Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite

Salzsiederey. §. 16. 17.
einer zähen Materie, zum Schäumen gebracht.
Feiner Sand, der zuweilen die Sole bis in
die Pfanne begleitet, wird durch kleine Setz-
pfannen
geschieden.

1. Als Zusätze werden gebraucht: Eyweiß, Mol-
ken, Blut, Bier, Hefen, Kraftmehl, Harz,
Butter, Talg, Alaun. Alle diese Dinge kön-
nen nicht alles das leisten, was die Sazlwir-
ker
von ihnen hoffen. Die letztern fünf sind
gewiß schädlich, und die meisten wohl über-
flüssig. Molken brauchen die Holländer, und
Blut die mehresten deutschen Salzwerke. Die
vornehmste Würkung ist die Erregung des
Schaums, der Unreinigkeiten der Sole auf-
nimt, die man denn mit ihm zugleich abhebt.
2. An einigen Orten, z. B. zu Sulz am Neckar
im Würtenbergischen, nennet man das erdich-
te Wesen, welches sich in den Setzpfannen
samlet, die Hallerde.
§. 17.

Das Salz wird in kegelförmigen Körben,
zum Ablecken, zwischen den Sogbäumen
und Sogspähnen über die Pfanne gestellet,
und fals es nicht genugsam abtrocknen will,
in die am Schornsteine angelegte, oder durch
einen besondern Ofen geheitzte Darstube ge-
bracht, hernach in trockenen Kammern aufge-
schüttet, und in Tonnen eingestampft.

1. Man stellet die Körbe über die Pfanne, um
dasjenige, was ausleckt, aufzufangen; aber
dieses
U

Salzſiederey. §. 16. 17.
einer zaͤhen Materie, zum Schaͤumen gebracht.
Feiner Sand, der zuweilen die Sole bis in
die Pfanne begleitet, wird durch kleine Setz-
pfannen
geſchieden.

1. Als Zuſaͤtze werden gebraucht: Eyweiß, Mol-
ken, Blut, Bier, Hefen, Kraftmehl, Harz,
Butter, Talg, Alaun. Alle dieſe Dinge koͤn-
nen nicht alles das leiſten, was die Sazlwir-
ker
von ihnen hoffen. Die letztern fuͤnf ſind
gewiß ſchaͤdlich, und die meiſten wohl uͤber-
fluͤſſig. Molken brauchen die Hollaͤnder, und
Blut die mehreſten deutſchen Salzwerke. Die
vornehmſte Wuͤrkung iſt die Erregung des
Schaums, der Unreinigkeiten der Sole auf-
nimt, die man denn mit ihm zugleich abhebt.
2. An einigen Orten, z. B. zu Sulz am Neckar
im Wuͤrtenbergiſchen, nennet man das erdich-
te Weſen, welches ſich in den Setzpfannen
ſamlet, die Hallerde.
§. 17.

Das Salz wird in kegelfoͤrmigen Koͤrben,
zum Ablecken, zwiſchen den Sogbaͤumen
und Sogſpaͤhnen uͤber die Pfanne geſtellet,
und fals es nicht genugſam abtrocknen will,
in die am Schornſteine angelegte, oder durch
einen beſondern Ofen geheitzte Darſtube ge-
bracht, hernach in trockenen Kammern aufge-
ſchuͤttet, und in Tonnen eingeſtampft.

1. Man ſtellet die Koͤrbe uͤber die Pfanne, um
dasjenige, was ausleckt, aufzufangen; aber
dieſes
U
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0365" n="305"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Salz&#x017F;iederey. §. 16. 17.</hi></fw><lb/>
einer za&#x0364;hen Materie, zum Scha&#x0364;umen gebracht.<lb/>
Feiner Sand, der zuweilen die Sole bis in<lb/>
die Pfanne begleitet, wird durch kleine <hi rendition="#fr">Setz-<lb/>
pfannen</hi> ge&#x017F;chieden.</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Als Zu&#x017F;a&#x0364;tze werden gebraucht: Eyweiß, Mol-<lb/>
ken, Blut, Bier, Hefen, Kraftmehl, Harz,<lb/>
Butter, Talg, Alaun. Alle die&#x017F;e Dinge ko&#x0364;n-<lb/>
nen nicht alles das lei&#x017F;ten, was die <hi rendition="#fr">Sazlwir-<lb/>
ker</hi> von ihnen hoffen. Die letztern fu&#x0364;nf &#x017F;ind<lb/>
gewiß &#x017F;cha&#x0364;dlich, und die mei&#x017F;ten wohl u&#x0364;ber-<lb/>
flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig. Molken brauchen die Holla&#x0364;nder, und<lb/>
Blut die mehre&#x017F;ten deut&#x017F;chen Salzwerke. Die<lb/>
vornehm&#x017F;te Wu&#x0364;rkung i&#x017F;t die Erregung des<lb/>
Schaums, der Unreinigkeiten der Sole auf-<lb/>
nimt, die man denn mit ihm zugleich abhebt.</item><lb/>
              <item>2. An einigen Orten, z. B. zu Sulz am Neckar<lb/>
im Wu&#x0364;rtenbergi&#x017F;chen, nennet man das erdich-<lb/>
te We&#x017F;en, welches &#x017F;ich in den Setzpfannen<lb/>
&#x017F;amlet, die <hi rendition="#fr">Hallerde.</hi></item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 17.</head><lb/>
            <p>Das Salz wird in kegelfo&#x0364;rmigen Ko&#x0364;rben,<lb/>
zum Ablecken, zwi&#x017F;chen den <hi rendition="#fr">Sogba&#x0364;umen</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">Sog&#x017F;pa&#x0364;hnen</hi> u&#x0364;ber die Pfanne ge&#x017F;tellet,<lb/>
und fals es nicht genug&#x017F;am abtrocknen will,<lb/>
in die am Schorn&#x017F;teine angelegte, oder durch<lb/>
einen be&#x017F;ondern Ofen geheitzte <hi rendition="#fr">Dar&#x017F;tube</hi> ge-<lb/>
bracht, hernach in trockenen Kammern aufge-<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;ttet, und in Tonnen einge&#x017F;tampft.</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Man &#x017F;tellet die Ko&#x0364;rbe u&#x0364;ber die Pfanne, um<lb/>
dasjenige, was ausleckt, aufzufangen; aber<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U</fw><fw place="bottom" type="catch">die&#x017F;es</fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[305/0365] Salzſiederey. §. 16. 17. einer zaͤhen Materie, zum Schaͤumen gebracht. Feiner Sand, der zuweilen die Sole bis in die Pfanne begleitet, wird durch kleine Setz- pfannen geſchieden. 1. Als Zuſaͤtze werden gebraucht: Eyweiß, Mol- ken, Blut, Bier, Hefen, Kraftmehl, Harz, Butter, Talg, Alaun. Alle dieſe Dinge koͤn- nen nicht alles das leiſten, was die Sazlwir- ker von ihnen hoffen. Die letztern fuͤnf ſind gewiß ſchaͤdlich, und die meiſten wohl uͤber- fluͤſſig. Molken brauchen die Hollaͤnder, und Blut die mehreſten deutſchen Salzwerke. Die vornehmſte Wuͤrkung iſt die Erregung des Schaums, der Unreinigkeiten der Sole auf- nimt, die man denn mit ihm zugleich abhebt. 2. An einigen Orten, z. B. zu Sulz am Neckar im Wuͤrtenbergiſchen, nennet man das erdich- te Weſen, welches ſich in den Setzpfannen ſamlet, die Hallerde. §. 17. Das Salz wird in kegelfoͤrmigen Koͤrben, zum Ablecken, zwiſchen den Sogbaͤumen und Sogſpaͤhnen uͤber die Pfanne geſtellet, und fals es nicht genugſam abtrocknen will, in die am Schornſteine angelegte, oder durch einen beſondern Ofen geheitzte Darſtube ge- bracht, hernach in trockenen Kammern aufge- ſchuͤttet, und in Tonnen eingeſtampft. 1. Man ſtellet die Koͤrbe uͤber die Pfanne, um dasjenige, was ausleckt, aufzufangen; aber dieſes U

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/365
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/365>, abgerufen am 21.11.2024.