Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Acht und zwanzigster Abschnitt. §. 17. Ein wohl raffinirter Zucker muß keinen 1. Die Läuterung des Zuckers beruhet vornehm- lich darauf. 1. Durch Hülfe der alkalischen Lauge werden die überflüssigen öhlichten, auch harzichten Theile, welche die Crystallisation hindern, verdünnet und abgesondert. Jnzwi- schen ist es möglich, wiewohl so viel man noch zur Zeit weis, nicht vortheilhaft, Zucker oh- ne Kalkwasser zur Trockenheit und Festigkeit zu bringen. 2. Um diese schon etwas getren- neten Theile noch mehr zu scheiden, setzt man eine leicht kochende Substanz hinzu, welche den geschmolzenen Zucker verdicket, allmälig aus ihm als ein Schaum in die Höhe geht, und viele unreine Theile mit sich nimt. 3. Man muß jeden Zusatz, der eine freye Säure hat, vermeiden, weil der Zucker bereits eine hinreichende Säure hat, und die fremde ver- hindern würde, daß er nicht zur gänzlichen Trockenheit gebracht werden könte. 4. Man muß beym ersten Sude jeden öhlichten Zusatz vermeiden, weil man dadurch diejenige Sub- stanz vermehren würde, die man doch zu ver- mindern suchen muß. Ohne Nachtheil kan aber der schon geläuterte Zucker beym Einsie- den mit Oehl geschreckt werden (§. 8.), weil alsdann das wenige Fett nur auf der Oberflä- che
Acht und zwanzigſter Abſchnitt. §. 17. Ein wohl raffinirter Zucker muß keinen 1. Die Laͤuterung des Zuckers beruhet vornehm- lich darauf. 1. Durch Huͤlfe der alkaliſchen Lauge werden die uͤberfluͤſſigen oͤhlichten, auch harzichten Theile, welche die Cryſtalliſation hindern, verduͤnnet und abgeſondert. Jnzwi- ſchen iſt es moͤglich, wiewohl ſo viel man noch zur Zeit weis, nicht vortheilhaft, Zucker oh- ne Kalkwaſſer zur Trockenheit und Feſtigkeit zu bringen. 2. Um dieſe ſchon etwas getren- neten Theile noch mehr zu ſcheiden, ſetzt man eine leicht kochende Subſtanz hinzu, welche den geſchmolzenen Zucker verdicket, allmaͤlig aus ihm als ein Schaum in die Hoͤhe geht, und viele unreine Theile mit ſich nimt. 3. Man muß jeden Zuſatz, der eine freye Saͤure hat, vermeiden, weil der Zucker bereits eine hinreichende Saͤure hat, und die fremde ver- hindern wuͤrde, daß er nicht zur gaͤnzlichen Trockenheit gebracht werden koͤnte. 4. Man muß beym erſten Sude jeden oͤhlichten Zuſatz vermeiden, weil man dadurch diejenige Sub- ſtanz vermehren wuͤrde, die man doch zu ver- mindern ſuchen muß. Ohne Nachtheil kan aber der ſchon gelaͤuterte Zucker beym Einſie- den mit Oehl geſchreckt werden (§. 8.), weil alsdann das wenige Fett nur auf der Oberflaͤ- che
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Acht und zwanzigſter Abſchnitt.
§. 17.
Ein wohl raffinirter Zucker muß keinen
Niederſchlag geben, nicht den Salmiak zerle-
gen, auch nicht die Aufloͤſung des Queckſil-
ber-Sublimats gelb faͤrben. Guter feiner
Hutzucker muß trocken, feſt, glatt, klingend,
etwas durchſichtig, ſehr weiß und feinkoͤrnicht
ſeyn.
1. Die Laͤuterung des Zuckers beruhet vornehm-
lich darauf. 1. Durch Huͤlfe der alkaliſchen
Lauge werden die uͤberfluͤſſigen oͤhlichten, auch
harzichten Theile, welche die Cryſtalliſation
hindern, verduͤnnet und abgeſondert. Jnzwi-
ſchen iſt es moͤglich, wiewohl ſo viel man noch
zur Zeit weis, nicht vortheilhaft, Zucker oh-
ne Kalkwaſſer zur Trockenheit und Feſtigkeit
zu bringen. 2. Um dieſe ſchon etwas getren-
neten Theile noch mehr zu ſcheiden, ſetzt man
eine leicht kochende Subſtanz hinzu, welche
den geſchmolzenen Zucker verdicket, allmaͤlig
aus ihm als ein Schaum in die Hoͤhe geht,
und viele unreine Theile mit ſich nimt. 3.
Man muß jeden Zuſatz, der eine freye Saͤure
hat, vermeiden, weil der Zucker bereits eine
hinreichende Saͤure hat, und die fremde ver-
hindern wuͤrde, daß er nicht zur gaͤnzlichen
Trockenheit gebracht werden koͤnte. 4. Man
muß beym erſten Sude jeden oͤhlichten Zuſatz
vermeiden, weil man dadurch diejenige Sub-
ſtanz vermehren wuͤrde, die man doch zu ver-
mindern ſuchen muß. Ohne Nachtheil kan
aber der ſchon gelaͤuterte Zucker beym Einſie-
den mit Oehl geſchreckt werden (§. 8.), weil
alsdann das wenige Fett nur auf der Oberflaͤ-
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