machen eine eigene Jnnung aus, lernen sieben Jahr, und weigern sich am Druckwerke zu arbeiten. Zu letzterm werden Grob- und Kleinschmiede angenommen.
§. 37.
Valviren oder Devalviren heißt, durch genaue Versuche, das Schrot und Korn ei- ner gegebenen Münze, und daraus ihren Werth, nach einem gewissen Münzfusse, be- stimmen.
1. Jch weis es wohl, daß die Probirkunst von solcher Weitläuftigkeit ist, daß sie hier nicht vollständig eingeschaltet werden kan; aber ih- re Gründe lassen sich dergestalt erklären, daß Männer, die weder Münzmeister, noch War- dein werden mögen, und doch über das Münz- wesen richtig urtheilen wollen und sollen, we- nigstens nutzbare Begriffe davon erhalten kön- nen. Giebt es unter den Wardeinen auch Pe- danten, so werden diese über die Erwähnung ihrer Kunst lächeln, aber nicht pasquillantisch schimpfen. Letzteres erwarte ich nicht einmal von den Seifensiedern, nicht von Gerberknech- ten, sondern nur von einem gelehrten Pedan- ten, über die eingeschalteten Rechnungsbey- spiele. -- Dennoch lösche ich sie nicht aus!
2. Die Kunst, Silbermünzen zu probiren, ward in Rom erst ums Jahr nach Erbauung der Stadt 688, genutzet, und zwar auf Veran- staltung des Marcus Gratidianus.
§. 38.
Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt.
machen eine eigene Jnnung aus, lernen ſieben Jahr, und weigern ſich am Druckwerke zu arbeiten. Zu letzterm werden Grob- und Kleinſchmiede angenommen.
§. 37.
Valviren oder Devalviren heißt, durch genaue Verſuche, das Schrot und Korn ei- ner gegebenen Muͤnze, und daraus ihren Werth, nach einem gewiſſen Muͤnzfuſſe, be- ſtimmen.
1. Jch weis es wohl, daß die Probirkunſt von ſolcher Weitlaͤuftigkeit iſt, daß ſie hier nicht vollſtaͤndig eingeſchaltet werden kan; aber ih- re Gruͤnde laſſen ſich dergeſtalt erklaͤren, daß Maͤnner, die weder Muͤnzmeiſter, noch War- dein werden moͤgen, und doch uͤber das Muͤnz- weſen richtig urtheilen wollen und ſollen, we- nigſtens nutzbare Begriffe davon erhalten koͤn- nen. Giebt es unter den Wardeinen auch Pe- danten, ſo werden dieſe uͤber die Erwaͤhnung ihrer Kunſt laͤcheln, aber nicht pasquillantiſch ſchimpfen. Letzteres erwarte ich nicht einmal von den Seifenſiedern, nicht von Gerberknech- ten, ſondern nur von einem gelehrten Pedan- ten, uͤber die eingeſchalteten Rechnungsbey- ſpiele. — Dennoch loͤſche ich ſie nicht aus!
2. Die Kunſt, Silbermuͤnzen zu probiren, ward in Rom erſt ums Jahr nach Erbauung der Stadt 688, genutzet, und zwar auf Veran- ſtaltung des Marcus Gratidianus.
§. 38.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0502"n="442"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt.</hi></fw><lb/>
machen eine eigene Jnnung aus, lernen ſieben<lb/>
Jahr, und weigern ſich am Druckwerke zu<lb/>
arbeiten. Zu letzterm werden Grob- und<lb/>
Kleinſchmiede angenommen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 37.</head><lb/><p><hirendition="#fr">Valviren</hi> oder <hirendition="#fr">Devalviren</hi> heißt, durch<lb/>
genaue Verſuche, das Schrot und Korn ei-<lb/>
ner gegebenen Muͤnze, und daraus ihren<lb/>
Werth, nach einem gewiſſen Muͤnzfuſſe, be-<lb/>ſtimmen.</p><lb/><list><item>1. Jch weis es wohl, daß die Probirkunſt von<lb/>ſolcher Weitlaͤuftigkeit iſt, daß ſie hier nicht<lb/>
vollſtaͤndig eingeſchaltet werden kan; aber ih-<lb/>
re Gruͤnde laſſen ſich dergeſtalt erklaͤren, daß<lb/>
Maͤnner, die weder Muͤnzmeiſter, noch War-<lb/>
dein werden moͤgen, und doch uͤber das Muͤnz-<lb/>
weſen richtig urtheilen wollen und ſollen, we-<lb/>
nigſtens nutzbare Begriffe davon erhalten koͤn-<lb/>
nen. Giebt es unter den Wardeinen auch Pe-<lb/>
danten, ſo werden dieſe uͤber die Erwaͤhnung<lb/>
ihrer Kunſt laͤcheln, aber nicht pasquillantiſch<lb/>ſchimpfen. Letzteres erwarte ich nicht einmal<lb/>
von den Seifenſiedern, nicht von Gerberknech-<lb/>
ten, ſondern nur von einem gelehrten Pedan-<lb/>
ten, uͤber die eingeſchalteten Rechnungsbey-<lb/>ſpiele. — Dennoch loͤſche ich ſie nicht aus!</item><lb/><item>2. Die Kunſt, Silbermuͤnzen zu probiren, ward<lb/>
in Rom erſt ums Jahr nach Erbauung der<lb/>
Stadt 688, genutzet, und zwar auf Veran-<lb/>ſtaltung des <hirendition="#fr">Marcus Gratidianus.</hi></item></list></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 38.</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[442/0502]
Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt.
machen eine eigene Jnnung aus, lernen ſieben
Jahr, und weigern ſich am Druckwerke zu
arbeiten. Zu letzterm werden Grob- und
Kleinſchmiede angenommen.
§. 37.
Valviren oder Devalviren heißt, durch
genaue Verſuche, das Schrot und Korn ei-
ner gegebenen Muͤnze, und daraus ihren
Werth, nach einem gewiſſen Muͤnzfuſſe, be-
ſtimmen.
1. Jch weis es wohl, daß die Probirkunſt von
ſolcher Weitlaͤuftigkeit iſt, daß ſie hier nicht
vollſtaͤndig eingeſchaltet werden kan; aber ih-
re Gruͤnde laſſen ſich dergeſtalt erklaͤren, daß
Maͤnner, die weder Muͤnzmeiſter, noch War-
dein werden moͤgen, und doch uͤber das Muͤnz-
weſen richtig urtheilen wollen und ſollen, we-
nigſtens nutzbare Begriffe davon erhalten koͤn-
nen. Giebt es unter den Wardeinen auch Pe-
danten, ſo werden dieſe uͤber die Erwaͤhnung
ihrer Kunſt laͤcheln, aber nicht pasquillantiſch
ſchimpfen. Letzteres erwarte ich nicht einmal
von den Seifenſiedern, nicht von Gerberknech-
ten, ſondern nur von einem gelehrten Pedan-
ten, uͤber die eingeſchalteten Rechnungsbey-
ſpiele. — Dennoch loͤſche ich ſie nicht aus!
2. Die Kunſt, Silbermuͤnzen zu probiren, ward
in Rom erſt ums Jahr nach Erbauung der
Stadt 688, genutzet, und zwar auf Veran-
ſtaltung des Marcus Gratidianus.
§. 38.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/502>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.
