Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685.
Jch kan es nicht wohl hören Mit meinem stumpffen Zahn. Laß mich verschonet seyn/ Wenns wiedern Keyser ist. Es steht nicht fein/ Daß den ich unterdrücke/ Der mit mir thut so manche gute Schlücke/ Und giebt/ was mir gelüst. Publius. WJlstu nicht in Güthe dran/ So muß man dich zwingen. Legt dem Schelm die Rüstung an/ Last den Spieß herbringen. Freund-und Feindschafft gilt hier nicht. Thu du wie dein Ober spricht. Gürtet ihm einen Degen an. Publius. Chor der Soldaten. Bey dem gilt kein Verschonen/ Wer Fried' und Ruh verstört/ Und keine Warnung hört. Sein eigner Freund hilfft ihm die Boßheit lohnen. Gehen ab. Publius. Leget sein Gewehr nieder. SO halt du Schild-Wach hier Vor dieser Thür. Laß niche geschehn/ Daß iemand ohn mein Wißen Hienein und raus darf gehn/ Um dieß und das den Keyser zu begrüßen. Portius. 1. DAs laß ich wohl bleiben/Daß ich hier steh' als ein Affe/ Und/ ich weiß nicht/ wornach/ gaffe. Beßer ists die Zeit vertreiben Mit versoffner Brüderschafft Bey dem süßen Reben-Safft. 2. JCh will nieder legenAuf die Erden mein Gewehre/ Daß es Schildwach' halt'/ und höre/ Wann sich wird ein Mäusgen regen. Was soll ich besorget seyn/ Wer hier gehn wird aus und ein. Schwerd
Jch kan es nicht wohl hoͤren Mit meinem ſtumpffen Zahn. Laß mich verſchonet ſeyn/ Wenns wiedern Keyſer iſt. Es ſteht nicht fein/ Daß den ich unterdruͤcke/ Der mit mir thut ſo manche gute Schluͤcke/ Und giebt/ was mir geluͤſt. Publius. WJlſtu nicht in Guͤthe dran/ So muß man dich zwingen. Legt dem Schelm die Ruͤſtung an/ Laſt den Spieß herbringen. Freund-und Feindſchafft gilt hier nicht. Thu du wie dein Ober ſpricht. Guͤrtet ihm einen Degen an. Publius. Chor der Soldaten. Bey dem gilt kein Verſchonen/ Wer Fried’ und Ruh verſtoͤrt/ Und keine Warnung hoͤrt. Sein eigner Freund hilfft ihm die Boßheit lohnen. Gehen ab. Publius. Leget ſein Gewehr nieder. SO halt du Schild-Wach hier Vor dieſer Thuͤr. Laß niche geſchehn/ Daß iemand ohn mein Wißen Hienein und raus darf gehn/ Um dieß und das den Keyſer zu begruͤßen. Portius. 1. DAs laß ich wohl bleiben/Daß ich hier ſteh’ als ein Affe/ Und/ ich weiß nicht/ wornach/ gaffe. Beßer iſts die Zeit vertreiben Mit verſoffner Bruͤderſchafft Bey dem ſuͤßen Reben-Safft. 2. JCh will nieder legenAuf die Erden mein Gewehre/ Daß es Schildwach’ halt’/ und hoͤꝛe/ Wañ ſich wird ein Maͤusgen regen. Was ſoll ich beſorget ſeyn/ Wer hier gehn wird aus und ein. Schwerd
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Jch kan es nicht wohl hoͤren
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Der mit mir thut ſo manche gute Schluͤcke/
Und giebt/ was mir geluͤſt.
Publius.
WJlſtu nicht in Guͤthe dran/
So muß man dich zwingen.
Legt dem Schelm die Ruͤſtung an/
Laſt den Spieß herbringen.
Freund-und Feindſchafft gilt hier nicht.
Thu du wie dein Ober ſpricht.
Guͤrtet ihm einen Degen an.
Publius. Chor der Soldaten.
Bey dem gilt kein Verſchonen/
Wer Fried’ und Ruh verſtoͤrt/
Und keine Warnung hoͤrt.
Sein eigner Freund hilfft ihm die Boßheit lohnen.
Gehen ab.
Publius. Leget ſein Gewehr nieder.
SO halt du Schild-Wach hier
Vor dieſer Thuͤr.
Laß niche geſchehn/
Daß iemand ohn mein Wißen
Hienein und raus darf gehn/
Um dieß und das den Keyſer zu begruͤßen.
Portius.
1.
DAs laß ich wohl bleiben/
Daß ich hier ſteh’ als ein Affe/
Und/ ich weiß nicht/ wornach/ gaffe.
Beßer iſts die Zeit vertreiben
Mit verſoffner Bruͤderſchafft
Bey dem ſuͤßen Reben-Safft.
2.
JCh will nieder legen
Auf die Erden mein Gewehre/
Daß es Schildwach’ halt’/ und hoͤꝛe/
Wañ ſich wird ein Maͤusgen regen.
Was ſoll ich beſorget ſeyn/
Wer hier gehn wird aus und ein.
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