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Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

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[187/0209] Europæer. ches im Eheſtande keinem Frauenzim-„ mer zur Schande ausgedeutet wird.‟ Alexander roche den Braten gar bald/ that aber als ob er keine Em- pfindligkeit habe/ weil er das jenige„ Frauenzimmer nicht viel achtete/ wel-„ ches die Freyheit mit denen Man-„ nes-Perſonen umbzugehen noch vor-„ eine ſonderbare Galanterie haͤlt. A-„ ber dieſe Galanterie hat der Hoͤlli-„ ſche Feuer-Maͤuerkehrer auff die„ Bahn gebracht/ welcher taͤglich durch„ neue Arten zu ſuͤndigen/ ſeine Zunfft„ zu vermehren ſuchet. Die groͤſten Unbilligkeiten von„ der Welt muͤſſen ſich heut zn Tag un-„ ter dem Nahmen einer Galanterie„ oder Politic verkauffen laſſen. Aber„ wer iſt der Urheber? Antwort: der„ Teuffel/ der iſt ein Pater Politico-„ rum, und ein ſolcher Welt-Mann/„ wel- J 7

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/209>, abgerufen am 24.11.2024.