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Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690.

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den/ fals einer es hätte und wagte/ die übrigen alle/ nach
obigem Einwurff/ dessen Krahmer werden. So gar
absurd wär zwar nicht/ daß iedweder mit nichts/ als
seinem Verlag handelte/ wenn auch die Gelehrten nur
ümb iedes Buchs willen an den Verleger schreiben
könten: weils aber ihnen zu kostbar und beschwerlich/
als wird ja billich die Arbeit getheilet/ und was einem
allein zu schwehr/ andern überlassen/weil dieses dem
Bono Publico, absonderlich den Gelehrten zum grossen
Vortheil gereichet: dahero die jenigen Buch-Händler
höchst zu loben/ die von allen Facultäten Sortement zu-
legen/ denn nicht allein ihr Vermögen/ sondern auch
deroselben Verstand daraus zu aestimiren ist. Was
nun die Kauffleut unter sich zu dero mehrern Bequem-
ligkeit und zumahl in Behuff der Gelehrten thun/ da
haben andre in urtheilen vom Buch-Händler-Stand
sich nicht anzukehren: Nachdemmahlen nichts ver-
schlägt/ die Bücher vom ersten Verleger ohnmittel/ o-
der von andern kaufen/ die es im Stich bekommen/ weil
die Taxa einmahl bleibet/ und auch ein iedes kleines
Buch nur von 1. Alphabet ein Capital erfordert/ mas-
sen nicht nur hundert/ sondern offt etliche 1000 Exem-
plar/ wann das Buch gut ist/ auffgeleget werden/ wel-
vielmahls der Buch-Händler wohl 10. und mehr
Jahre/ vorschießen muß/ ehe er sein gantz Capital ohne
Schaden wieder daraus nehmen kan. Wer wolt die
Portugiesische und heutige Holländische Kauff-Hand-
lung ohne Absurdität und besorgte gute Reprimenda
vor Krähmerey schelten/ daß man anfangs etwas von
Nürnberger Wahre und allerhand Klapperwerck in
die beyden Jndien verführet/ daselbst gegen Pfeffer

und



den/ fals einer es haͤtte uñ wagte/ die uͤbꝛigen alle/ nach
obigem Einwurff/ deſſen Krahmer werden. So gar
abſurd waͤr zwar nicht/ daß iedweder mit nichts/ als
ſeinem Verlag handelte/ wenn auch die Gelehrten nur
uͤmb iedes Buchs willen an den Verleger ſchreiben
koͤnten: weils aber ihnen zu koſtbar und beſchwerlich/
als wird ja billich die Arbeit getheilet/ und was einem
allein zu ſchwehr/ andern uͤberlaſſen/weil dieſes dem
Bono Publico, abſonderlich den Gelehrten zum groſſen
Vortheil gereichet: dahero die jenigen Buch-Haͤndler
hoͤchſt zu loben/ die von allen Facultäten Sortement zu-
legen/ denn nicht allein ihr Vermoͤgen/ ſondern auch
deroſelben Verſtand daraus zu æſtimiren iſt. Was
nun die Kauffleut unter ſich zu dero mehreꝛn Bequem-
ligkeit und zumahl in Behuff der Gelehrten thun/ da
haben andre in urtheilen vom Buch-Haͤndler-Stand
ſich nicht anzukehren: Nachdemmahlen nichts ver-
ſchlaͤgt/ die Buͤcher vom erſten Verleger ohnmittel/ o-
der von andern kaufen/ die es im Stich bekom̃en/ weil
die Taxa einmahl bleibet/ und auch ein iedes kleines
Buch nur von 1. Alphabet ein Capital erfordert/ maſ-
ſen nicht nur hundert/ ſondern offt etliche 1000 Exem-
plar/ wann das Buch gut iſt/ auffgeleget werden/ wel-
vielmahls der Buch-Haͤndler wohl 10. und mehr
Jahre/ vorſchießen muß/ ehe er ſein gantz Capital ohne
Schaden wieder daraus nehmen kan. Wer wolt die
Portugieſiſche uñ heutige Hollaͤndiſche Kauff-Hand-
lung ohne Abſurdität und beſorgte gute Reprimenda
vor Kraͤhmerey ſchelten/ daß man anfangs etwas von
Nuͤrnberger Wahre und allerhand Klapperwerck in
die beyden Jndien verfuͤhret/ daſelbſt gegen Pfeffer

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[14/0018] den/ fals einer es haͤtte uñ wagte/ die uͤbꝛigen alle/ nach obigem Einwurff/ deſſen Krahmer werden. So gar abſurd waͤr zwar nicht/ daß iedweder mit nichts/ als ſeinem Verlag handelte/ wenn auch die Gelehrten nur uͤmb iedes Buchs willen an den Verleger ſchreiben koͤnten: weils aber ihnen zu koſtbar und beſchwerlich/ als wird ja billich die Arbeit getheilet/ und was einem allein zu ſchwehr/ andern uͤberlaſſen/weil dieſes dem Bono Publico, abſonderlich den Gelehrten zum groſſen Vortheil gereichet: dahero die jenigen Buch-Haͤndler hoͤchſt zu loben/ die von allen Facultäten Sortement zu- legen/ denn nicht allein ihr Vermoͤgen/ ſondern auch deroſelben Verſtand daraus zu æſtimiren iſt. Was nun die Kauffleut unter ſich zu dero mehreꝛn Bequem- ligkeit und zumahl in Behuff der Gelehrten thun/ da haben andre in urtheilen vom Buch-Haͤndler-Stand ſich nicht anzukehren: Nachdemmahlen nichts ver- ſchlaͤgt/ die Buͤcher vom erſten Verleger ohnmittel/ o- der von andern kaufen/ die es im Stich bekom̃en/ weil die Taxa einmahl bleibet/ und auch ein iedes kleines Buch nur von 1. Alphabet ein Capital erfordert/ maſ- ſen nicht nur hundert/ ſondern offt etliche 1000 Exem- plar/ wann das Buch gut iſt/ auffgeleget werden/ wel- vielmahls der Buch-Haͤndler wohl 10. und mehr Jahre/ vorſchießen muß/ ehe er ſein gantz Capital ohne Schaden wieder daraus nehmen kan. Wer wolt die Portugieſiſche uñ heutige Hollaͤndiſche Kauff-Hand- lung ohne Abſurdität und beſorgte gute Reprimenda vor Kraͤhmerey ſchelten/ daß man anfangs etwas von Nuͤrnberger Wahre und allerhand Klapperwerck in die beyden Jndien verfuͤhret/ daſelbſt gegen Pfeffer und

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Zitationshilfe: Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beier_buchhandel_1690/18>, abgerufen am 21.11.2024.