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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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III. Sämischgerberey. §. 21. 22. 23.
III. Sämischgerberey.
§. 21.

Sämischgerberey heißt die Zubereitung
der Lederarten durch das Walken mit Fett,
ohne Lohe und Alaun. Kalb- und Hammel-
felle, die Häute der Rehe, Hirsche, der Elend-
thiere, auch Ochsenhäute, werden dazu vor-
züglich angewendet.

§. 22.

Diesen Lederarten wird gemeiniglich die
Narbe abgenommen, theils um sie desto bes-
ser mit Oehle tränken, und sie biegsamer ma-
chen zu können, theils weil sie zu Kleidungs-
stücken auf der Narbenseite getragen werden.
Deswegen werden sie, wenn sie wie die Le-
der der Weißgerber (§. 18.), aus dem Kalk-
äscher kommen, auf dem Abstoßbaume mit
dem Abstoßeisen abgestossen, mit dem Beschnei-
deeisen
ausgeputzt, verglichen, wieder in den
Kalkäscher gebracht, abgeschabt, abgespühlt,
in der Kleybeitze mit der Stoßkeule gestoßen
und ausgewunden.

§. 23.

Zum Walken in der Mühle werden die
Leder mit gutem Thran eingeschmiert; zwi-

schen
M 2
III. Saͤmiſchgerberey. §. 21. 22. 23.
III. Saͤmiſchgerberey.
§. 21.

Saͤmiſchgerberey heißt die Zubereitung
der Lederarten durch das Walken mit Fett,
ohne Lohe und Alaun. Kalb- und Hammel-
felle, die Haͤute der Rehe, Hirſche, der Elend-
thiere, auch Ochſenhaͤute, werden dazu vor-
zuͤglich angewendet.

§. 22.

Dieſen Lederarten wird gemeiniglich die
Narbe abgenommen, theils um ſie deſto beſ-
ſer mit Oehle traͤnken, und ſie biegſamer ma-
chen zu koͤnnen, theils weil ſie zu Kleidungs-
ſtuͤcken auf der Narbenſeite getragen werden.
Deswegen werden ſie, wenn ſie wie die Le-
der der Weißgerber (§. 18.), aus dem Kalk-
aͤſcher kommen, auf dem Abſtoßbaume mit
dem Abſtoßeiſen abgeſtoſſen, mit dem Beſchnei-
deeiſen
ausgeputzt, verglichen, wieder in den
Kalkaͤſcher gebracht, abgeſchabt, abgeſpuͤhlt,
in der Kleybeitze mit der Stoßkeule geſtoßen
und ausgewunden.

§. 23.

Zum Walken in der Muͤhle werden die
Leder mit gutem Thran eingeſchmiert; zwi-

ſchen
M 2
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[179/0239] III. Saͤmiſchgerberey. §. 21. 22. 23. III. Saͤmiſchgerberey. §. 21. Saͤmiſchgerberey heißt die Zubereitung der Lederarten durch das Walken mit Fett, ohne Lohe und Alaun. Kalb- und Hammel- felle, die Haͤute der Rehe, Hirſche, der Elend- thiere, auch Ochſenhaͤute, werden dazu vor- zuͤglich angewendet. §. 22. Dieſen Lederarten wird gemeiniglich die Narbe abgenommen, theils um ſie deſto beſ- ſer mit Oehle traͤnken, und ſie biegſamer ma- chen zu koͤnnen, theils weil ſie zu Kleidungs- ſtuͤcken auf der Narbenſeite getragen werden. Deswegen werden ſie, wenn ſie wie die Le- der der Weißgerber (§. 18.), aus dem Kalk- aͤſcher kommen, auf dem Abſtoßbaume mit dem Abſtoßeiſen abgeſtoſſen, mit dem Beſchnei- deeiſen ausgeputzt, verglichen, wieder in den Kalkaͤſcher gebracht, abgeſchabt, abgeſpuͤhlt, in der Kleybeitze mit der Stoßkeule geſtoßen und ausgewunden. §. 23. Zum Walken in der Muͤhle werden die Leder mit gutem Thran eingeſchmiert; zwi- ſchen M 2

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/239>, abgerufen am 21.11.2024.