Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.nicht weniger auch in seinem allgemeinen Christen- und besonderen Standes-Beruff unser seelig verstorbener Herr Inspector; aber bey dem allen hat er mit dem Jeremia seine Ritterschafft durch GOttes Krafft wol geübet. In seinem Christen-Stande hat er als ein guter Streiter JEsu Christi gestritten wider Teuffel / Welt und Fleisch / so viel hier durch GOttes Gnade bey noch anklebender Schwachheit geschehen mag. Wie er andern die Lection gab von dem wahren thätigen Christenthum / von der Selbst-Verleugnung / von der Creutzigung des Fleisches und dessen lüstenden Begierden / dem Himmelreich Gewalt anzuthun / und zu schaffen / selig zu werden mit Furcht und Zittern / so war er hierin ein lebendiges Fürbild / und stritte in seinem verordneten Kampffe wider das / so ihm darunter hinderlich vorfiel. Nicht weniger hat er eine gute Ritterschafft geübet in seinen Ampts-Verrichtungen. Getreu ist er JEsu seinem Hirten bis in den Tod geblieben / und hat recht gekämpffet. Satan / Welt und Fleisch haben seiner und seines Beruffs nicht vergessen / aber es hieß dennoch und konten mit Wahrheit von ihm Jeremiae Worte zu GOtt und dessen Ehre gesaget werden: Ich bin darum nicht von dir geflohen / mein Hirte. So hat er auch Menschen-Tage nicht begehret / er hat Fürstliche Gnade nicht vorgezogen der Gnade seines GOttes / wol wissend / daß derjenige nicht Christi Knecht seyn könne / welcher gedencket und suchet Menschen gefällig zu seyn Gal. 1, 10.. Denn da er im stets frischen Gedächtniß hatte den Tag JEsu Christi Phil. 1, 6. / oder den jüngsten und letzten allgemeinen Gerichts Tag / so verlohr sich von selbsten der uns angebohrne Appetit nach bequeme und reichliche Menschen-Tage. Was er predigte / war recht für GOtt! Und daß er geprediget wider das Unrecht im Pabstthum / ist und bleibet recht. Denn GOttes Wort und die darin gegründete Luthers Lehr / vergehet nun und nimmermehr! Ob er nun schon von solcher seiner Orthodoxia und recht gelehrtem Göttlichen Rechte einen zornigen Menschen-Tag erlebet / so ist er doch darum nicht von seinem Ober-Hirten geflohen / sondern er hat solchen seinen hartgewordenen Kampff wohl gekämpffet / und in dem allen eine nicht weniger auch in seinem allgemeinen Christen- und besonderen Standes-Beruff unser seelig verstorbener Herr Inspector; aber bey dem allen hat er mit dem Jeremia seine Ritterschafft durch GOttes Krafft wol geübet. In seinem Christen-Stande hat er als ein guter Streiter JEsu Christi gestritten wider Teuffel / Welt und Fleisch / so viel hier durch GOttes Gnade bey noch anklebender Schwachheit geschehen mag. Wie er andern die Lection gab von dem wahren thätigen Christenthum / von der Selbst-Verleugnung / von der Creutzigung des Fleisches und dessen lüstenden Begierden / dem Himmelreich Gewalt anzuthun / und zu schaffen / selig zu werden mit Furcht und Zittern / so war er hierin ein lebendiges Fürbild / und stritte in seinem verordneten Kampffe wider das / so ihm darunter hinderlich vorfiel. Nicht weniger hat er eine gute Ritterschafft geübet in seinen Ampts-Verrichtungen. Getreu ist er JEsu seinem Hirten bis in den Tod geblieben / und hat recht gekämpffet. Satan / Welt und Fleisch haben seiner und seines Beruffs nicht vergessen / aber es hieß dennoch und konten mit Wahrheit von ihm Jeremiae Worte zu GOtt und dessen Ehre gesaget werden: Ich bin darum nicht von dir geflohen / mein Hirte. So hat er auch Menschen-Tage nicht begehret / er hat Fürstliche Gnade nicht vorgezogen der Gnade seines GOttes / wol wissend / daß derjenige nicht Christi Knecht seyn könne / welcher gedencket und suchet Menschen gefällig zu seyn Gal. 1, 10.. Denn da er im stets frischen Gedächtniß hatte den Tag JEsu Christi Phil. 1, 6. / oder den jüngsten und letzten allgemeinen Gerichts Tag / so verlohr sich von selbsten der uns angebohrne Appetit nach bequeme und reichliche Menschen-Tage. Was er predigte / war recht für GOtt! Und daß er geprediget wider das Unrecht im Pabstthum / ist und bleibet recht. Denn GOttes Wort und die darin gegründete Luthers Lehr / vergehet nun und nimmermehr! Ob er nun schon von solcher seiner Orthodoxia und recht gelehrtem Göttlichen Rechte einen zornigen Menschen-Tag erlebet / so ist er doch darum nicht von seinem Ober-Hirten geflohen / sondern er hat solchen seinen hartgewordenen Kampff wohl gekämpffet / und in dem allen eine <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0044" n="42"/> nicht weniger auch in seinem allgemeinen Christen- und besonderen Standes-Beruff unser seelig verstorbener Herr Inspector; aber bey dem allen hat er mit dem Jeremia seine Ritterschafft durch GOttes Krafft wol geübet. In seinem Christen-Stande hat er als ein guter Streiter JEsu Christi gestritten wider Teuffel / Welt und Fleisch / so viel hier durch GOttes Gnade bey noch anklebender Schwachheit geschehen mag. Wie er andern die Lection gab von dem wahren thätigen Christenthum / von der Selbst-Verleugnung / von der Creutzigung des Fleisches und dessen lüstenden Begierden / dem Himmelreich Gewalt anzuthun / und zu schaffen / selig zu werden mit Furcht und Zittern / so war er hierin ein lebendiges Fürbild / und stritte in seinem verordneten Kampffe wider das / so ihm darunter hinderlich vorfiel.</p> <p>Nicht weniger hat er eine gute Ritterschafft geübet in seinen Ampts-Verrichtungen. Getreu ist er JEsu seinem Hirten bis in den Tod geblieben / und hat recht gekämpffet. Satan / Welt und Fleisch haben seiner und seines Beruffs nicht vergessen / aber es hieß dennoch und konten mit Wahrheit von ihm Jeremiae Worte zu GOtt und dessen Ehre gesaget werden: Ich bin darum nicht von dir geflohen / mein Hirte. So hat er auch Menschen-Tage nicht begehret / er hat Fürstliche Gnade nicht vorgezogen der Gnade seines GOttes / wol wissend / daß derjenige nicht Christi Knecht seyn könne / welcher gedencket und suchet Menschen gefällig zu seyn <note place="left">Gal. 1, 10.</note>. Denn da er im stets frischen Gedächtniß hatte den Tag JEsu Christi <note place="left">Phil. 1, 6.</note> / oder den jüngsten und letzten allgemeinen Gerichts Tag / so verlohr sich von selbsten der uns angebohrne Appetit nach bequeme und reichliche Menschen-Tage. Was er predigte / war recht für GOtt! Und daß er geprediget wider das Unrecht im Pabstthum / ist und bleibet recht. Denn GOttes Wort und die darin gegründete Luthers Lehr / vergehet nun und nimmermehr! Ob er nun schon von solcher seiner Orthodoxia und recht gelehrtem Göttlichen Rechte einen zornigen Menschen-Tag erlebet / so ist er doch darum nicht von seinem Ober-Hirten geflohen / sondern er hat solchen seinen hartgewordenen Kampff wohl gekämpffet / und in dem allen eine </p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0044]
nicht weniger auch in seinem allgemeinen Christen- und besonderen Standes-Beruff unser seelig verstorbener Herr Inspector; aber bey dem allen hat er mit dem Jeremia seine Ritterschafft durch GOttes Krafft wol geübet. In seinem Christen-Stande hat er als ein guter Streiter JEsu Christi gestritten wider Teuffel / Welt und Fleisch / so viel hier durch GOttes Gnade bey noch anklebender Schwachheit geschehen mag. Wie er andern die Lection gab von dem wahren thätigen Christenthum / von der Selbst-Verleugnung / von der Creutzigung des Fleisches und dessen lüstenden Begierden / dem Himmelreich Gewalt anzuthun / und zu schaffen / selig zu werden mit Furcht und Zittern / so war er hierin ein lebendiges Fürbild / und stritte in seinem verordneten Kampffe wider das / so ihm darunter hinderlich vorfiel.
Nicht weniger hat er eine gute Ritterschafft geübet in seinen Ampts-Verrichtungen. Getreu ist er JEsu seinem Hirten bis in den Tod geblieben / und hat recht gekämpffet. Satan / Welt und Fleisch haben seiner und seines Beruffs nicht vergessen / aber es hieß dennoch und konten mit Wahrheit von ihm Jeremiae Worte zu GOtt und dessen Ehre gesaget werden: Ich bin darum nicht von dir geflohen / mein Hirte. So hat er auch Menschen-Tage nicht begehret / er hat Fürstliche Gnade nicht vorgezogen der Gnade seines GOttes / wol wissend / daß derjenige nicht Christi Knecht seyn könne / welcher gedencket und suchet Menschen gefällig zu seyn . Denn da er im stets frischen Gedächtniß hatte den Tag JEsu Christi / oder den jüngsten und letzten allgemeinen Gerichts Tag / so verlohr sich von selbsten der uns angebohrne Appetit nach bequeme und reichliche Menschen-Tage. Was er predigte / war recht für GOtt! Und daß er geprediget wider das Unrecht im Pabstthum / ist und bleibet recht. Denn GOttes Wort und die darin gegründete Luthers Lehr / vergehet nun und nimmermehr! Ob er nun schon von solcher seiner Orthodoxia und recht gelehrtem Göttlichen Rechte einen zornigen Menschen-Tag erlebet / so ist er doch darum nicht von seinem Ober-Hirten geflohen / sondern er hat solchen seinen hartgewordenen Kampff wohl gekämpffet / und in dem allen eine
Gal. 1, 10.
Phil. 1, 6.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |