherey.</hi> </hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 1.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>as be&#x017F;te Wachs zum Bleichen i&#x017F;t dasje-<lb/>
nige, welches ganz rein, nicht fettig,<lb/>
nicht &#x017F;chmierig, nicht angebrant i&#x017F;t, und eine<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne dottergelbe Farbe hat. Wachs aus<lb/>
Heidegegenden und aus La&#x0364;ndern, wo viel<lb/>
Buchweitzen gebauet wird, bleicht leicht,<lb/>
nicht aber dasjenige, welches in Weinla&#x0364;ndern<lb/>
gewonnen wird. Jnzwi&#x017F;chen kennet man<lb/>
noch nicht die Ver&#x017F;chiedenheiten, welche in<lb/>
die&#x017F;er Ab&#x017F;icht von den ver&#x017F;chiedenen Pflanzen<lb/>
ent&#x017F;tehn.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 2.</head><lb/>
          <p>Damit Luft und Wa&#x017F;&#x017F;er de&#x017F;to mehr auf<lb/>
das Wachs wu&#x0364;rken, und de&#x017F;to &#x017F;chneller das<lb/>
fa&#x0364;rbende We&#x017F;en ausziehen mo&#x0364;gen, muß man<lb/>
&#x017F;eine Oberfla&#x0364;che vermehren, und es zu du&#x0364;n-<lb/>
nen Scheiben machen, welches jetzt durch Hu&#x0364;l-<lb/>
fe der <hi rendition="#fr">Ko&#x0364;rnma&#x017F;chine</hi> ge&#x017F;chieht. Zu dem En-<lb/>
de wird es in einem kupfernen verzinten einge-<lb/>
mauerten Ke&#x017F;&#x017F;el mit Wa&#x017F;&#x017F;er lang&#x017F;am ge&#x017F;chmol-<lb/>
zen, aus die&#x017F;em in eine daneben niedriger &#x017F;te-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hende</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0196] Zwoͤlfter Abſchnitt. Zwoͤlfter Abſchnitt. Wachsbleicherey. §. 1. Das beſte Wachs zum Bleichen iſt dasje- nige, welches ganz rein, nicht fettig, nicht ſchmierig, nicht angebrant iſt, und eine ſchoͤne dottergelbe Farbe hat. Wachs aus Heidegegenden und aus Laͤndern, wo viel Buchweitzen gebauet wird, bleicht leicht, nicht aber dasjenige, welches in Weinlaͤndern gewonnen wird. Jnzwiſchen kennet man noch nicht die Verſchiedenheiten, welche in dieſer Abſicht von den verſchiedenen Pflanzen entſtehn. §. 2. Damit Luft und Waſſer deſto mehr auf das Wachs wuͤrken, und deſto ſchneller das faͤrbende Weſen ausziehen moͤgen, muß man ſeine Oberflaͤche vermehren, und es zu duͤn- nen Scheiben machen, welches jetzt durch Huͤl- fe der Koͤrnmaſchine geſchieht. Zu dem En- de wird es in einem kupfernen verzinten einge- mauerten Keſſel mit Waſſer langſam geſchmol- zen, aus dieſem in eine daneben niedriger ſte- hende

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/196
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/196>, abgerufen am 24.11.2024.