Beer, Michael: Der Paria. Stuttgart u. a., 1829. Maja. Es war ein kurzer Kampf -- es ist vorbey! Kein Schmerz -- Entzücken -- Freyheit -- Licht -- Mein Gadhi -- folge mir -- -- (Sie stirbt). Gadhi. Ich folge bald -- ich fühle schon -- den Tod. -- -- So recht -- laßt unter diesem Dach das Leben Sich schmerzenfreyer lösen; diese Luft Und dieses Licht ist allen gleiche Wohlthat. Ueberall Nur Liebe, Lieb' -- und Ihr seyd nichts als Haß. So dunkel -- Nacht -- dort! dort! das Licht, Und alle -- alle -- gleich -- mein Kind -- Benascar (an Maja's Leiche, von seinem Gefühl überwältigt, ihm die Hand reichend). Ich schütz' es Dir. Gadhi (heftet den Blick starr auf ihn und stirbt). Maja. Es war ein kurzer Kampf — es iſt vorbey! Kein Schmerz — Entzuͤcken — Freyheit — Licht — Mein Gadhi — folge mir — — (Sie ſtirbt). Gadhi. Ich folge bald — ich fuͤhle ſchon — den Tod. — — So recht — laßt unter dieſem Dach das Leben Sich ſchmerzenfreyer loͤſen; dieſe Luft Und dieſes Licht iſt allen gleiche Wohlthat. Ueberall Nur Liebe, Lieb’ — und Ihr ſeyd nichts als Haß. So dunkel — Nacht — dort! dort! das Licht, Und alle — alle — gleich — mein Kind — Benascar (an Maja’s Leiche, von ſeinem Gefuͤhl uͤberwaͤltigt, ihm die Hand reichend). Ich ſchuͤtz’ es Dir. Gadhi (heftet den Blick ſtarr auf ihn und ſtirbt). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0071" n="61"/> <sp who="#MAJ"> <speaker><hi rendition="#g">Maja</hi>.</speaker><lb/> <p>Es war ein kurzer Kampf — es iſt vorbey!<lb/> Kein Schmerz — Entzuͤcken — Freyheit — Licht —<lb/> Mein Gadhi — folge mir — —</p><lb/> <stage>(Sie ſtirbt).</stage> </sp><lb/> <sp who="#GAD"> <speaker><hi rendition="#g">Gadhi</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich folge bald — ich fuͤhle ſchon — den Tod. — —<lb/> So recht — laßt unter dieſem Dach das Leben<lb/> Sich ſchmerzenfreyer loͤſen; dieſe Luft<lb/> Und dieſes Licht iſt allen gleiche Wohlthat. Ueberall<lb/> Nur Liebe, Lieb’ — und Ihr ſeyd nichts als Haß.<lb/> So dunkel — Nacht — dort! dort! das Licht,<lb/> Und alle — alle — gleich — mein Kind —</p> </sp><lb/> <sp who="#BEN"> <speaker> <hi rendition="#g">Benascar</hi> </speaker><lb/> <stage>(an <hi rendition="#g">Maja’s</hi> Leiche, von ſeinem Gefuͤhl uͤberwaͤltigt, ihm die<lb/> Hand reichend).</stage><lb/> <p> <hi rendition="#et">Ich ſchuͤtz’ es Dir.</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#GAD"> <speaker> <hi rendition="#g">Gadhi</hi> </speaker><lb/> <stage>(heftet den Blick ſtarr auf ihn und ſtirbt).</stage> </sp> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [61/0071]
Maja.
Es war ein kurzer Kampf — es iſt vorbey!
Kein Schmerz — Entzuͤcken — Freyheit — Licht —
Mein Gadhi — folge mir — —
(Sie ſtirbt).
Gadhi.
Ich folge bald — ich fuͤhle ſchon — den Tod. — —
So recht — laßt unter dieſem Dach das Leben
Sich ſchmerzenfreyer loͤſen; dieſe Luft
Und dieſes Licht iſt allen gleiche Wohlthat. Ueberall
Nur Liebe, Lieb’ — und Ihr ſeyd nichts als Haß.
So dunkel — Nacht — dort! dort! das Licht,
Und alle — alle — gleich — mein Kind —
Benascar
(an Maja’s Leiche, von ſeinem Gefuͤhl uͤberwaͤltigt, ihm die
Hand reichend).
Ich ſchuͤtz’ es Dir.
Gadhi
(heftet den Blick ſtarr auf ihn und ſtirbt).
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Zitationshilfe: | Beer, Michael: Der Paria. Stuttgart u. a., 1829, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_paria_1829/71>, abgerufen am 16.07.2024. |