Jnzwischen sind beyde so sehr vervielfältigt und abgeändert worden, daß sie unmerklich, fast wie Werke der Natur, in einander übergehn.
1. Oft haben Tuch- und Zeugmacher über die Gränzen ihrer Gewerbe gestritten, und oft haben solche Juristen unrichtig bestimt, z. B. nach den Werkzeugen, nach der Walke. -- Neue Erfindungen haben den ehemaligen Ab- stand der Tücher von den Zeugen ausgefüllet, und die Gränzen aufgehoben, welche die Po- lizey nicht gewaltsam wieder herstellen wird, ohne der Erfindung und der Jndustrie schäd- liche Gränzen zu setzen.
§. 6.
Zu Tüchern wird die Wolle, nachdem sie eingeschmalzt, oder mit Fett angefeuchtet und biegsamer gemacht worden, gekrempelt oder kardetschet; das ist, sie wird mit Brettern, die auf einer Seite mit einem Leder beschlagen sind, was, nach Art der Hecheln, mit eiser- nen Haken besezt ist, auseinander gezogen, wo- durch die Fäsern, zur Erleichterung des Spin- nens, noch mehr getrennet, die kürzern ge- schieden, die längern gemischt und, zum künf- tigen Filz, krauser gemacht werden.
1. Nach der Absicht der Arbeit und Verschieden- heit der Wolle, müssen die Krempeln verschie- dentlich eingerichtet seyn, und mehr oder we- niger, gröbere oder feinere, längere oder kür- zere, mehr oder weniger gebogene Zähne ha-
ben.
Erſter Abſchnitt.
Jnzwiſchen ſind beyde ſo ſehr vervielfaͤltigt und abgeaͤndert worden, daß ſie unmerklich, faſt wie Werke der Natur, in einander uͤbergehn.
1. Oft haben Tuch- und Zeugmacher uͤber die Graͤnzen ihrer Gewerbe geſtritten, und oft haben ſolche Juriſten unrichtig beſtimt, z. B. nach den Werkzeugen, nach der Walke. — Neue Erfindungen haben den ehemaligen Ab- ſtand der Tuͤcher von den Zeugen ausgefuͤllet, und die Graͤnzen aufgehoben, welche die Po- lizey nicht gewaltſam wieder herſtellen wird, ohne der Erfindung und der Jnduſtrie ſchaͤd- liche Graͤnzen zu ſetzen.
§. 6.
Zu Tuͤchern wird die Wolle, nachdem ſie eingeſchmalzt, oder mit Fett angefeuchtet und biegſamer gemacht worden, gekrempelt oder kardetſchet; das iſt, ſie wird mit Brettern, die auf einer Seite mit einem Leder beſchlagen ſind, was, nach Art der Hecheln, mit eiſer- nen Haken beſezt iſt, auseinander gezogen, wo- durch die Faͤſern, zur Erleichterung des Spin- nens, noch mehr getrennet, die kuͤrzern ge- ſchieden, die laͤngern gemiſcht und, zum kuͤnf- tigen Filz, krauſer gemacht werden.
1. Nach der Abſicht der Arbeit und Verſchieden- heit der Wolle, muͤſſen die Krempeln verſchie- dentlich eingerichtet ſeyn, und mehr oder we- niger, groͤbere oder feinere, laͤngere oder kuͤr- zere, mehr oder weniger gebogene Zaͤhne ha-
ben.
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Erſter Abſchnitt.
Jnzwiſchen ſind beyde ſo ſehr vervielfaͤltigt und
abgeaͤndert worden, daß ſie unmerklich, faſt
wie Werke der Natur, in einander uͤbergehn.
1. Oft haben Tuch- und Zeugmacher uͤber die
Graͤnzen ihrer Gewerbe geſtritten, und oft
haben ſolche Juriſten unrichtig beſtimt, z. B.
nach den Werkzeugen, nach der Walke. —
Neue Erfindungen haben den ehemaligen Ab-
ſtand der Tuͤcher von den Zeugen ausgefuͤllet,
und die Graͤnzen aufgehoben, welche die Po-
lizey nicht gewaltſam wieder herſtellen wird,
ohne der Erfindung und der Jnduſtrie ſchaͤd-
liche Graͤnzen zu ſetzen.
§. 6.
Zu Tuͤchern wird die Wolle, nachdem ſie
eingeſchmalzt, oder mit Fett angefeuchtet und
biegſamer gemacht worden, gekrempelt oder
kardetſchet; das iſt, ſie wird mit Brettern,
die auf einer Seite mit einem Leder beſchlagen
ſind, was, nach Art der Hecheln, mit eiſer-
nen Haken beſezt iſt, auseinander gezogen, wo-
durch die Faͤſern, zur Erleichterung des Spin-
nens, noch mehr getrennet, die kuͤrzern ge-
ſchieden, die laͤngern gemiſcht und, zum kuͤnf-
tigen Filz, krauſer gemacht werden.
1. Nach der Abſicht der Arbeit und Verſchieden-
heit der Wolle, muͤſſen die Krempeln verſchie-
dentlich eingerichtet ſeyn, und mehr oder we-
niger, groͤbere oder feinere, laͤngere oder kuͤr-
zere, mehr oder weniger gebogene Zaͤhne ha-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/68>, abgerufen am 25.11.2024.
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