Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Wachsbleicherey. §. 2. 3. hende Wanne gelassen, aus der es, durch ei-nen erwärmten Durchschlag, in ein langes mit einer Reihe Löcher versehenes verzintes Gefäß läuft, unter welchem eine hölzerne Wel- le dergestalt angebracht ist, daß sie zur Hälfte in das kalte Wasser eintaucht, womit der dar- unter stehende Kasten angefüllet ist. Wird der Hahn der Wanne geöfnet, und die Wel- le umgedrehet, so bändert sich das Wachs, und fält in den Wasserkasten. 1. Diese Geräthe leiden kleine Abänderungen. Um die Körnmaschine unter der Arbeit warm zu erhalten, füllet man an jeder schmalen Seite eine kleine Rinne, oder ein in dieselbe passende Feuerpfanne, mit heisser Asche. Das Wasser, womit das Wachs geschmolzen wor- den, wird aus der Wanne, durch einen be- sondern Hahn, in die zur Seite stehende Ton- ne abgelassen. 2. Ueberhaupt müssen alle metallene Gefässe zum weissen Wachse wohl verzinnet werden. §. 3. Das gebänderte Wachs wird zum Blei- 1. Auf der großen Manufactur des H. Bryant Barrelt zu Stockwell bey London, die in ei- nem J 5
Wachsbleicherey. §. 2. 3. hende Wanne gelaſſen, aus der es, durch ei-nen erwaͤrmten Durchſchlag, in ein langes mit einer Reihe Loͤcher verſehenes verzintes Gefaͤß laͤuft, unter welchem eine hoͤlzerne Wel- le dergeſtalt angebracht iſt, daß ſie zur Haͤlfte in das kalte Waſſer eintaucht, womit der dar- unter ſtehende Kaſten angefuͤllet iſt. Wird der Hahn der Wanne geoͤfnet, und die Wel- le umgedrehet, ſo baͤndert ſich das Wachs, und faͤlt in den Waſſerkaſten. 1. Dieſe Geraͤthe leiden kleine Abaͤnderungen. Um die Koͤrnmaſchine unter der Arbeit warm zu erhalten, fuͤllet man an jeder ſchmalen Seite eine kleine Rinne, oder ein in dieſelbe paſſende Feuerpfanne, mit heiſſer Aſche. Das Waſſer, womit das Wachs geſchmolzen wor- den, wird aus der Wanne, durch einen be- ſondern Hahn, in die zur Seite ſtehende Ton- ne abgelaſſen. 2. Ueberhaupt muͤſſen alle metallene Gefaͤſſe zum weiſſen Wachſe wohl verzinnet werden. §. 3. Das gebaͤnderte Wachs wird zum Blei- 1. Auf der großen Manufactur des H. Bryant Barrelt zu Stockwell bey London, die in ei- nem J 5
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Wachsbleicherey. §. 2. 3.
hende Wanne gelaſſen, aus der es, durch ei-
nen erwaͤrmten Durchſchlag, in ein langes
mit einer Reihe Loͤcher verſehenes verzintes
Gefaͤß laͤuft, unter welchem eine hoͤlzerne Wel-
le dergeſtalt angebracht iſt, daß ſie zur Haͤlfte
in das kalte Waſſer eintaucht, womit der dar-
unter ſtehende Kaſten angefuͤllet iſt. Wird
der Hahn der Wanne geoͤfnet, und die Wel-
le umgedrehet, ſo baͤndert ſich das Wachs,
und faͤlt in den Waſſerkaſten.
1. Dieſe Geraͤthe leiden kleine Abaͤnderungen.
Um die Koͤrnmaſchine unter der Arbeit warm
zu erhalten, fuͤllet man an jeder ſchmalen
Seite eine kleine Rinne, oder ein in dieſelbe
paſſende Feuerpfanne, mit heiſſer Aſche. Das
Waſſer, womit das Wachs geſchmolzen wor-
den, wird aus der Wanne, durch einen be-
ſondern Hahn, in die zur Seite ſtehende Ton-
ne abgelaſſen.
2. Ueberhaupt muͤſſen alle metallene Gefaͤſſe zum
weiſſen Wachſe wohl verzinnet werden.
§. 3.
Das gebaͤnderte Wachs wird zum Blei-
chen auf die Plane, Tafeln, Quarre’s,
gebracht, das iſt, auf viereckige ſchmale hoͤl-
zerne Geſtelle, welche mit Leinen bedeckt, und
damit am Rande eingefaßt ſind.
1. Auf der großen Manufactur des H. Bryant
Barrelt zu Stockwell bey London, die in ei-
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