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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Porzellankunst. §. 2. 3.
brauset nicht; wenigstens gilt dieß von der
zuverlässigsten Probe, die ich in meiner Sam-
lung habe. Der Flötz dieses Thons ist bey
dem Bergstädtchen Aue im Erzgebürge. Ter-
ra porcellanea
Cronst. S. 83. Argilla porcel-
lana
Lin. Den meisten Gypsspat erhält man
in Meissen, 24 Meilen weit und weiter her,
aus Thüringen.
3. Die Chineser brauchen zu ihrer Porzellanmas-
se Kaolin und Petuntse. Jenes ist ohne Zwei-
fel ein Thon, der von dem beschriebenen Säch-
sischen nicht verschieden ist. Letzteres wird für
einen Gypsspat, Gypsum spathosum Waller.
S. 161, gehalten, der Theile zwischen sich
hat, die mit Säure brausen, und der dem
Bologneser Steine sehr nahe kömt. Jnzwi-
schen so wortreich auch die Nachrichten von
der Bereitung des Chinesischen Porzellans sind,
so sind sie dennoch nicht genau, nicht vollstän-
dig, vornehmlich weil ihre Verfasser keine
Mineralogen gewesen sind.
§. 3.

Die zerkleinten Kiesel werden erst geröstet,
in Wasser abgelöscht, auf der Mühle gepocht,
gemahlen, und durch ein feines seidenes Sieb
geschlagen. Der Gyps wird zerstossen, in ei-
nem kupfernen Kessel gebrant, und ebenfals
sehr fein gesiebt. Die Mischung von Kiesel-
und Gypsstaub heißt die Fritte. Diese ver-
mischt man auf das genaueste mit dem sorgfäl-
tig geschlämmeten, und wieder abgetrockneten
Thone, und läßt diese Porzellanmasse mit

Regen-
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Porzellankunſt. §. 2. 3.
brauſet nicht; wenigſtens gilt dieß von der
zuverlaͤſſigſten Probe, die ich in meiner Sam-
lung habe. Der Floͤtz dieſes Thons iſt bey
dem Bergſtaͤdtchen Aue im Erzgebuͤrge. Ter-
ra porcellanea
Cronſt. S. 83. Argilla porcel-
lana
Lin. Den meiſten Gypsſpat erhaͤlt man
in Meiſſen, 24 Meilen weit und weiter her,
aus Thuͤringen.
3. Die Chineſer brauchen zu ihrer Porzellanmaſ-
ſe Kaolin und Petuntſe. Jenes iſt ohne Zwei-
fel ein Thon, der von dem beſchriebenen Saͤch-
ſiſchen nicht verſchieden iſt. Letzteres wird fuͤr
einen Gypsſpat, Gypſum ſpathoſum Waller.
S. 161, gehalten, der Theile zwiſchen ſich
hat, die mit Saͤure brauſen, und der dem
Bologneſer Steine ſehr nahe koͤmt. Jnzwi-
ſchen ſo wortreich auch die Nachrichten von
der Bereitung des Chineſiſchen Porzellans ſind,
ſo ſind ſie dennoch nicht genau, nicht vollſtaͤn-
dig, vornehmlich weil ihre Verfaſſer keine
Mineralogen geweſen ſind.
§. 3.

Die zerkleinten Kieſel werden erſt geroͤſtet,
in Waſſer abgeloͤſcht, auf der Muͤhle gepocht,
gemahlen, und durch ein feines ſeidenes Sieb
geſchlagen. Der Gyps wird zerſtoſſen, in ei-
nem kupfernen Keſſel gebrant, und ebenfals
ſehr fein geſiebt. Die Miſchung von Kieſel-
und Gypsſtaub heißt die Fritte. Dieſe ver-
miſcht man auf das genaueſte mit dem ſorgfaͤl-
tig geſchlaͤmmeten, und wieder abgetrockneten
Thone, und laͤßt dieſe Porzellanmaſſe mit

Regen-
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[227/0287] Porzellankunſt. §. 2. 3. brauſet nicht; wenigſtens gilt dieß von der zuverlaͤſſigſten Probe, die ich in meiner Sam- lung habe. Der Floͤtz dieſes Thons iſt bey dem Bergſtaͤdtchen Aue im Erzgebuͤrge. Ter- ra porcellanea Cronſt. S. 83. Argilla porcel- lana Lin. Den meiſten Gypsſpat erhaͤlt man in Meiſſen, 24 Meilen weit und weiter her, aus Thuͤringen. 3. Die Chineſer brauchen zu ihrer Porzellanmaſ- ſe Kaolin und Petuntſe. Jenes iſt ohne Zwei- fel ein Thon, der von dem beſchriebenen Saͤch- ſiſchen nicht verſchieden iſt. Letzteres wird fuͤr einen Gypsſpat, Gypſum ſpathoſum Waller. S. 161, gehalten, der Theile zwiſchen ſich hat, die mit Saͤure brauſen, und der dem Bologneſer Steine ſehr nahe koͤmt. Jnzwi- ſchen ſo wortreich auch die Nachrichten von der Bereitung des Chineſiſchen Porzellans ſind, ſo ſind ſie dennoch nicht genau, nicht vollſtaͤn- dig, vornehmlich weil ihre Verfaſſer keine Mineralogen geweſen ſind. §. 3. Die zerkleinten Kieſel werden erſt geroͤſtet, in Waſſer abgeloͤſcht, auf der Muͤhle gepocht, gemahlen, und durch ein feines ſeidenes Sieb geſchlagen. Der Gyps wird zerſtoſſen, in ei- nem kupfernen Keſſel gebrant, und ebenfals ſehr fein geſiebt. Die Miſchung von Kieſel- und Gypsſtaub heißt die Fritte. Dieſe ver- miſcht man auf das genaueſte mit dem ſorgfaͤl- tig geſchlaͤmmeten, und wieder abgetrockneten Thone, und laͤßt dieſe Porzellanmaſſe mit Regen- P 2

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/287>, abgerufen am 24.11.2024.