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Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685.

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2.
JZt komm' ich auf das Spürchen.
Bistu das arme Hührchen/
Das unsern Juncker liebt?
Er läßt dich höhnisch grüßen/
Und spricht/ du sollest küßen
Den Korb/ den er dir giebt.
Flavia.
Die Nympfe bin ich nicht/
Nach welcher du izt fragest.
Doch weil du sagest
Von ungetreuer Liebe/
So fahre fort/ zu melden die Geschicht/
Darüber ich mich zwar noch freue noch betrübe.
Portius.
1.
UNser Juncker/ der lose Schelm-Dieb/
Hat ein feines Jüngfergen lieb/
Und sie war ihm wieder nicht gram/
Daß sie ihn zum Liebsten annahm. Fala!
2.
BEyde meinten/ es wäre gefischt/
Hatten auch ihr Mäulgen gewischt/
Daß der Braten würde geleckt/
Den die Braut zum erstenmahl schmeckt. Fala!
3.
ALs sie waren auf Hochzeit bedacht/
Da wards für den Keyser gebracht/
Der zertrennte dieses Gelack/
Daß er nun die Mehre nicht mag. Fala!
4.
SChöne/ sage mir/ wo sie mag seyn?
Sag' ichs ihr/ so weiß sie es fein/
Daß es ihr nicht ein hat getroffn/
Und sie nicht vergeblich darff hoffn. Fala!
Geht ab.
Flavia.
O! Falscher Maximus,
Hat denn nun Glaub' und Treu
Bey dir sich schon verlohren!
Jst dieß der letzte Kuß/
Der kaum der erste war?
Und furchtest nicht/ daß aller Götter-Schaar/
Bey denen du geschworen/
Der Falschheit Rächer sey?

Ein
C
2.
JZt komm’ ich auf das Spuͤrchen.
Biſtu das arme Huͤhrchen/
Das unſern Juncker liebt?
Er laͤßt dich hoͤhniſch gruͤßen/
Und ſpricht/ du ſolleſt kuͤßen
Den Korb/ den er dir giebt.
Flavia.
Die Nympfe bin ich nicht/
Nach welcher du izt frageſt.
Doch weil du ſageſt
Von ungetreuer Liebe/
So fahre fort/ zu melden die Geſchicht/
Daruͤber ich mich zwar noch freue noch betruͤbe.
Portius.
1.
UNſer Juncker/ der loſe Schelm-Dieb/
Hat ein feines Juͤngfergen lieb/
Und ſie war ihm wieder nicht gram/
Daß ſie ihn zum Liebſten annahm. Fala!
2.
BEyde meinten/ es waͤre gefiſcht/
Hatten auch ihr Maͤulgen gewiſcht/
Daß der Braten wuͤrde geleckt/
Den die Braut zum eꝛſtenmahl ſchmeckt. Fala!
3.
ALs ſie waren auf Hochzeit bedacht/
Da wards fuͤr den Keyſer gebracht/
Der zertrennte dieſes Gelack/
Daß er nun die Mehre nicht mag. Fala!
4.
SChoͤne/ ſage mir/ wo ſie mag ſeyn?
Sag’ ichs ihr/ ſo weiß ſie es fein/
Daß es ihr nicht ein hat getroffn/
Und ſie nicht vergeblich darff hoffn. Fala!
Geht ab.
Flavia.
O! Falſcher Maximus,
Hat denn nun Glaub’ und Treu
Bey dir ſich ſchon verlohren!
Jſt dieß der letzte Kuß/
Der kaum der erſte war?
Und furchteſt nicht/ daß aller Goͤtter-Schaar/
Bey denen du geſchworen/
Der Falſchheit Raͤcher ſey?

Ein
C
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[0021] 2. JZt komm’ ich auf das Spuͤrchen. Biſtu das arme Huͤhrchen/ Das unſern Juncker liebt? Er laͤßt dich hoͤhniſch gruͤßen/ Und ſpricht/ du ſolleſt kuͤßen Den Korb/ den er dir giebt. Flavia. Die Nympfe bin ich nicht/ Nach welcher du izt frageſt. Doch weil du ſageſt Von ungetreuer Liebe/ So fahre fort/ zu melden die Geſchicht/ Daruͤber ich mich zwar noch freue noch betruͤbe. Portius. 1. UNſer Juncker/ der loſe Schelm-Dieb/ Hat ein feines Juͤngfergen lieb/ Und ſie war ihm wieder nicht gram/ Daß ſie ihn zum Liebſten annahm. Fala! 2. BEyde meinten/ es waͤre gefiſcht/ Hatten auch ihr Maͤulgen gewiſcht/ Daß der Braten wuͤrde geleckt/ Den die Braut zum eꝛſtenmahl ſchmeckt. Fala! 3. ALs ſie waren auf Hochzeit bedacht/ Da wards fuͤr den Keyſer gebracht/ Der zertrennte dieſes Gelack/ Daß er nun die Mehre nicht mag. Fala! 4. SChoͤne/ ſage mir/ wo ſie mag ſeyn? Sag’ ichs ihr/ ſo weiß ſie es fein/ Daß es ihr nicht ein hat getroffn/ Und ſie nicht vergeblich darff hoffn. Fala! Geht ab. Flavia. O! Falſcher Maximus, Hat denn nun Glaub’ und Treu Bey dir ſich ſchon verlohren! Jſt dieß der letzte Kuß/ Der kaum der erſte war? Und furchteſt nicht/ daß aller Goͤtter-Schaar/ Bey denen du geſchworen/ Der Falſchheit Raͤcher ſey? Ein C

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_nero_1685/21>, abgerufen am 21.11.2024.