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Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

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weshalben er ihnen dieses Amt ohne Theilneh-
mung lediglich überlassen will.



§. 58.
Beilage. Dann er gehet bei seinen Brü-
dern gantz anders heraus, als bei den Re-
ligionsleuten, die Christo nicht angehören,
und die man vielleicht nach seiner Mode,
getrost belügen darf. Seine Worte lau-
ten also: Das zwölfte/ was ich mit
Schmertzen ansehen/ und darunter als
ein Märtyrer leiden muß/ ist das in al-
len guten Hertzen tief eingewurtzelte
de-
siderium
des S. Prof. Frankens/ und
seiner Anstalten/
item Herrn D. Lan-
gens/ und sonderlich des bekannten
An-
tesignani
dieses gemeinsamen Principii aller
Christlutherischen
Ernstigen Bedienaaren,
welches (ipsissimis Buddei verbis) dahinaus
gehet:
Faxit Deus cet.
Wann nun das Lutherische Lehramt ein
Amt der Verstokkung ist, und wann das
Lehramt bei den Brüdern etwas bessers
würket, und der Heiland diesen Lehrern
auch gnädig bleibet/ wann sie dabei ver-
harren: so muß 1) der Graf ein sehr leicht-
fertiger Mensch seyn, wann er diese Gna-
de des Heilandes vorsetzlich zu verschertzen,
sein Lehramt bei den Brüdern ableget, und
den Lutheranern zu gefallen einen Ver-
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weshalben er ihnen dieſes Amt ohne Theilneh-
mung lediglich uͤberlaſſen will.



§. 58.
Beilage. Dann er gehet bei ſeinen Bruͤ-
dern gantz anders heraus, als bei den Re-
ligionsleuten, die Chriſto nicht angehoͤren,
und die man vielleicht nach ſeiner Mode,
getroſt beluͤgen darf. Seine Worte lau-
ten alſo: Das zwoͤlfte/ was ich mit
Schmertzen anſehen/ und darunter als
ein Maͤrtyrer leiden muß/ iſt das in al-
len guten Hertzen tief eingewurtzelte
de-
ſiderium
des S. Prof. Frankens/ und
ſeiner Anſtalten/
item Herrn D. Lan-
gens/ und ſonderlich des bekannten
An-
teſignani
dieſes gemeinſamen Principii aller
Chriſtlutheriſchen
Ernſtigen Bedienaaren,
welches (ipſiſſimis Buddei verbis) dahinaus
gehet:
Faxit Deus cet.
Wann nun das Lutheriſche Lehramt ein
Amt der Verſtokkung iſt, und wann das
Lehramt bei den Bruͤdern etwas beſſers
wuͤrket, und der Heiland dieſen Lehrern
auch gnaͤdig bleibet/ wann ſie dabei ver-
harren: ſo muß 1) der Graf ein ſehr leicht-
fertiger Menſch ſeyn, wann er dieſe Gna-
de des Heilandes vorſetzlich zu verſchertzen,
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[167/0167] weshalben er ihnen dieſes Amt ohne Theilneh- mung lediglich uͤberlaſſen will. §. 58. (**) (**) Beilage. Dann er gehet bei ſeinen Bruͤ- dern gantz anders heraus, als bei den Re- ligionsleuten, die Chriſto nicht angehoͤren, und die man vielleicht nach ſeiner Mode, getroſt beluͤgen darf. Seine Worte lau- ten alſo: Das zwoͤlfte/ was ich mit Schmertzen anſehen/ und darunter als ein Maͤrtyrer leiden muß/ iſt das in al- len guten Hertzen tief eingewurtzelte de- ſiderium des S. Prof. Frankens/ und ſeiner Anſtalten/ item Herrn D. Lan- gens/ und ſonderlich des bekannten An- teſignani dieſes gemeinſamen Principii aller Chriſtlutheriſchen Ernſtigen Bedienaaren, welches (ipſiſſimis Buddei verbis) dahinaus gehet: Faxit Deus cet. Wann nun das Lutheriſche Lehramt ein Amt der Verſtokkung iſt, und wann das Lehramt bei den Bruͤdern etwas beſſers wuͤrket, und der Heiland dieſen Lehrern auch gnaͤdig bleibet/ wann ſie dabei ver- harren: ſo muß 1) der Graf ein ſehr leicht- fertiger Menſch ſeyn, wann er dieſe Gna- de des Heilandes vorſetzlich zu verſchertzen, ſein Lehramt bei den Bruͤdern ableget, und den Lutheranern zu gefallen einen Ver- ſtok- L 4

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/167>, abgerufen am 22.11.2024.