Beer, Johann: Antonius Römischer Triumvir. Weißenfels, 1697.
Allein das düstre Licht Der abgekränckten Augen/ Ach! solte diß vor einen solchen Held Noch zum Entzünden taugen? Ant. Der schwartzen Augen Mitternacht Nehrt' ein geheimes Eisen/ Das seinen Zug kan weisen/ So offt es den Magnet Verliebter Hertzen nach sich dreht: Es steckt verborgne Macht Jn schwartzer Augen Mitternacht. Cleop. Der Fürst wird sie mit neuen Glantz beschencken Wann deßen hohe Gunst Sich wird nach| diesen Sternen lencken: Jmmittelst woll' er mich so viel beehren Nach meinen Schiffe mit zu kehren/ Daß ihn Cleopatra daselbst bedienen kan. Ant. Wie es die Fürstin heischt/ so nehmen wir es an. Sie begeben sich nach den Schiffe. Der innere Schau-Platz wird bedeckt. Entree des Martis und der Liebes-Bötter. Ende der ersten Handlung. Der Schau-Platz ist ein Vor-Bemach von Cleopatrens Zimmer. Andrer Handlung erster Aufftritt. Amintas. JCh bin verführt; mein Hoffen trift nicht ein: Jch suchte Lust/ und finde nichts als Pein/ Wie ändert doch die Zeit so bald die Sinnen: Der Augen Licht/ das sonst mein Glücks-Stern schien/ Will mir nunmehr der Strahlen Gunst entziehn/ Was soll ich wohl bey diesen Spiel beginnen. Ach!
Allein das duͤſtre Licht Der abgekraͤnckten Augen/ Ach! ſolte diß vor einen ſolchen Held Noch zum Entzuͤnden taugen? Ant. Der ſchwartzen Augen Mitternacht Nehrt’ ein geheimes Eiſen/ Das ſeinen Zug kan weiſen/ So offt es den Magnet Verliebter Hertzen nach ſich dreht: Es ſteckt verborgne Macht Jn ſchwartzer Augen Mitternacht. Cleop. Der Fuͤrſt wird ſie mit neuen Glantz beſchencken Wann deßen hohe Gunſt Sich wird nach| dieſen Sternen lencken: Jmmittelſt woll’ er mich ſo viel beehren Nach meinen Schiffe mit zu kehren/ Daß ihn Cleopatra daſelbſt bedienen kan. Ant. Wie es die Fuͤrſtin heiſcht/ ſo nehmen wir es an. Sie begeben ſich nach den Schiffe. Der innere Schau-Platz wird bedeckt. Entrée des Martis und der Liebes-Boͤtter. Ende der erſten Handlung. Der Schau-Platz iſt ein Vor-Bemach von Cleopatrens Zimmer. Andrer Handlung erſter Aufftritt. Amintas. JCh bin verfuͤhrt; mein Hoffen trift nicht ein: Jch ſuchte Luſt/ und finde nichts als Pein/ Wie aͤndert doch die Zeit ſo bald die Sinnen: Der Augen Licht/ das ſonſt mein Gluͤcks-Stern ſchien/ Will mir nunmehr der Strahlen Gunſt entziehn/ Was ſoll ich wohl bey dieſen Spiel beginnen. Ach!
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CLE"> <p><pb facs="#f0018"/> Allein das duͤſtre Licht<lb/> Der abgekraͤnckten Augen/<lb/> Ach! ſolte diß vor einen ſolchen Held<lb/> Noch zum Entzuͤnden taugen?</p> </sp><lb/> <sp who="#ANT"> <speaker> <hi rendition="#aq">Ant.</hi> </speaker> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Der ſchwartzen Augen Mitternacht</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Nehrt’ ein geheimes Eiſen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Das ſeinen Zug kan weiſen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">So offt es den Magnet</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Verliebter Hertzen nach ſich dreht:</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Es ſteckt verborgne Macht</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Jn ſchwartzer Augen Mitternacht.</hi> </l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#CLE"> <speaker> <hi rendition="#aq">Cleop.</hi> </speaker> <p>Der Fuͤrſt wird ſie mit neuen Glantz beſchencken<lb/> Wann deßen hohe Gunſt<lb/> Sich wird nach| dieſen Sternen lencken:<lb/> Jmmittelſt woll’ er mich ſo viel beehren<lb/> Nach meinen Schiffe mit zu kehren/<lb/> Daß ihn <hi rendition="#aq">Cleopatra</hi> daſelbſt bedienen kan.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANT"> <speaker> <hi rendition="#aq">Ant.</hi> </speaker> <p>Wie es die Fuͤrſtin heiſcht/ ſo nehmen wir es an.<lb/><hi rendition="#et">Sie begeben ſich nach den Schiffe. Der innere<lb/> Schau-Platz wird bedeckt.</hi></p><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Entrée</hi> des <hi rendition="#aq">Martis</hi> und der <hi rendition="#in">L</hi>iebes-<hi rendition="#in">B</hi>oͤtter.<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>nde der erſten <hi rendition="#in">H</hi>andlung.</hi></hi> </p> </sp> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#b">Der <hi rendition="#in">S</hi>chau-<hi rendition="#in">P</hi>latz iſt ein <hi rendition="#in">V</hi>or-<hi rendition="#in">B</hi>emach von</hi><lb/><hi rendition="#aq">Cleopatrens</hi> Zimmer.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">A</hi>ndrer <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi></head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">erſter <hi rendition="#in">A</hi>ufftritt.</hi> </head><lb/> <sp who="#AMI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Amintas.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#in">J</hi> <hi rendition="#fr">Ch bin verfuͤhrt; mein Hoffen trift nicht</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">ein:</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Jch ſuchte Luſt/ und finde nichts als</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">Pein/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Wie aͤndert doch die Zeit ſo bald die Sinnen:</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Der Augen Licht/ das ſonſt mein Gluͤcks-Stern</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">ſchien/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Will mir nunmehr der Strahlen Gunſt entziehn/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Was ſoll ich wohl bey dieſen Spiel beginnen.</hi> </l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ach!</fw><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0018]
Allein das duͤſtre Licht
Der abgekraͤnckten Augen/
Ach! ſolte diß vor einen ſolchen Held
Noch zum Entzuͤnden taugen?
Ant. Der ſchwartzen Augen Mitternacht
Nehrt’ ein geheimes Eiſen/
Das ſeinen Zug kan weiſen/
So offt es den Magnet
Verliebter Hertzen nach ſich dreht:
Es ſteckt verborgne Macht
Jn ſchwartzer Augen Mitternacht.
Cleop. Der Fuͤrſt wird ſie mit neuen Glantz beſchencken
Wann deßen hohe Gunſt
Sich wird nach| dieſen Sternen lencken:
Jmmittelſt woll’ er mich ſo viel beehren
Nach meinen Schiffe mit zu kehren/
Daß ihn Cleopatra daſelbſt bedienen kan.
Ant. Wie es die Fuͤrſtin heiſcht/ ſo nehmen wir es an.
Sie begeben ſich nach den Schiffe. Der innere
Schau-Platz wird bedeckt.
Entrée des Martis und der Liebes-Boͤtter.
Ende der erſten Handlung.
Der Schau-Platz iſt ein Vor-Bemach von
Cleopatrens Zimmer.
Andrer Handlung
erſter Aufftritt.
Amintas.
JCh bin verfuͤhrt; mein Hoffen trift nicht
ein:
Jch ſuchte Luſt/ und finde nichts als
Pein/
Wie aͤndert doch die Zeit ſo bald die Sinnen:
Der Augen Licht/ das ſonſt mein Gluͤcks-Stern
ſchien/
Will mir nunmehr der Strahlen Gunſt entziehn/
Was ſoll ich wohl bey dieſen Spiel beginnen.
Ach!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |