Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.der Herr Graf ohne Zweifel. Deswegen schreibt wärtige und zum zweytenmahl/ der donatistischen
Theologen ihr noch übriges Gewissen. Und was ist nicht sein Bann vor ein fürchter- licher Poppantz? nebst den traurigen Geschich- ten, von denen, welche sich in den völligen Ge- horsam ihres Meisters nicht ergeben wollen? Eine Person/ (spricht er, in eben angeführter Schrift, s. 42.) ist seit 1727. rasend worden/ und wenigstens 9. Jahr blieben/ zwey an- dere haben 1730. und 34. ohne daß man sie angeredet oder genant/ zu der Zeit/ da man nur in genere von demjenigen Bann geredet/ womit sie/ ohne unsere Reflexion darauf/ heimlich behaftet gewesen/ sich darüber so alteriret/ daß sie vor der Gemeine vor todt hingefallen/ und heraus haben müs- sengetragen werden. Ein anderer hat 1731. gesagt/ er wolle es glauben/ wan ihn die Gemeine in Zucht nehmen könne/ wann er verkrumme/ das ist mit einem Land-kün- digen Schreck-Exempel geschehen/ und vsque ad ipsum mortis articulum gegangen/ bis endlich/ da er sich 1733. mense Sept. von al- len Aertzten verlassen/ in den letzten Zügen auf einem Wagen nach Herrnhut führen/ und in die Gemeine tragen ließ/ die Wun- der-Cur in der Gemeinversamlung mit sei- ner der Herr Graf ohne Zweifel. Deswegen ſchreibt waͤrtige und zum zweytenmahl/ der donatiſtiſchen
Theologen ihr noch uͤbriges Gewiſſen. Und was iſt nicht ſein Bann vor ein fuͤrchter- licher Poppantz? nebſt den traurigen Geſchich- ten, von denen, welche ſich in den voͤlligen Ge- horſam ihres Meiſters nicht ergeben wollen? Eine Perſon/ (ſpricht er, in eben angefuͤhrter Schrift, ſ. 42.) iſt ſeit 1727. raſend worden/ und wenigſtens 9. Jahr blieben/ zwey an- dere haben 1730. und 34. ohne daß man ſie angeredet oder genant/ zu der Zeit/ da man nur in genere von demjenigen Bann geredet/ womit ſie/ ohne unſere Reflexion darauf/ heimlich behaftet geweſen/ ſich daruͤber ſo alteriret/ daß ſie vor der Gemeine vor todt hingefallen/ und heraus haben muͤſ- ſengetragen werden. Ein anderer hat 1731. geſagt/ er wolle es glauben/ wan ihn die Gemeine in Zucht nehmen koͤnne/ wann er verkrumme/ das iſt mit einem Land-kuͤn- digen Schreck-Exempel geſchehen/ und vſque ad ipſum mortis articulum gegangen/ bis endlich/ da er ſich 1733. menſe Sept. von al- len Aertzten verlaſſen/ in den letzten Zuͤgen auf einem Wagen nach Herrnhut fuͤhren/ und in die Gemeine tragen ließ/ die Wun- der-Cur in der Gemeinverſamlung mit ſei- ner <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0011" n="11"/> der Herr Graf ohne Zweifel. Deswegen ſchreibt<lb/> er mit groſer Zuverſicht auf ſein Titelblat: <hi rendition="#fr">die gegen-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">waͤrtige</hi></fw><lb/><note next="#seg2pn_1_4" xml:id="seg2pn_1_3" prev="#seg2pn_1_2" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#fr">und zum zweytenmahl/ der</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">donatiſti</hi></hi><hi rendition="#fr">ſchen</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Theolog</hi></hi><hi rendition="#fr">en ihr noch uͤbriges Gewiſſen.</hi><lb/> Und was iſt nicht ſein Bann vor ein fuͤrchter-<lb/> licher Poppantz? nebſt den traurigen Geſchich-<lb/> ten, von denen, welche ſich in den voͤlligen Ge-<lb/> horſam ihres Meiſters nicht ergeben wollen?<lb/><hi rendition="#fr">Eine Perſon/</hi> (ſpricht er, in eben angefuͤhrter<lb/> Schrift, ſ. 42.) <hi rendition="#fr">iſt ſeit 1727. raſend worden/<lb/> und wenigſtens 9. Jahr blieben/ zwey an-<lb/> dere haben 1730. und 34. ohne daß man ſie<lb/> angeredet oder genant/ zu der Zeit/ da man<lb/> nur</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">in genere</hi></hi> <hi rendition="#fr">von demjenigen Bann geredet/<lb/> womit ſie/ ohne unſere</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Reflexion</hi></hi> <hi rendition="#fr">darauf/<lb/> heimlich behaftet geweſen/ ſich daruͤber<lb/> ſo</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">alteri</hi></hi><hi rendition="#fr">ret/ daß ſie vor der Gemeine vor<lb/> todt hingefallen/ und heraus haben muͤſ-<lb/> ſengetragen werden. Ein anderer hat 1731.<lb/> geſagt/ er wolle es glauben/ wan ihn die<lb/> Gemeine in Zucht nehmen koͤnne/ wann er<lb/> verkrumme/ das iſt mit einem Land-kuͤn-<lb/> digen Schreck-Exempel geſchehen/ und</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">vſque ad ipſum mortis articulum</hi></hi> <hi rendition="#fr">gegangen/ bis<lb/> endlich/ da er ſich 1733.</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">menſe Sept.</hi></hi> <hi rendition="#fr">von al-<lb/> len Aertzten verlaſſen/ in den letzten Zuͤgen<lb/> auf einem Wagen nach Herrnhut fuͤhren/<lb/> und in die Gemeine tragen ließ/ die Wun-<lb/> der-Cur in der Gemeinverſamlung mit ſei-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ner</hi></fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0011]
der Herr Graf ohne Zweifel. Deswegen ſchreibt
er mit groſer Zuverſicht auf ſein Titelblat: die gegen-
waͤrtige
(*)
(*) und zum zweytenmahl/ der donatiſtiſchen
Theologen ihr noch uͤbriges Gewiſſen.
Und was iſt nicht ſein Bann vor ein fuͤrchter-
licher Poppantz? nebſt den traurigen Geſchich-
ten, von denen, welche ſich in den voͤlligen Ge-
horſam ihres Meiſters nicht ergeben wollen?
Eine Perſon/ (ſpricht er, in eben angefuͤhrter
Schrift, ſ. 42.) iſt ſeit 1727. raſend worden/
und wenigſtens 9. Jahr blieben/ zwey an-
dere haben 1730. und 34. ohne daß man ſie
angeredet oder genant/ zu der Zeit/ da man
nur in genere von demjenigen Bann geredet/
womit ſie/ ohne unſere Reflexion darauf/
heimlich behaftet geweſen/ ſich daruͤber
ſo alteriret/ daß ſie vor der Gemeine vor
todt hingefallen/ und heraus haben muͤſ-
ſengetragen werden. Ein anderer hat 1731.
geſagt/ er wolle es glauben/ wan ihn die
Gemeine in Zucht nehmen koͤnne/ wann er
verkrumme/ das iſt mit einem Land-kuͤn-
digen Schreck-Exempel geſchehen/ und
vſque ad ipſum mortis articulum gegangen/ bis
endlich/ da er ſich 1733. menſe Sept. von al-
len Aertzten verlaſſen/ in den letzten Zuͤgen
auf einem Wagen nach Herrnhut fuͤhren/
und in die Gemeine tragen ließ/ die Wun-
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