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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Neun und zwanzigster Abschnitt.
einem von Messing gegossenen vertieften Bo-
den, auf welchen die schon vorher etwas zer-
stossene Materialien geschüttet worden, her-
um, so daß beyde Walzen in einerley Gleise
hinter einander laufen. An der Welle ist auch
eine Krücke angebracht, welche die Materia-
lien umrührt, und vom Rande des metalle-
nen Bodens unter die Walzen schiebt. Auch
ist an derselben eine Wasserkanne befestigt,
aus der Wasser auf die Pulvermasse tröpfelt.
Auf einmal werden 2 Lispfund Materialien
hinauf geschüttet, die, wenn sie sich entzün-
den solten, doch bey weitem nicht so viel Un-
glück machen können, als 20 bis 40 Lispfund,
die man auf den Stampfmühlen in die ver-
schlossenen Gruben thut. Wenn die Mate-
rialien vorher besonders klein gestossen sind,
so bereitet eine Schwedische Mühle 48 Lispf.
Masse in 24 Stunden, da sonst die Stampf-
mühlen mit 32 einfachen Stampfen, nur 20
Lispfund, und mit doppelten, oder mit 64
Stampfen, 40 Lispfund in 36 bis 48 Stun-
den bearbeiteten.
3. Noch eine andere Einrichtung hat der Pater
Fery angegeben. Vier Walzen von gegosse-
nem Eisen, die 6000 Pfund wogen, und de-
ren zwo allemal an einem Geschirre befestigt
waren, wurden vom Mühlwerke in grader
Linie über zwo horizontale Tafeln, deren je-
de 12 Schuh lang und 4 Schuh breit waren,
gezogen, wodurch die Materie, welche bear-
beitet ward, 96 Quadratschuh Oberfläche be-
kam. Bey dem im Jahre 1756 zu Essonne
angestelleten Versuche, zeigte sich, daß man
auf diese Weise in acht Stunden so viel Mas-
se bearbeiten konte, als in den Stampfmüh-
len in 24 Stunden gemacht wird. Auch fand
man
Neun und zwanzigſter Abſchnitt.
einem von Meſſing gegoſſenen vertieften Bo-
den, auf welchen die ſchon vorher etwas zer-
ſtoſſene Materialien geſchuͤttet worden, her-
um, ſo daß beyde Walzen in einerley Gleiſe
hinter einander laufen. An der Welle iſt auch
eine Kruͤcke angebracht, welche die Materia-
lien umruͤhrt, und vom Rande des metalle-
nen Bodens unter die Walzen ſchiebt. Auch
iſt an derſelben eine Waſſerkanne befeſtigt,
aus der Waſſer auf die Pulvermaſſe troͤpfelt.
Auf einmal werden 2 Lispfund Materialien
hinauf geſchuͤttet, die, wenn ſie ſich entzuͤn-
den ſolten, doch bey weitem nicht ſo viel Un-
gluͤck machen koͤnnen, als 20 bis 40 Lispfund,
die man auf den Stampfmuͤhlen in die ver-
ſchloſſenen Gruben thut. Wenn die Mate-
rialien vorher beſonders klein geſtoſſen ſind,
ſo bereitet eine Schwediſche Muͤhle 48 Lispf.
Maſſe in 24 Stunden, da ſonſt die Stampf-
muͤhlen mit 32 einfachen Stampfen, nur 20
Lispfund, und mit doppelten, oder mit 64
Stampfen, 40 Lispfund in 36 bis 48 Stun-
den bearbeiteten.
3. Noch eine andere Einrichtung hat der Pater
Fery angegeben. Vier Walzen von gegoſſe-
nem Eiſen, die 6000 Pfund wogen, und de-
ren zwo allemal an einem Geſchirre befeſtigt
waren, wurden vom Muͤhlwerke in grader
Linie uͤber zwo horizontale Tafeln, deren je-
de 12 Schuh lang und 4 Schuh breit waren,
gezogen, wodurch die Materie, welche bear-
beitet ward, 96 Quadratſchuh Oberflaͤche be-
kam. Bey dem im Jahre 1756 zu Eſſonne
angeſtelleten Verſuche, zeigte ſich, daß man
auf dieſe Weiſe in acht Stunden ſo viel Maſ-
ſe bearbeiten konte, als in den Stampfmuͤh-
len in 24 Stunden gemacht wird. Auch fand
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[350/0410] Neun und zwanzigſter Abſchnitt. einem von Meſſing gegoſſenen vertieften Bo- den, auf welchen die ſchon vorher etwas zer- ſtoſſene Materialien geſchuͤttet worden, her- um, ſo daß beyde Walzen in einerley Gleiſe hinter einander laufen. An der Welle iſt auch eine Kruͤcke angebracht, welche die Materia- lien umruͤhrt, und vom Rande des metalle- nen Bodens unter die Walzen ſchiebt. Auch iſt an derſelben eine Waſſerkanne befeſtigt, aus der Waſſer auf die Pulvermaſſe troͤpfelt. Auf einmal werden 2 Lispfund Materialien hinauf geſchuͤttet, die, wenn ſie ſich entzuͤn- den ſolten, doch bey weitem nicht ſo viel Un- gluͤck machen koͤnnen, als 20 bis 40 Lispfund, die man auf den Stampfmuͤhlen in die ver- ſchloſſenen Gruben thut. Wenn die Mate- rialien vorher beſonders klein geſtoſſen ſind, ſo bereitet eine Schwediſche Muͤhle 48 Lispf. Maſſe in 24 Stunden, da ſonſt die Stampf- muͤhlen mit 32 einfachen Stampfen, nur 20 Lispfund, und mit doppelten, oder mit 64 Stampfen, 40 Lispfund in 36 bis 48 Stun- den bearbeiteten. 3. Noch eine andere Einrichtung hat der Pater Fery angegeben. Vier Walzen von gegoſſe- nem Eiſen, die 6000 Pfund wogen, und de- ren zwo allemal an einem Geſchirre befeſtigt waren, wurden vom Muͤhlwerke in grader Linie uͤber zwo horizontale Tafeln, deren je- de 12 Schuh lang und 4 Schuh breit waren, gezogen, wodurch die Materie, welche bear- beitet ward, 96 Quadratſchuh Oberflaͤche be- kam. Bey dem im Jahre 1756 zu Eſſonne angeſtelleten Verſuche, zeigte ſich, daß man auf dieſe Weiſe in acht Stunden ſo viel Maſ- ſe bearbeiten konte, als in den Stampfmuͤh- len in 24 Stunden gemacht wird. Auch fand man

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/410>, abgerufen am 22.11.2024.