Die Kohlen von den verschiedenen Holz- arten sind zu jedem Gebrauche nicht gleich ge- schickt, und müssen daher, und auch weil je- de Holzart eine besondere Regierung des Feu- ers verlangt, besonders gebrant werden. Ueberhaupt geben leichte, brüchige, schwam- mige Hölzer, und alle alte, ganz dürre, an- gefaulte, und alle sehr junge und noch sehr saftreiche Stämme, die schlechtesten.
§. 4.
Die beste Zeit zum Verkohlen ist im Som- mer, bey einer mehr feuchten, als trockenen und stürmigen Witterung. Es geschieht ent- weder in stehenden, oder liegenden Meilern, oder in Gruben.
§. 5.
Zu den stehenden, in Deutschland ge- bräuchlichen Meilern, wählet man einen Bo- den, der aus einer Vermischung von Thon und Gartenerde besteht; und auf demselben einen horizontalen geräumigen Platz, der der Ueberschwemmung nicht ausgesetzt, und vom Kohlengehaue nicht zu weit entfernt ist. Wo man einen feuchten Boden nehmen muß, da bohlet man die Kohlenstäte.
1. Der
Vier und zwanzigſter Abſchnitt.
§. 3.
Die Kohlen von den verſchiedenen Holz- arten ſind zu jedem Gebrauche nicht gleich ge- ſchickt, und muͤſſen daher, und auch weil je- de Holzart eine beſondere Regierung des Feu- ers verlangt, beſonders gebrant werden. Ueberhaupt geben leichte, bruͤchige, ſchwam- mige Hoͤlzer, und alle alte, ganz duͤrre, an- gefaulte, und alle ſehr junge und noch ſehr ſaftreiche Staͤmme, die ſchlechteſten.
§. 4.
Die beſte Zeit zum Verkohlen iſt im Som- mer, bey einer mehr feuchten, als trockenen und ſtuͤrmigen Witterung. Es geſchieht ent- weder in ſtehenden, oder liegenden Meilern, oder in Gruben.
§. 5.
Zu den ſtehenden, in Deutſchland ge- braͤuchlichen Meilern, waͤhlet man einen Bo- den, der aus einer Vermiſchung von Thon und Gartenerde beſteht; und auf demſelben einen horizontalen geraͤumigen Platz, der der Ueberſchwemmung nicht ausgeſetzt, und vom Kohlengehaue nicht zu weit entfernt iſt. Wo man einen feuchten Boden nehmen muß, da bohlet man die Kohlenſtaͤte.
1. Der
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Vier und zwanzigſter Abſchnitt.
§. 3.
Die Kohlen von den verſchiedenen Holz-
arten ſind zu jedem Gebrauche nicht gleich ge-
ſchickt, und muͤſſen daher, und auch weil je-
de Holzart eine beſondere Regierung des Feu-
ers verlangt, beſonders gebrant werden.
Ueberhaupt geben leichte, bruͤchige, ſchwam-
mige Hoͤlzer, und alle alte, ganz duͤrre, an-
gefaulte, und alle ſehr junge und noch ſehr
ſaftreiche Staͤmme, die ſchlechteſten.
§. 4.
Die beſte Zeit zum Verkohlen iſt im Som-
mer, bey einer mehr feuchten, als trockenen
und ſtuͤrmigen Witterung. Es geſchieht ent-
weder in ſtehenden, oder liegenden Meilern,
oder in Gruben.
§. 5.
Zu den ſtehenden, in Deutſchland ge-
braͤuchlichen Meilern, waͤhlet man einen Bo-
den, der aus einer Vermiſchung von Thon
und Gartenerde beſteht; und auf demſelben
einen horizontalen geraͤumigen Platz, der der
Ueberſchwemmung nicht ausgeſetzt, und vom
Kohlengehaue nicht zu weit entfernt iſt.
Wo man einen feuchten Boden nehmen muß,
da bohlet man die Kohlenſtaͤte.
1. Der
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/334>, abgerufen am 22.11.2024.
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