Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.hätten ein Amt (**) das die Menschen verstokke, wes- (**) Doch, ich will noch eine Stelle bemerken,
wo der Herr Graf diesen Unterschied ge- wöhnlich einschärfet, und sich gantz von dem Lutherischen Lehramt lossaget. Jn der Predig vom Gehen mit Thränen sä- en s. 11. Dann daß wir grade die Leute sind/ die andern zum Gericht dienen sollen/ die der andern Leute ihre Her- tzen verstokken sollen/ zu dem Prophe- tenamt sind wir GOtt Lob! nicht be- rufen/ das wollen wir den Pfarrern in den Religionen lassen/ den ernstigen Bedienaaren/ die mögen allenfals das Amt haben: verstokke das Hertz dieses Volks. Aber wann der Heiland uns gnädig ist/ so wird er uns mit diesem Amte verschonen. Er nennet die Pfarrer ernstige Bedienaare, im Gegensatz gegen die Lehrmeister der Brüder. Hier fällt mir bei, was er in seinem Bekentnis an die obrigkeitliche Personen, oder sogenannten Creutzreich/ vor eine Beilage hat andruken lassen. Es ist seine Antwort an die Mäh- rischen Brüder. Da erkläret er offenher- tzig, wen er durch die ernstige Bedienaare, welche die Leute verstokken, eigentlich mei- ne. Der Ort stehet s. 218. in der 74ten Bei- haͤtten ein Amt (**) das die Menſchen verſtokke, wes- (**) Doch, ich will noch eine Stelle bemerken,
wo der Herr Graf dieſen Unterſchied ge- woͤhnlich einſchaͤrfet, und ſich gantz von dem Lutheriſchen Lehramt losſaget. Jn der Predig vom Gehen mit Thraͤnen ſaͤ- en ſ. 11. Dann daß wir grade die Leute ſind/ die andern zum Gericht dienen ſollen/ die der andern Leute ihre Her- tzen verſtokken ſollen/ zu dem Prophe- tenamt ſind wir GOtt Lob! nicht be- rufen/ das wollen wir den Pfarrern in den Religionen laſſen/ den ernſtigen Bedienaaren/ die moͤgen allenfals das Amt haben: verſtokke das Hertz dieſes Volks. Aber wann der Heiland uns gnaͤdig iſt/ ſo wird er uns mit dieſem Amte verſchonen. Er nennet die Pfarrer ernſtige Bedienaare, im Gegenſatz gegen die Lehrmeiſter der Bruͤder. Hier faͤllt mir bei, was er in ſeinem Bekentnis an die obrigkeitliche Perſonen, oder ſogenannten Creutzreich/ vor eine Beilage hat andruken laſſen. Es iſt ſeine Antwort an die Maͤh- riſchen Bruͤder. Da erklaͤret er offenher- tzig, wen er durch die ernſtige Bedienaare, welche die Leute verſtokken, eigentlich mei- ne. Der Ort ſtehet ſ. 218. in der 74ten Bei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0166" n="166"/> haͤtten ein Amt <note xml:id="seg2pn_35_1" next="#seg2pn_35_2" place="foot" n="(**)">Doch, ich will noch eine Stelle bemerken,<lb/> wo der Herr Graf dieſen Unterſchied ge-<lb/> woͤhnlich einſchaͤrfet, und ſich gantz von<lb/> dem Lutheriſchen Lehramt losſaget. Jn<lb/><hi rendition="#fr">der Predig vom Gehen mit Thraͤnen ſaͤ-<lb/> en</hi> ſ. 11. <hi rendition="#fr">Dann daß wir grade die Leute<lb/> ſind/ die andern zum Gericht dienen<lb/> ſollen/ die der andern Leute ihre Her-<lb/> tzen verſtokken ſollen/ zu dem Prophe-<lb/> tenamt ſind wir GOtt Lob! nicht be-<lb/> rufen/ das wollen wir den Pfarrern in<lb/> den Religionen laſſen/ den ernſtigen</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bedienaar</hi></hi><hi rendition="#fr">en/ die moͤgen allenfals das<lb/> Amt haben: verſtokke das Hertz dieſes<lb/> Volks. Aber wann der Heiland uns<lb/> gnaͤdig iſt/ ſo wird er uns mit dieſem<lb/> Amte verſchonen.</hi> Er nennet die Pfarrer<lb/><hi rendition="#fr">ernſtige</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bedienaare</hi>,</hi> im Gegenſatz gegen<lb/> die Lehrmeiſter der Bruͤder. Hier faͤllt mir<lb/> bei, was er in ſeinem Bekentnis an die<lb/> obrigkeitliche Perſonen, oder ſogenannten<lb/><hi rendition="#fr">Creutzreich/</hi> vor eine Beilage hat andruken<lb/> laſſen. Es iſt ſeine <hi rendition="#fr">Antwort</hi> an die Maͤh-<lb/> riſchen Bruͤder. Da erklaͤret er offenher-<lb/> tzig, wen er durch die <hi rendition="#fr">ernſtige</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bedienaare</hi>,</hi><lb/> welche die Leute verſtokken, eigentlich mei-<lb/> ne. Der Ort ſtehet ſ. 218. in der 74ten<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Bei-</fw></note> das die Menſchen verſtokke,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wes-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [166/0166]
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wes-
(**) Doch, ich will noch eine Stelle bemerken,
wo der Herr Graf dieſen Unterſchied ge-
woͤhnlich einſchaͤrfet, und ſich gantz von
dem Lutheriſchen Lehramt losſaget. Jn
der Predig vom Gehen mit Thraͤnen ſaͤ-
en ſ. 11. Dann daß wir grade die Leute
ſind/ die andern zum Gericht dienen
ſollen/ die der andern Leute ihre Her-
tzen verſtokken ſollen/ zu dem Prophe-
tenamt ſind wir GOtt Lob! nicht be-
rufen/ das wollen wir den Pfarrern in
den Religionen laſſen/ den ernſtigen
Bedienaaren/ die moͤgen allenfals das
Amt haben: verſtokke das Hertz dieſes
Volks. Aber wann der Heiland uns
gnaͤdig iſt/ ſo wird er uns mit dieſem
Amte verſchonen. Er nennet die Pfarrer
ernſtige Bedienaare, im Gegenſatz gegen
die Lehrmeiſter der Bruͤder. Hier faͤllt mir
bei, was er in ſeinem Bekentnis an die
obrigkeitliche Perſonen, oder ſogenannten
Creutzreich/ vor eine Beilage hat andruken
laſſen. Es iſt ſeine Antwort an die Maͤh-
riſchen Bruͤder. Da erklaͤret er offenher-
tzig, wen er durch die ernſtige Bedienaare,
welche die Leute verſtokken, eigentlich mei-
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