Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690.XV. Und ist die Kunde so iedweder in seiner XVI. Und stehet in deme die Natur der Wah- gleich-
XV. Und iſt die Kunde ſo iedweder in ſeiner XVI. Und ſtehet in deme die Natur der Wah- gleich-
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XV. Und iſt die Kunde ſo iedweder in ſeiner
Wohn-Stadt hat/ das geringſte ſeines Verkehrens/
ſondern ſeine Wahren werden uͤber Land beſchrieben/
nicht von denen allein/ ſo die Buͤcher ohnmitteibar
wollen gebrauchen/ ſondern ſo gar von andern Buch-
Haͤndlern/ ſo dieſen Verlag nicht haben/ ſondern ih-
ren dagegen verſtechen/ und in ſolcher Maße eigentlich
Handlung treiben und verkehren. Alſo daß ein Buch-
Haͤndler auch auſſer der Meß-Zeit und Ohrt/ alle Ta-
ge in ſeinem Comptoir kan Meß halten. An welchem
allem nichts abtraͤgt/ daß man von allen und ieden/
klein und groſſen Buch-Haͤndlern allerhand Sorten/
auch der kleineſten Buͤcher/ von etzlich wenigen Bogen
haben koͤnne. Weiln doch auch hierunter keines von
allen vereinzelt wird/ daß man darvon etzliche Bogen/
wie etwa von einem gantzen Stuͤck-Band/ eine gewiſ-
ſe Anzahl Elen fordern doͤrffe und erlangen koͤnne.
Sondern wie die Coͤllner in Meß-Zeiten ganze Rollen
nur verlaſſen/ alſo laͤßt kein Buch-Haͤndler ſein Buch
zertheilen.
XVI. Und ſtehet in deme die Natur der Wah-
re ſelbſt/ dem Buch-Haͤndler bey/ daß ob er in dem des
Kaͤufers Verlangen ſchon willfahren wollen/ es die-
ſelbe nicht zulaſſen/ weil das uͤbrige keinem von beyden
etwas nuͤtzen noch zum Verkauff dienen/ ſondern fuͤr
gut Maculatur wuͤrde hingeſchlaͤndert werden muͤſſen/
da ein Buch uͤmb eines Bogens Defect willen belie-
gen bleibt/ hergegen ein Seiden-Haͤndler alle Stuͤck-
gen und Endgen noch kan an werden/ und ſolt ehend
ein Schneider zu Uffſchlaͤgen oder einem Weiber-Latz
etwas bedoͤrffen. Und thut nichts zur Sach/ daß
gleich-
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