Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Europaeer. schliessen: Morgen wirstu mit dei-nen Söhnen mit mir seyn. Aber dieses kan wol vom Tode zuverstehen seyn/ daß nemlich der Teuffel andeuten wollen: Saul werde Morgen mit sei- nen Söhnen Samuelen im Tode Ge- sellschafft leisten. Andere/ welche zu behaupten gedencken/ daß es der rechte Samuel gewesen/ wollen es aus der Weissagung erweisen/ in welcher stracks im Anfang stehet: Der HErr wird dir thun/ wie er durch mich geredt hat. Aber diß ist gar ein schlecht Fun- dament/ denn der Teuffel wil mit diesen Worten nur so viel andeuten: Daß GOtt Samuelis in seinem Leben ge- thane Weissagung erfüllen werde/ und zudem so ist eines unter diesen beyden wahr: Samuel ist entweder durch GOttes/ oder des Teuffels Hand ge- führet/ dem Könige Saul erschienen. Das letzte halte ich schon durch mein Ar- gu- M 7
Europæer. ſchlieſſen: Morgen wirſtu mit dei-nen Soͤhnen mit mir ſeyn. Aber dieſes kan wol vom Tode zuverſtehen ſeyn/ daß nemlich der Teuffel andeuten wollen: Saul werde Morgen mit ſei- nen Soͤhnen Samuelen im Tode Ge- ſellſchafft leiſten. Andere/ welche zu behaupten gedencken/ daß es der rechte Samuel geweſen/ wollen es aus der Weiſſagung erweiſen/ in welcher ſtracks im Anfang ſtehet: Der HErr wird dir thun/ wie er durch mich geredt hat. Aber diß iſt gar ein ſchlecht Fun- dament/ denn der Teuffel wil mit dieſen Worten nur ſo viel andeuten: Daß GOtt Samuelis in ſeinem Leben ge- thane Weiſſagung erfuͤllen werde/ und zudem ſo iſt eines unter dieſen beyden wahr: Samuel iſt entweder durch GOttes/ oder des Teuffels Hand ge- fuͤhret/ dem Koͤnige Saul erſchienen. Das letzte halte ich ſchon durch mein Ar- gu- M 7
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0281" n="259"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Europ<hi rendition="#aq">æ</hi>er.</hi></fw><lb/> ſchlieſſen: <hi rendition="#fr">Morgen wirſtu mit dei-<lb/> nen Soͤhnen mit mir ſeyn.</hi> Aber<lb/> dieſes kan wol vom Tode zuverſtehen<lb/> ſeyn/ daß nemlich der Teuffel andeuten<lb/> wollen: Saul werde Morgen mit ſei-<lb/> nen Soͤhnen Samuelen im Tode Ge-<lb/> ſellſchafft leiſten. Andere/ welche zu<lb/> behaupten gedencken/ daß es der rechte<lb/> Samuel geweſen/ wollen es aus der<lb/> Weiſſagung erweiſen/ in welcher ſtracks<lb/> im Anfang ſtehet: <hi rendition="#fr">Der HErr wird<lb/> dir thun/ wie er durch mich geredt<lb/> hat.</hi> Aber diß iſt gar ein ſchlecht Fun-<lb/> dament/ denn der Teuffel wil mit dieſen<lb/> Worten nur ſo viel andeuten: Daß<lb/> GOtt Samuelis in ſeinem Leben ge-<lb/> thane Weiſſagung erfuͤllen werde/ und<lb/> zudem ſo iſt eines unter dieſen beyden<lb/> wahr: Samuel iſt entweder durch<lb/> GOttes/ oder des Teuffels Hand ge-<lb/> fuͤhret/ dem Koͤnige Saul erſchienen.<lb/> Das letzte halte ich ſchon durch mein Ar-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">M 7</fw><fw place="bottom" type="catch">gu-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [259/0281]
Europæer.
ſchlieſſen: Morgen wirſtu mit dei-
nen Soͤhnen mit mir ſeyn. Aber
dieſes kan wol vom Tode zuverſtehen
ſeyn/ daß nemlich der Teuffel andeuten
wollen: Saul werde Morgen mit ſei-
nen Soͤhnen Samuelen im Tode Ge-
ſellſchafft leiſten. Andere/ welche zu
behaupten gedencken/ daß es der rechte
Samuel geweſen/ wollen es aus der
Weiſſagung erweiſen/ in welcher ſtracks
im Anfang ſtehet: Der HErr wird
dir thun/ wie er durch mich geredt
hat. Aber diß iſt gar ein ſchlecht Fun-
dament/ denn der Teuffel wil mit dieſen
Worten nur ſo viel andeuten: Daß
GOtt Samuelis in ſeinem Leben ge-
thane Weiſſagung erfuͤllen werde/ und
zudem ſo iſt eines unter dieſen beyden
wahr: Samuel iſt entweder durch
GOttes/ oder des Teuffels Hand ge-
fuͤhret/ dem Koͤnige Saul erſchienen.
Das letzte halte ich ſchon durch mein Ar-
gu-
M 7
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |