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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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IV. Pergamentgerberey. §. 24. 25.
IV. Pergamentgerberey.
§. 24.

Pergament ist ein steifes, glattes, biegsa-
mes, elastisches, dauerhaftes, zum Schrei-
ben und Bemahlen taugliches Leder, welches
jetzt gemeiniglich aus Kalbfellen und Hammel-
fellen, zuweilen auch aus Ziegenfellen, Bock-
häuten, Eselhäuten, auch Schweinehäuten,
gemacht wird.

1. Schon zu des Herodots Zeiten schrieb man
auf Hammel- und Ziegenfellen. Ptolomäus
Philadelphus bewunderte die Feinheit der
Häute, worauf die griechische Uebersetzung
der Bibel geschrieben war. Also ist wohl die
Kunst, Pergament zu machen, nicht in Per-
gamus erfunden, sondern nur, als man dem
Könige, zur Anlegung der Bibliothek, das
Papier in Aegypten vorenthielt, verbessert
worden. Ehemals standen die Pergament-
macher in Paris, so wie noch an mehrern
Orten, Buchdrucker, Buchbinder, Buchhänd-
ler, unter der Universität; sie musten auch
ihre Waare, zum Zeichen der Güte, von
dem Rector stempeln lassen; daher erlegen sie
noch jetzt eine Abgabe an die Universität.
§. 25.

Die frischen Kalbfelle werden gewässert,
in den Kalkäscher gebracht, mit dem Schabe-
eisen enthaaret, gehäret, mit dem Knaus-

eisen,
M 3
IV. Pergamentgerberey. §. 24. 25.
IV. Pergamentgerberey.
§. 24.

Pergament iſt ein ſteifes, glattes, biegſa-
mes, elaſtiſches, dauerhaftes, zum Schrei-
ben und Bemahlen taugliches Leder, welches
jetzt gemeiniglich aus Kalbfellen und Hammel-
fellen, zuweilen auch aus Ziegenfellen, Bock-
haͤuten, Eſelhaͤuten, auch Schweinehaͤuten,
gemacht wird.

1. Schon zu des Herodots Zeiten ſchrieb man
auf Hammel- und Ziegenfellen. Ptolomaͤus
Philadelphus bewunderte die Feinheit der
Haͤute, worauf die griechiſche Ueberſetzung
der Bibel geſchrieben war. Alſo iſt wohl die
Kunſt, Pergament zu machen, nicht in Per-
gamus erfunden, ſondern nur, als man dem
Koͤnige, zur Anlegung der Bibliothek, das
Papier in Aegypten vorenthielt, verbeſſert
worden. Ehemals ſtanden die Pergament-
macher in Paris, ſo wie noch an mehrern
Orten, Buchdrucker, Buchbinder, Buchhaͤnd-
ler, unter der Univerſitaͤt; ſie muſten auch
ihre Waare, zum Zeichen der Guͤte, von
dem Rector ſtempeln laſſen; daher erlegen ſie
noch jetzt eine Abgabe an die Univerſitaͤt.
§. 25.

Die friſchen Kalbfelle werden gewaͤſſert,
in den Kalkaͤſcher gebracht, mit dem Schabe-
eiſen enthaaret, gehaͤret, mit dem Knaus-

eiſen,
M 3
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[181/0241] IV. Pergamentgerberey. §. 24. 25. IV. Pergamentgerberey. §. 24. Pergament iſt ein ſteifes, glattes, biegſa- mes, elaſtiſches, dauerhaftes, zum Schrei- ben und Bemahlen taugliches Leder, welches jetzt gemeiniglich aus Kalbfellen und Hammel- fellen, zuweilen auch aus Ziegenfellen, Bock- haͤuten, Eſelhaͤuten, auch Schweinehaͤuten, gemacht wird. 1. Schon zu des Herodots Zeiten ſchrieb man auf Hammel- und Ziegenfellen. Ptolomaͤus Philadelphus bewunderte die Feinheit der Haͤute, worauf die griechiſche Ueberſetzung der Bibel geſchrieben war. Alſo iſt wohl die Kunſt, Pergament zu machen, nicht in Per- gamus erfunden, ſondern nur, als man dem Koͤnige, zur Anlegung der Bibliothek, das Papier in Aegypten vorenthielt, verbeſſert worden. Ehemals ſtanden die Pergament- macher in Paris, ſo wie noch an mehrern Orten, Buchdrucker, Buchbinder, Buchhaͤnd- ler, unter der Univerſitaͤt; ſie muſten auch ihre Waare, zum Zeichen der Guͤte, von dem Rector ſtempeln laſſen; daher erlegen ſie noch jetzt eine Abgabe an die Univerſitaͤt. §. 25. Die friſchen Kalbfelle werden gewaͤſſert, in den Kalkaͤſcher gebracht, mit dem Schabe- eiſen enthaaret, gehaͤret, mit dem Knaus- eiſen, M 3

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/241>, abgerufen am 21.11.2024.