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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Glasmacherkunst. §. 10.
§. 10.

Die Verfertigung der gläsernen Sachen
besteht vornehmlich darin, daß der Glasbla-
ser
einen Theil der flüssigen Masse mit dem
Knopfe der Pfeiffe aus dem Hafen nimt,
solche aufbläset, schwenket, rollet, und mit
allerley Scheren gehörig ausbildet. Zu eini-
gen Stücken wird jedoch auch das Glas in
Formen gedrückt.

1. Zu den Werkzeugen, die aber nicht überall
einerley Namen haben, gehören: Vorschnei-
deeisen, Zweckeisen, Bühmeisen, Schere,
Auftreibschere,
und andere von sehr einfa-
cher Bildung.
2. Auf den grünen Hütten steht der Arbeiter;
auf den weissen sitzt er gemeiniglich, und rol-
let das Rohr, wenn es nöthig ist, auf den
langen Armen seines Stuhls.
3. Sollen Trinkgläser Reifen erhalten, so wird
die walzenförmige Glasblase in einer gereiften
messingenen Forme aufgeblasen. Die Perlen
im Fuße der Weingläser sind Höhlungen, die
man dem noch zähen Glase mit einem Eisen
eindrückt. Röhren werden von zwoen Perso-
nen mit den Pfeiffen gezogen.
4. Zur Schonung der Augen trägt der Arbeiter
einen Schirm auf dem Kopfe.
5. Die Hohlgläser, Uhrgläser, womit die Ziefer-
blätter der Taschenuhren bedeckt werden, wur-
den ehemals allein in England gemacht; seit
einigen Jahren aber verfertigt man sie auch in
Paris
Q 5
Glasmacherkunſt. §. 10.
§. 10.

Die Verfertigung der glaͤſernen Sachen
beſteht vornehmlich darin, daß der Glasbla-
ſer
einen Theil der fluͤſſigen Maſſe mit dem
Knopfe der Pfeiffe aus dem Hafen nimt,
ſolche aufblaͤſet, ſchwenket, rollet, und mit
allerley Scheren gehoͤrig ausbildet. Zu eini-
gen Stuͤcken wird jedoch auch das Glas in
Formen gedruͤckt.

1. Zu den Werkzeugen, die aber nicht uͤberall
einerley Namen haben, gehoͤren: Vorſchnei-
deeiſen, Zweckeiſen, Buͤhmeiſen, Schere,
Auftreibſchere,
und andere von ſehr einfa-
cher Bildung.
2. Auf den gruͤnen Huͤtten ſteht der Arbeiter;
auf den weiſſen ſitzt er gemeiniglich, und rol-
let das Rohr, wenn es noͤthig iſt, auf den
langen Armen ſeines Stuhls.
3. Sollen Trinkglaͤſer Reifen erhalten, ſo wird
die walzenfoͤrmige Glasblaſe in einer gereiften
meſſingenen Forme aufgeblaſen. Die Perlen
im Fuße der Weinglaͤſer ſind Hoͤhlungen, die
man dem noch zaͤhen Glaſe mit einem Eiſen
eindruͤckt. Roͤhren werden von zwoen Perſo-
nen mit den Pfeiffen gezogen.
4. Zur Schonung der Augen traͤgt der Arbeiter
einen Schirm auf dem Kopfe.
5. Die Hohlglaͤſer, Uhrglaͤſer, womit die Ziefer-
blaͤtter der Taſchenuhren bedeckt werden, wur-
den ehemals allein in England gemacht; ſeit
einigen Jahren aber verfertigt man ſie auch in
Paris
Q 5
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[249/0309] Glasmacherkunſt. §. 10. §. 10. Die Verfertigung der glaͤſernen Sachen beſteht vornehmlich darin, daß der Glasbla- ſer einen Theil der fluͤſſigen Maſſe mit dem Knopfe der Pfeiffe aus dem Hafen nimt, ſolche aufblaͤſet, ſchwenket, rollet, und mit allerley Scheren gehoͤrig ausbildet. Zu eini- gen Stuͤcken wird jedoch auch das Glas in Formen gedruͤckt. 1. Zu den Werkzeugen, die aber nicht uͤberall einerley Namen haben, gehoͤren: Vorſchnei- deeiſen, Zweckeiſen, Buͤhmeiſen, Schere, Auftreibſchere, und andere von ſehr einfa- cher Bildung. 2. Auf den gruͤnen Huͤtten ſteht der Arbeiter; auf den weiſſen ſitzt er gemeiniglich, und rol- let das Rohr, wenn es noͤthig iſt, auf den langen Armen ſeines Stuhls. 3. Sollen Trinkglaͤſer Reifen erhalten, ſo wird die walzenfoͤrmige Glasblaſe in einer gereiften meſſingenen Forme aufgeblaſen. Die Perlen im Fuße der Weinglaͤſer ſind Hoͤhlungen, die man dem noch zaͤhen Glaſe mit einem Eiſen eindruͤckt. Roͤhren werden von zwoen Perſo- nen mit den Pfeiffen gezogen. 4. Zur Schonung der Augen traͤgt der Arbeiter einen Schirm auf dem Kopfe. 5. Die Hohlglaͤſer, Uhrglaͤſer, womit die Ziefer- blaͤtter der Taſchenuhren bedeckt werden, wur- den ehemals allein in England gemacht; ſeit einigen Jahren aber verfertigt man ſie auch in Paris Q 5

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/309>, abgerufen am 22.11.2024.