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Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.

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Theil I. Cap. I. Satz 14.
heiligen Geistes, und das uralte Bekenntniß
des apostolischen Glaubens bekannt seyn;
indem die erste und vornehmste Hälfte
des Bekenntnisses mit ihren acht Articuln
so viel ist als eine Paraphrasis des Na-
mens, worauf man taufet und getaufet
wird: und die heilige Schrift bezeuget
durchgehends, wie GOtt seinen eingebor-
nen Sohn, durch welchen Er die Welt ge-
macht, zum Heil der verlornen Menschen und
zur Versühnung mit Ihme verordnet: wie Er
von mancherley Stücken und auf mancherley
Weise vor Alters durch die Propheten gere-
det, und insonderheit seine Gnade in seinem
Sohne verheissen, und denn diesen seinen
Sohn in die Welt gesandt: wie der Sohn
seinen Vater denen Menschen noch viel näher
und ausführlicher
bekannt gemacht, und der
Vater hinwiederum seinen Sohn verherrlichet
hat. u. s. w. Als nun der Sohn GOttes in
die Welt gekommen, hat Er seine Herrlichkeit,
als die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes
GOttes, zu erkennen gegeben, und diejenige,
die Ihn für den Sohn GOttes erkannten, se-
lig gepriesen, ehe Er ihnen ein Wort von sei-
nem Leiden gesaget. Ja Er hat den Glauben
an Ihn, als an den Sohn GOttes, recht fe-
ste gesetzet, ehe Er von seinem Leiden sagte: und
so bald Er von seinem Leiden sagte, sagte Er
auch von seiner Auferstehung, durch welche der
Vortrag vom Leiden nicht allein erträglich ge-
macht ward, sondern auch ein grösseres Ge-
wicht erhielt.


§ 104.

Theil I. Cap. I. Satz 14.
heiligen Geiſtes, und das uralte Bekenntniß
des apoſtoliſchen Glaubens bekannt ſeyn;
indem die erſte und vornehmſte Haͤlfte
des Bekenntniſſes mit ihren acht Articuln
ſo viel iſt als eine Paraphraſis des Na-
mens, worauf man taufet und getaufet
wird: und die heilige Schrift bezeuget
durchgehends, wie GOtt ſeinen eingebor-
nen Sohn, durch welchen Er die Welt ge-
macht, zum Heil der verlornen Menſchen und
zur Verſuͤhnung mit Ihme verordnet: wie Er
von mancherley Stuͤcken und auf mancherley
Weiſe vor Alters durch die Propheten gere-
det, und inſonderheit ſeine Gnade in ſeinem
Sohne verheiſſen, und denn dieſen ſeinen
Sohn in die Welt geſandt: wie der Sohn
ſeinen Vater denen Menſchen noch viel naͤher
und ausfuͤhrlicher
bekannt gemacht, und der
Vater hinwiederum ſeinen Sohn verherrlichet
hat. u. ſ. w. Als nun der Sohn GOttes in
die Welt gekommen, hat Er ſeine Herrlichkeit,
als die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes
GOttes, zu erkennen gegeben, und diejenige,
die Ihn fuͤr den Sohn GOttes erkannten, ſe-
lig geprieſen, ehe Er ihnen ein Wort von ſei-
nem Leiden geſaget. Ja Er hat den Glauben
an Ihn, als an den Sohn GOttes, recht fe-
ſte geſetzet, ehe Er von ſeinem Leiden ſagte: und
ſo bald Er von ſeinem Leiden ſagte, ſagte Er
auch von ſeiner Auferſtehung, durch welche der
Vortrag vom Leiden nicht allein ertraͤglich ge-
macht ward, ſondern auch ein groͤſſeres Ge-
wicht erhielt.


§ 104.
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[102/0122] Theil I. Cap. I. Satz 14. heiligen Geiſtes, und das uralte Bekenntniß des apoſtoliſchen Glaubens bekannt ſeyn; indem die erſte und vornehmſte Haͤlfte des Bekenntniſſes mit ihren acht Articuln ſo viel iſt als eine Paraphraſis des Na- mens, worauf man taufet und getaufet wird: und die heilige Schrift bezeuget durchgehends, wie GOtt ſeinen eingebor- nen Sohn, durch welchen Er die Welt ge- macht, zum Heil der verlornen Menſchen und zur Verſuͤhnung mit Ihme verordnet: wie Er von mancherley Stuͤcken und auf mancherley Weiſe vor Alters durch die Propheten gere- det, und inſonderheit ſeine Gnade in ſeinem Sohne verheiſſen, und denn dieſen ſeinen Sohn in die Welt geſandt: wie der Sohn ſeinen Vater denen Menſchen noch viel naͤher und ausfuͤhrlicher bekannt gemacht, und der Vater hinwiederum ſeinen Sohn verherrlichet hat. u. ſ. w. Als nun der Sohn GOttes in die Welt gekommen, hat Er ſeine Herrlichkeit, als die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes GOttes, zu erkennen gegeben, und diejenige, die Ihn fuͤr den Sohn GOttes erkannten, ſe- lig geprieſen, ehe Er ihnen ein Wort von ſei- nem Leiden geſaget. Ja Er hat den Glauben an Ihn, als an den Sohn GOttes, recht fe- ſte geſetzet, ehe Er von ſeinem Leiden ſagte: und ſo bald Er von ſeinem Leiden ſagte, ſagte Er auch von ſeiner Auferſtehung, durch welche der Vortrag vom Leiden nicht allein ertraͤglich ge- macht ward, ſondern auch ein groͤſſeres Ge- wicht erhielt. § 104.

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Zitationshilfe: Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/122>, abgerufen am 23.11.2024.