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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Messingbrennerey. §. 22. 23.
§. 22.

Diese Riemen werden auf dem Dratzuge
zu allerley Drat gezogen. Die Daumwelle
stößt einen Hebel zurück, der durch den Bo-
den des öbern Stockwerks geht, und daselbst
auf der Ziehbank, eine Zange, die in ihrer
Niehte mit einer Schraube an einem Blocke,
der in Falzen läuft, befestigt ist, zurückzieht,
worauf diese, wenn der Daum den Hebel ver-
läßt, durch eine Prellstange, wieder auf der
Ziehbank vorwärts geschoben wird. Vor der
Zange steht das stählerne Zieheisen mit trich-
terförmigen Löchern, deren Weite der Dicke
des Drats gleich ist, und wenn es nöthig ist,
mit dem Lüfter vergrössert wird. Die Zan-
ge, welche sich vor dem Zieheisen öfnet, schließt
sich wieder, indem sie in den Falzen zurück
geschoben wird, und zieht den vor dem Zieh-
eisen gefaßten Faden mit sich, den sie wieder
fahren läßt, wenn sie so weit gekommen ist,
daß sie sich wieder öfnen kan.

§. 23.

Der Dratzieher richtet anfangs das eine
Ende des Riemens mit dem Hammer und der
Feile, durch das Ziehloch, und windet den
gezogenen Drat, durch ein anderes Zieheisen
auf eine Winde oder Scheibe, deren Welle
im üntern Stockwerke einen Trilling hat,

welcher
A a 3
Meſſingbrennerey. §. 22. 23.
§. 22.

Dieſe Riemen werden auf dem Dratzuge
zu allerley Drat gezogen. Die Daumwelle
ſtoͤßt einen Hebel zuruͤck, der durch den Bo-
den des oͤbern Stockwerks geht, und daſelbſt
auf der Ziehbank, eine Zange, die in ihrer
Niehte mit einer Schraube an einem Blocke,
der in Falzen laͤuft, befeſtigt iſt, zuruͤckzieht,
worauf dieſe, wenn der Daum den Hebel ver-
laͤßt, durch eine Prellſtange, wieder auf der
Ziehbank vorwaͤrts geſchoben wird. Vor der
Zange ſteht das ſtaͤhlerne Zieheiſen mit trich-
terfoͤrmigen Loͤchern, deren Weite der Dicke
des Drats gleich iſt, und wenn es noͤthig iſt,
mit dem Luͤfter vergroͤſſert wird. Die Zan-
ge, welche ſich vor dem Zieheiſen oͤfnet, ſchließt
ſich wieder, indem ſie in den Falzen zuruͤck
geſchoben wird, und zieht den vor dem Zieh-
eiſen gefaßten Faden mit ſich, den ſie wieder
fahren laͤßt, wenn ſie ſo weit gekommen iſt,
daß ſie ſich wieder oͤfnen kan.

§. 23.

Der Dratzieher richtet anfangs das eine
Ende des Riemens mit dem Hammer und der
Feile, durch das Ziehloch, und windet den
gezogenen Drat, durch ein anderes Zieheiſen
auf eine Winde oder Scheibe, deren Welle
im uͤntern Stockwerke einen Trilling hat,

welcher
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[373/0433] Meſſingbrennerey. §. 22. 23. §. 22. Dieſe Riemen werden auf dem Dratzuge zu allerley Drat gezogen. Die Daumwelle ſtoͤßt einen Hebel zuruͤck, der durch den Bo- den des oͤbern Stockwerks geht, und daſelbſt auf der Ziehbank, eine Zange, die in ihrer Niehte mit einer Schraube an einem Blocke, der in Falzen laͤuft, befeſtigt iſt, zuruͤckzieht, worauf dieſe, wenn der Daum den Hebel ver- laͤßt, durch eine Prellſtange, wieder auf der Ziehbank vorwaͤrts geſchoben wird. Vor der Zange ſteht das ſtaͤhlerne Zieheiſen mit trich- terfoͤrmigen Loͤchern, deren Weite der Dicke des Drats gleich iſt, und wenn es noͤthig iſt, mit dem Luͤfter vergroͤſſert wird. Die Zan- ge, welche ſich vor dem Zieheiſen oͤfnet, ſchließt ſich wieder, indem ſie in den Falzen zuruͤck geſchoben wird, und zieht den vor dem Zieh- eiſen gefaßten Faden mit ſich, den ſie wieder fahren laͤßt, wenn ſie ſo weit gekommen iſt, daß ſie ſich wieder oͤfnen kan. §. 23. Der Dratzieher richtet anfangs das eine Ende des Riemens mit dem Hammer und der Feile, durch das Ziehloch, und windet den gezogenen Drat, durch ein anderes Zieheiſen auf eine Winde oder Scheibe, deren Welle im uͤntern Stockwerke einen Trilling hat, welcher A a 3

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/433>, abgerufen am 21.11.2024.