Die Tücher werden, damit man sie ohne Schaden, auf dem Schertische und im Rah- men ausspannen könne, mit einem angeweb- ten Rande von gröberem, stärkerem und, da- mit man das Tuch daran kenne, mit buntem Garn, auf beyden Seiten eingefaßt. Die Kette zu diesen Salleisten, Saalband, Säl- band, Selbende, wird gemeiniglich nicht über den Garnbaum gewunden, sondern nur mit Gewichten über den Stuhl gehenket.
§. 16.
Das Garn zum Einschlage wird auf klei- ne Spuhlen von Rohr, Wefelspuhlen, ge- spuhlt. Diese werden mit einer Spindel (Seele) in den Kasten des Schützens oder Schifgens, zwischen den Schnellern gesetzt. Der Einschlag wird gemeiniglich naß verwe- bet, damit die Fäden geschmeidiger erhalten, und, durch Schläge der Lade, dichter an ein- ander gebracht werden können.
1. Die besten Schifgen sind die Holländischen, aber sie sind sehr theuer.
2. Je stärker und wollichter ein Tuch werden soll, desto mehr Einschlag muß es erhalten. Zu dem Ende muß man bey einerley Breite, die Zahl der Kettenfäden vermindern, oder we- nigstens das Blatt erweitern, wodurch sich
die
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Wollenweberey. §. 15. 16.
§. 15.
Die Tuͤcher werden, damit man ſie ohne Schaden, auf dem Schertiſche und im Rah- men ausſpannen koͤnne, mit einem angeweb- ten Rande von groͤberem, ſtaͤrkerem und, da- mit man das Tuch daran kenne, mit buntem Garn, auf beyden Seiten eingefaßt. Die Kette zu dieſen Salleiſten, Saalband, Saͤl- band, Selbende, wird gemeiniglich nicht uͤber den Garnbaum gewunden, ſondern nur mit Gewichten uͤber den Stuhl gehenket.
§. 16.
Das Garn zum Einſchlage wird auf klei- ne Spuhlen von Rohr, Wefelſpuhlen, ge- ſpuhlt. Dieſe werden mit einer Spindel (Seele) in den Kaſten des Schuͤtzens oder Schifgens, zwiſchen den Schnellern geſetzt. Der Einſchlag wird gemeiniglich naß verwe- bet, damit die Faͤden geſchmeidiger erhalten, und, durch Schlaͤge der Lade, dichter an ein- ander gebracht werden koͤnnen.
1. Die beſten Schifgen ſind die Hollaͤndiſchen, aber ſie ſind ſehr theuer.
2. Je ſtaͤrker und wollichter ein Tuch werden ſoll, deſto mehr Einſchlag muß es erhalten. Zu dem Ende muß man bey einerley Breite, die Zahl der Kettenfaͤden vermindern, oder we- nigſtens das Blatt erweitern, wodurch ſich
die
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Wollenweberey. §. 15. 16.
§. 15.
Die Tuͤcher werden, damit man ſie ohne
Schaden, auf dem Schertiſche und im Rah-
men ausſpannen koͤnne, mit einem angeweb-
ten Rande von groͤberem, ſtaͤrkerem und, da-
mit man das Tuch daran kenne, mit buntem
Garn, auf beyden Seiten eingefaßt. Die
Kette zu dieſen Salleiſten, Saalband, Saͤl-
band, Selbende, wird gemeiniglich nicht
uͤber den Garnbaum gewunden, ſondern nur
mit Gewichten uͤber den Stuhl gehenket.
§. 16.
Das Garn zum Einſchlage wird auf klei-
ne Spuhlen von Rohr, Wefelſpuhlen, ge-
ſpuhlt. Dieſe werden mit einer Spindel
(Seele) in den Kaſten des Schuͤtzens oder
Schifgens, zwiſchen den Schnellern geſetzt.
Der Einſchlag wird gemeiniglich naß verwe-
bet, damit die Faͤden geſchmeidiger erhalten,
und, durch Schlaͤge der Lade, dichter an ein-
ander gebracht werden koͤnnen.
1. Die beſten Schifgen ſind die Hollaͤndiſchen,
aber ſie ſind ſehr theuer.
2. Je ſtaͤrker und wollichter ein Tuch werden ſoll,
deſto mehr Einſchlag muß es erhalten. Zu
dem Ende muß man bey einerley Breite, die
Zahl der Kettenfaͤden vermindern, oder we-
nigſtens das Blatt erweitern, wodurch ſich
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/79>, abgerufen am 24.11.2024.
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