Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte "versehen/ als daß ein so tapfferer Ca-"vallier meine Liebe suchen solte. Un- "terdessen sey er nur immer gutes "Muths/ und versichere sich/ daß/ wo- "fern es ja mit seiner Liebe kein Schertz/ "und mein Herr Vater seinen Willen "darein giebt/ ich vor die allerunhöff- "lichste Person unter der Sonnen mü- "ste gehalten werden/ ein so hohes An- "sinnen nicht vor ein grosses Glück an- "zunehmen. Hierauff erholete sich Alexan- auff
Der verliebte „verſehen/ als daß ein ſo tapfferer Ca-„vallier meine Liebe ſuchen ſolte. Un- „terdeſſen ſey er nur immer gutes „Muths/ und verſichere ſich/ daß/ wo- „fern es ja mit ſeiner Liebe kein Schertz/ „und mein Herr Vater ſeinen Willen „darein giebt/ ich vor die allerunhoͤff- „lichſte Perſon unter der Sonnen muͤ- „ſte gehalten werden/ ein ſo hohes An- „ſinnen nicht vor ein groſſes Gluͤck an- „zunehmen. Hierauff erholete ſich Alexan- auff
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Der verliebte
„verſehen/ als daß ein ſo tapfferer Ca-
„vallier meine Liebe ſuchen ſolte. Un-
„terdeſſen ſey er nur immer gutes
„Muths/ und verſichere ſich/ daß/ wo-
„fern es ja mit ſeiner Liebe kein Schertz/
„und mein Herr Vater ſeinen Willen
„darein giebt/ ich vor die allerunhoͤff-
„lichſte Perſon unter der Sonnen muͤ-
„ſte gehalten werden/ ein ſo hohes An-
„ſinnen nicht vor ein groſſes Gluͤck an-
„zunehmen.
Hierauff erholete ſich Alexan-
der wiederum ein wenig/ und wuſte vor
groſſer Hertzens- Vergnuͤgung nicht
was er ferner vorbringen ſolte/ denn es
hatte ihm die unvermuthete Freude
wegen Ameniens Erklaͤrung/ gantz und
gar die Zunge gelaͤhmet. Dorten ſaſſe
er gleich einer in Stein gehauen Sta-
tuen/ und weil der Mund nicht zu re-
den vermochte/ ſo muſten die Augen die
Stelle vertreten/ welche/ weil ſie ſtets
auff
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