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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Salzsiederey §. 21. 22.
§. 21.

Jn nördlichen Ländern wird auch Meer-
wasser, wie Sole, gradirt, oder wo Feurung
überflüssig ist, ohne Gradirung versotten.
Das Salz vom ersten Sude, welches gemei-
niglich unrein ist, zumal wenn es nicht abge-
schäumt worden, wird noch einmal in gradir-
ter Sole aufgelöset, und abermals eingekocht.

1. Dergleichen Kothen sind verschiedene in Eng-
land und Schottland. Auch gehört hieher
das Salzwerk Wallöe in Norwegen, eine
halbe Meile von der Stadt Tönsberg, wo
man die Sole durch Röhren, 30 Fuß unter
der Oberfläche des Meeres schöpft, weil sie
in der Tiefe stärker ist.
§. 22.

Jn Ländern, welche kein eigenes Salz,
aber Feurung genug haben, kauft man aus-
ländisches Baysalz, löset es auf, schäumt es
ab, läßt es durch Einkochen anschießen, und
erhält dadurch ein gutes weißes Salz.

1. Dieß Gewerb treiben die Holländer mit gros-
sem Gewinn. Sie senden das von ihnen raf-
finirte Meersalz z. B. auf dem Rhein herauf,
und haben davon zu Bingen in Churpfalz ei-
ne Niederlage, wo sie es hutweise, der Hut
zu 172 Pfund gerechnet, verkaufen.
§. 23.
U 5
Salzſiederey §. 21. 22.
§. 21.

Jn noͤrdlichen Laͤndern wird auch Meer-
waſſer, wie Sole, gradirt, oder wo Feurung
uͤberfluͤſſig iſt, ohne Gradirung verſotten.
Das Salz vom erſten Sude, welches gemei-
niglich unrein iſt, zumal wenn es nicht abge-
ſchaͤumt worden, wird noch einmal in gradir-
ter Sole aufgeloͤſet, und abermals eingekocht.

1. Dergleichen Kothen ſind verſchiedene in Eng-
land und Schottland. Auch gehoͤrt hieher
das Salzwerk Walloͤe in Norwegen, eine
halbe Meile von der Stadt Toͤnsberg, wo
man die Sole durch Roͤhren, 30 Fuß unter
der Oberflaͤche des Meeres ſchoͤpft, weil ſie
in der Tiefe ſtaͤrker iſt.
§. 22.

Jn Laͤndern, welche kein eigenes Salz,
aber Feurung genug haben, kauft man aus-
laͤndiſches Bayſalz, loͤſet es auf, ſchaͤumt es
ab, laͤßt es durch Einkochen anſchießen, und
erhaͤlt dadurch ein gutes weißes Salz.

1. Dieß Gewerb treiben die Hollaͤnder mit groſ-
ſem Gewinn. Sie ſenden das von ihnen raf-
finirte Meerſalz z. B. auf dem Rhein herauf,
und haben davon zu Bingen in Churpfalz ei-
ne Niederlage, wo ſie es hutweiſe, der Hut
zu 172 Pfund gerechnet, verkaufen.
§. 23.
U 5
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[313/0373] Salzſiederey §. 21. 22. §. 21. Jn noͤrdlichen Laͤndern wird auch Meer- waſſer, wie Sole, gradirt, oder wo Feurung uͤberfluͤſſig iſt, ohne Gradirung verſotten. Das Salz vom erſten Sude, welches gemei- niglich unrein iſt, zumal wenn es nicht abge- ſchaͤumt worden, wird noch einmal in gradir- ter Sole aufgeloͤſet, und abermals eingekocht. 1. Dergleichen Kothen ſind verſchiedene in Eng- land und Schottland. Auch gehoͤrt hieher das Salzwerk Walloͤe in Norwegen, eine halbe Meile von der Stadt Toͤnsberg, wo man die Sole durch Roͤhren, 30 Fuß unter der Oberflaͤche des Meeres ſchoͤpft, weil ſie in der Tiefe ſtaͤrker iſt. §. 22. Jn Laͤndern, welche kein eigenes Salz, aber Feurung genug haben, kauft man aus- laͤndiſches Bayſalz, loͤſet es auf, ſchaͤumt es ab, laͤßt es durch Einkochen anſchießen, und erhaͤlt dadurch ein gutes weißes Salz. 1. Dieß Gewerb treiben die Hollaͤnder mit groſ- ſem Gewinn. Sie ſenden das von ihnen raf- finirte Meerſalz z. B. auf dem Rhein herauf, und haben davon zu Bingen in Churpfalz ei- ne Niederlage, wo ſie es hutweiſe, der Hut zu 172 Pfund gerechnet, verkaufen. §. 23. U 5

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/373>, abgerufen am 21.11.2024.