1. Wardein, Wardin, Gwardein, Gwardin, Guardin, ist wohl vermuthlich aus dem Fran- zösischen guarder gemacht worden.
2. Jm Jahre 1763 wurden in der Münze zu Claus- thal, wöchentlich ungefähr 700 Mark, die Mark fein zu 12 Thal. also 8400 Thaler, und in der Münze zu Zellerfelde ungefähr 400 Mark, eben so hoch, also 4800 Thal. ausge- münzet. Also betrug die Summe des ausge- münzten Geldes, in einer Woche, von beyden Münzen, 13200 Thal. und in einem Jahre, ohne die Ausbeuthe zu rechnen, welche in beyden Münzen 30830 Thaler ausmachte, 686400 Thaler.
§. 35.
Die Krätze, oder aller Abfall, der beym Münzen entsteht, z. B. beym Giessen der Zainen, beym Weißsieden und Scheuren, auch im Kehricht der Arbeitsstuben u. s. w. wird theils durch die Amalgamation, theils durch die Präcipitation aus der Säure (§. 26.), theils durch Ausbrennen, wieder zu gu- te gemacht.
§. 36.
Die Bediente einer Münze sind: Münz- meister, Wardein, Schmelzer, Streckmei- ster, Durchschneider, Münzschlösser, Sie- der, Präger, Zuschläger und einige Neben- gehülfen. Die Münze des Hammerwerks
machen
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Muͤnzkunſt. §. 34. 35.
1. Wardein, Wardin, Gwardein, Gwardin, Guardin, iſt wohl vermuthlich aus dem Fran- zoͤſiſchen guarder gemacht worden.
2. Jm Jahre 1763 wurden in der Muͤnze zu Claus- thal, woͤchentlich ungefaͤhr 700 Mark, die Mark fein zu 12 Thal. alſo 8400 Thaler, und in der Muͤnze zu Zellerfelde ungefaͤhr 400 Mark, eben ſo hoch, alſo 4800 Thal. ausge- muͤnzet. Alſo betrug die Summe des ausge- muͤnzten Geldes, in einer Woche, von beyden Muͤnzen, 13200 Thal. und in einem Jahre, ohne die Ausbeuthe zu rechnen, welche in beyden Muͤnzen 30830 Thaler ausmachte, 686400 Thaler.
§. 35.
Die Kraͤtze, oder aller Abfall, der beym Muͤnzen entſteht, z. B. beym Gieſſen der Zainen, beym Weißſieden und Scheuren, auch im Kehricht der Arbeitsſtuben u. ſ. w. wird theils durch die Amalgamation, theils durch die Praͤcipitation aus der Saͤure (§. 26.), theils durch Ausbrennen, wieder zu gu- te gemacht.
§. 36.
Die Bediente einer Muͤnze ſind: Muͤnz- meiſter, Wardein, Schmelzer, Streckmei- ſter, Durchſchneider, Muͤnzſchloͤſſer, Sie- der, Praͤger, Zuſchlaͤger und einige Neben- gehuͤlfen. Die Muͤnze des Hammerwerks
machen
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Muͤnzkunſt. §. 34. 35.
1. Wardein, Wardin, Gwardein, Gwardin,
Guardin, iſt wohl vermuthlich aus dem Fran-
zoͤſiſchen guarder gemacht worden.
2. Jm Jahre 1763 wurden in der Muͤnze zu Claus-
thal, woͤchentlich ungefaͤhr 700 Mark, die
Mark fein zu 12 Thal. alſo 8400 Thaler, und
in der Muͤnze zu Zellerfelde ungefaͤhr 400
Mark, eben ſo hoch, alſo 4800 Thal. ausge-
muͤnzet. Alſo betrug die Summe des ausge-
muͤnzten Geldes, in einer Woche, von beyden
Muͤnzen, 13200 Thal. und in einem Jahre,
ohne die Ausbeuthe zu rechnen, welche in
beyden Muͤnzen 30830 Thaler ausmachte,
686400 Thaler.
§. 35.
Die Kraͤtze, oder aller Abfall, der beym
Muͤnzen entſteht, z. B. beym Gieſſen der
Zainen, beym Weißſieden und Scheuren,
auch im Kehricht der Arbeitsſtuben u. ſ. w.
wird theils durch die Amalgamation, theils
durch die Praͤcipitation aus der Saͤure (§.
26.), theils durch Ausbrennen, wieder zu gu-
te gemacht.
§. 36.
Die Bediente einer Muͤnze ſind: Muͤnz-
meiſter, Wardein, Schmelzer, Streckmei-
ſter, Durchſchneider, Muͤnzſchloͤſſer, Sie-
der, Praͤger, Zuſchlaͤger und einige Neben-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/501>, abgerufen am 21.11.2024.
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