Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Münzkunst. §. 15. Münzen. Er bestimmet: 1 die Verhältnißdes Goldes und Silbers; 2 den Preis der feinen Mark der ädlen Metalle; 3 die Legi- rung derselben zu jeder Münzart; 4 die Ko- sten der Legirung und Münzung; 5 die An- zahl der Stücke jeder Art, die aus einer fei- nen und rauhen Mark gemacht werden sollen. 1. Aus dem gegebenen Schrot und Korn einer Münze, findet man leicht, wie hoch die feine Mark ausgemünzet worden. Z. B. nach dem Hannöverischen Münzfuß, ist das Schrot der Ggr. Stücke, 150 auf die rauhe Mark, und das Korn ist 8 Loth. Also 8 Loth fein geben 150 Stück, daher geben 16 Loth, 12 Thal. 12 Ggr. Will man sich dabey der unten §. 44 beyge- fügten Tabelle über den Gehalt der Goldmün- zen bedienen, so ist die Rechnung folgende; Z. B. 125 Holländische Aazen geben 1 Geor- ge d'or, also geben 4864 Aazen ungefähr 38 5/8 Stück. Also ist die feine Mark Gold, der George d'or zu 5 Thal. gerechnet, zu 193 1/8 Thal. ausgebracht. Man darf daher nur 4864 mit der Anzahl der Aazen, welche die dritte Zeile angiebt, dividiren, um zu wissen, wie viel Stück aus einer feinen Mark geprägt worden sind. Jn den neuen Dänischen Ducaten ist die feine Mark zu 4864 : 57 2/5 = 84 5/8 Ducat. bey- nahe ausgebracht; da nun der Ducat 2 Thal. ist, so macht dieß 1691/4 Rthlr. Will man sich der Tabelle über die Silber- münzen §. 45 bedienen, so dividirt man 4864 mit
Muͤnzkunſt. §. 15. Muͤnzen. Er beſtimmet: 1 die Verhaͤltnißdes Goldes und Silbers; 2 den Preis der feinen Mark der aͤdlen Metalle; 3 die Legi- rung derſelben zu jeder Muͤnzart; 4 die Ko- ſten der Legirung und Muͤnzung; 5 die An- zahl der Stuͤcke jeder Art, die aus einer fei- nen und rauhen Mark gemacht werden ſollen. 1. Aus dem gegebenen Schrot und Korn einer Muͤnze, findet man leicht, wie hoch die feine Mark ausgemuͤnzet worden. Z. B. nach dem Hannoͤveriſchen Muͤnzfuß, iſt das Schrot der Ggr. Stuͤcke, 150 auf die rauhe Mark, und das Korn iſt 8 Loth. Alſo 8 Loth fein geben 150 Stuͤck, daher geben 16 Loth, 12 Thal. 12 Ggr. Will man ſich dabey der unten §. 44 beyge- fuͤgten Tabelle uͤber den Gehalt der Goldmuͤn- zen bedienen, ſo iſt die Rechnung folgende; Z. B. 125 Hollaͤndiſche Aazen geben 1 Geor- ge d’or, alſo geben 4864 Aazen ungefaͤhr 38⅝ Stuͤck. Alſo iſt die feine Mark Gold, der George d’or zu 5 Thal. gerechnet, zu 193⅛ Thal. ausgebracht. Man darf daher nur 4864 mit der Anzahl der Aazen, welche die dritte Zeile angiebt, dividiren, um zu wiſſen, wie viel Stuͤck aus einer feinen Mark gepraͤgt worden ſind. Jn den neuen Daͤniſchen Ducaten iſt die feine Mark zu 4864 : 57⅖ = 84⅝ Ducat. bey- nahe ausgebracht; da nun der Ducat 2 Thal. iſt, ſo macht dieß 169¼ Rthlr. Will man ſich der Tabelle uͤber die Silber- muͤnzen §. 45 bedienen, ſo dividirt man 4864 mit
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Muͤnzkunſt. §. 15.
Muͤnzen. Er beſtimmet: 1 die Verhaͤltniß
des Goldes und Silbers; 2 den Preis der
feinen Mark der aͤdlen Metalle; 3 die Legi-
rung derſelben zu jeder Muͤnzart; 4 die Ko-
ſten der Legirung und Muͤnzung; 5 die An-
zahl der Stuͤcke jeder Art, die aus einer fei-
nen und rauhen Mark gemacht werden ſollen.
1. Aus dem gegebenen Schrot und Korn einer
Muͤnze, findet man leicht, wie hoch die feine
Mark ausgemuͤnzet worden. Z. B. nach dem
Hannoͤveriſchen Muͤnzfuß, iſt das Schrot der
Ggr. Stuͤcke, 150 auf die rauhe Mark, und
das Korn iſt 8 Loth. Alſo 8 Loth fein geben
150 Stuͤck, daher geben 16 Loth, 12 Thal.
12 Ggr.
Will man ſich dabey der unten §. 44 beyge-
fuͤgten Tabelle uͤber den Gehalt der Goldmuͤn-
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Z. B. 125[FORMEL] Hollaͤndiſche Aazen geben 1 Geor-
ge d’or, alſo geben 4864 Aazen ungefaͤhr 38⅝
Stuͤck. Alſo iſt die feine Mark Gold, der
George d’or zu 5 Thal. gerechnet, zu 193⅛
Thal. ausgebracht. Man darf daher nur 4864
mit der Anzahl der Aazen, welche die dritte
Zeile angiebt, dividiren, um zu wiſſen, wie
viel Stuͤck aus einer feinen Mark gepraͤgt
worden ſind.
Jn den neuen Daͤniſchen Ducaten iſt die
feine Mark zu 4864 : 57⅖ = 84⅝ Ducat. bey-
nahe ausgebracht; da nun der Ducat 2 Thal.
iſt, ſo macht dieß 169¼ Rthlr.
Will man ſich der Tabelle uͤber die Silber-
muͤnzen §. 45 bedienen, ſo dividirt man 4864
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