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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Töpferkunst. §. 5. 6.
§. 5.

Die Zurichtung des Thons geschieht, nach
der Feinheit der Waare, durch Hülfe der
Thonmühle, der Thonschneide oder Scha-
be,
durch Treten, Schlagen, Walgern,
Schlämmen, Sieben.

§. 6.

Die Sachen werden theils aus freyer Hand,
theils auf der Scheibe, theils in Formen,
theils durch Hülfe einer Leere oder Schablo-
ne, gebildet.

1. Die Töpferscheibe hat gemeiniglich oben eine
hölzerne, unten eine steinerne Scheibe; zu-
weilen aber ist stat der üntern ein großes Rad
mit eisernen Speichen. Die meisten Arbeiter
setzen sie mit ihren Füßen in Bewegung; eini-
ge aber, sonderlich in Frankreich, bedienen
sich eines Stabes, womit sie an die Speichen
schlagen. Auch giebt es Scheiben, die, durch
Hülfe einer Kurbel und eines senkrechten Ra-
des, von einem Knaben gedrehet werden.
Zur Bildung des Thons braucht der Töpfer
die Schiene und Bechertraube, und mit dem
Thondrate nimt er das fertige Stück von der
Scheibe.
2. Vermittelst einer Leere oder Schablone oder
eines Calibers, giebt man den Sachen, die
nicht so wohl Gefäße, als vielmehr Fußgestel-
le oder Zierraten seyn sollen, die mannigfal-
tig gebogene Außenfläche. Entweder wird der
Thon durch eine Scheibe an der unbeweglichen
Leere
Toͤpferkunſt. §. 5. 6.
§. 5.

Die Zurichtung des Thons geſchieht, nach
der Feinheit der Waare, durch Huͤlfe der
Thonmuͤhle, der Thonſchneide oder Scha-
be,
durch Treten, Schlagen, Walgern,
Schlaͤmmen, Sieben.

§. 6.

Die Sachen werden theils aus freyer Hand,
theils auf der Scheibe, theils in Formen,
theils durch Huͤlfe einer Leere oder Schablo-
ne, gebildet.

1. Die Toͤpferſcheibe hat gemeiniglich oben eine
hoͤlzerne, unten eine ſteinerne Scheibe; zu-
weilen aber iſt ſtat der uͤntern ein großes Rad
mit eiſernen Speichen. Die meiſten Arbeiter
ſetzen ſie mit ihren Fuͤßen in Bewegung; eini-
ge aber, ſonderlich in Frankreich, bedienen
ſich eines Stabes, womit ſie an die Speichen
ſchlagen. Auch giebt es Scheiben, die, durch
Huͤlfe einer Kurbel und eines ſenkrechten Ra-
des, von einem Knaben gedrehet werden.
Zur Bildung des Thons braucht der Toͤpfer
die Schiene und Bechertraube, und mit dem
Thondrate nimt er das fertige Stuͤck von der
Scheibe.
2. Vermittelſt einer Leere oder Schablone oder
eines Calibers, giebt man den Sachen, die
nicht ſo wohl Gefaͤße, als vielmehr Fußgeſtel-
le oder Zierraten ſeyn ſollen, die mannigfal-
tig gebogene Außenflaͤche. Entweder wird der
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Leere
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[205/0265] Toͤpferkunſt. §. 5. 6. §. 5. Die Zurichtung des Thons geſchieht, nach der Feinheit der Waare, durch Huͤlfe der Thonmuͤhle, der Thonſchneide oder Scha- be, durch Treten, Schlagen, Walgern, Schlaͤmmen, Sieben. §. 6. Die Sachen werden theils aus freyer Hand, theils auf der Scheibe, theils in Formen, theils durch Huͤlfe einer Leere oder Schablo- ne, gebildet. 1. Die Toͤpferſcheibe hat gemeiniglich oben eine hoͤlzerne, unten eine ſteinerne Scheibe; zu- weilen aber iſt ſtat der uͤntern ein großes Rad mit eiſernen Speichen. Die meiſten Arbeiter ſetzen ſie mit ihren Fuͤßen in Bewegung; eini- ge aber, ſonderlich in Frankreich, bedienen ſich eines Stabes, womit ſie an die Speichen ſchlagen. Auch giebt es Scheiben, die, durch Huͤlfe einer Kurbel und eines ſenkrechten Ra- des, von einem Knaben gedrehet werden. Zur Bildung des Thons braucht der Toͤpfer die Schiene und Bechertraube, und mit dem Thondrate nimt er das fertige Stuͤck von der Scheibe. 2. Vermittelſt einer Leere oder Schablone oder eines Calibers, giebt man den Sachen, die nicht ſo wohl Gefaͤße, als vielmehr Fußgeſtel- le oder Zierraten ſeyn ſollen, die mannigfal- tig gebogene Außenflaͤche. Entweder wird der Thon durch eine Scheibe an der unbeweglichen Leere

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/265>, abgerufen am 25.11.2024.