Der gerichtete, holzreiche, holzferti- ge Meiler wird, nachdem er ausgestümpelt und geschlichtet worden, mit Rasen, Rei- sern, Moos, und darüber mit der Erde des Stüberandes gedeckt, und am Fuße mit Rü- sten, Rüsthölzern, Fußscheiten, Unter- männern; Wechselklötzen und Rüstgabeln umsetzt.
§. 9.
Das Anzünden geschieht von unten da- durch, daß man leicht Feuer fangende Mate- rialien, angezündet, mit der Zündstange, Steckruthe, durch das Zündloch an die zwischen den Quandelpfählen gelegte Reiser und Spähne bringt, und solche in Brand setzt; worauf das Zündloch vermacht wird.
§. 10.
Die Anzündung kan auch, aber nicht so vortheilhaft, von oben geschehn, da man ei- ne Höhlung durch die Axe des Meilers übrig läßt; indem man entweder an dem Quandel- pfahl ein hölzernes Dreyeck, oder einen eiser- nen Ring befestigt, oder um ihn einen wal- zenförmigen Korb pflichtet, und um diese Ge- länder die Scheite stellet. Man wirft Koh-
len
S 3
Kohlenbrennerey. §. 8. 9. 10.
§. 8.
Der gerichtete, holzreiche, holzferti- ge Meiler wird, nachdem er ausgeſtuͤmpelt und geſchlichtet worden, mit Raſen, Rei- ſern, Moos, und daruͤber mit der Erde des Stuͤberandes gedeckt, und am Fuße mit Ruͤ- ſten, Ruͤſthoͤlzern, Fußſcheiten, Unter- maͤnnern; Wechſelkloͤtzen und Ruͤſtgabeln umſetzt.
§. 9.
Das Anzuͤnden geſchieht von unten da- durch, daß man leicht Feuer fangende Mate- rialien, angezuͤndet, mit der Zuͤndſtange, Steckruthe, durch das Zuͤndloch an die zwiſchen den Quandelpfaͤhlen gelegte Reiſer und Spaͤhne bringt, und ſolche in Brand ſetzt; worauf das Zuͤndloch vermacht wird.
§. 10.
Die Anzuͤndung kan auch, aber nicht ſo vortheilhaft, von oben geſchehn, da man ei- ne Hoͤhlung durch die Axe des Meilers uͤbrig laͤßt; indem man entweder an dem Quandel- pfahl ein hoͤlzernes Dreyeck, oder einen eiſer- nen Ring befeſtigt, oder um ihn einen wal- zenfoͤrmigen Korb pflichtet, und um dieſe Ge- laͤnder die Scheite ſtellet. Man wirft Koh-
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Kohlenbrennerey. §. 8. 9. 10.
§. 8.
Der gerichtete, holzreiche, holzferti-
ge Meiler wird, nachdem er ausgeſtuͤmpelt
und geſchlichtet worden, mit Raſen, Rei-
ſern, Moos, und daruͤber mit der Erde des
Stuͤberandes gedeckt, und am Fuße mit Ruͤ-
ſten, Ruͤſthoͤlzern, Fußſcheiten, Unter-
maͤnnern; Wechſelkloͤtzen und Ruͤſtgabeln
umſetzt.
§. 9.
Das Anzuͤnden geſchieht von unten da-
durch, daß man leicht Feuer fangende Mate-
rialien, angezuͤndet, mit der Zuͤndſtange,
Steckruthe, durch das Zuͤndloch an die
zwiſchen den Quandelpfaͤhlen gelegte Reiſer
und Spaͤhne bringt, und ſolche in Brand
ſetzt; worauf das Zuͤndloch vermacht wird.
§. 10.
Die Anzuͤndung kan auch, aber nicht ſo
vortheilhaft, von oben geſchehn, da man ei-
ne Hoͤhlung durch die Axe des Meilers uͤbrig
laͤßt; indem man entweder an dem Quandel-
pfahl ein hoͤlzernes Dreyeck, oder einen eiſer-
nen Ring befeſtigt, oder um ihn einen wal-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/337>, abgerufen am 22.11.2024.
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