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Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

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ge, so möchten sie den Respect gegen die
Brüder verlieren und ihre Wolthat ein-
ziehen.
Das heist ja, Menschen zu gefallen,
sein Amt unterlassen, und meineidig wer-
den an dem Heiland, deme man die See-
len zuführen soll. Und 4) wie reimt sich
das zu des Herrn Grafen Bekentnis? Er
will den Leuten deswegen nicht auf das
Hertz gehen, damit nicht dieses Zudrin-
gen, die herrnhutische Brüder um äuser-
liche Vortheile bringen möge. Also ver-
säumt er die Seelen der Religionsleute,
damit er seinen Brüdern zeitlichen Gewinn
schaffe. Hingegen will er doch gleichwol
den Namen bei Lutheranern haben, daß
er, um ihrer Religion willen, seine Herrn-
huter mächtig verkürtze. Siehe das Creutz-
reich (s. 38.) daß ich/ seit deme ich mei-
ner Lutherischen Kirche zu ihrem eigent-
lichen Gebrauch seit 1741. mich gantz
wieder hingegeben/ treulich fortge-
fahren/ mich allen Bewegungen der
Brüderkirchen zu ihrer Ausbreitung/
und fast aller Orten würklich erlangten
weit gehenden
Priuilegiis, allenthalben zu
wiedersetzen/ und ihnen mehr als drei
tausend Pfarrkinder/ wieder abgespro-
chen.
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ge, ſo moͤchten ſie den Reſpect gegen die
Bruͤder verlieren und ihre Wolthat ein-
ziehen.
Das heiſt ja, Menſchen zu gefallen,
ſein Amt unterlaſſen, und meineidig wer-
den an dem Heiland, deme man die See-
len zufuͤhren ſoll. Und 4) wie reimt ſich
das zu des Herrn Grafen Bekentnis? Er
will den Leuten deswegen nicht auf das
Hertz gehen, damit nicht dieſes Zudrin-
gen, die herrnhutiſche Bruͤder um aͤuſer-
liche Vortheile bringen moͤge. Alſo ver-
ſaͤumt er die Seelen der Religionsleute,
damit er ſeinen Bruͤdern zeitlichen Gewinn
ſchaffe. Hingegen will er doch gleichwol
den Namen bei Lutheranern haben, daß
er, um ihrer Religion willen, ſeine Herrn-
huter maͤchtig verkuͤrtze. Siehe das Creutz-
reich (ſ. 38.) daß ich/ ſeit deme ich mei-
ner Lutheriſchen Kirche zu ihrem eigent-
lichen Gebrauch ſeit 1741. mich gantz
wieder hingegeben/ treulich fortge-
fahren/ mich allen Bewegungen der
Bruͤderkirchen zu ihrer Ausbreitung/
und faſt aller Orten wuͤrklich erlangten
weit gehenden
Priuilegiis, allenthalben zu
wiederſetzen/ und ihnen mehr als drei
tauſend Pfarrkinder/ wieder abgeſpro-
chen.
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[165/0165] (*) (*) ge, ſo moͤchten ſie den Reſpect gegen die Bruͤder verlieren und ihre Wolthat ein- ziehen. Das heiſt ja, Menſchen zu gefallen, ſein Amt unterlaſſen, und meineidig wer- den an dem Heiland, deme man die See- len zufuͤhren ſoll. Und 4) wie reimt ſich das zu des Herrn Grafen Bekentnis? Er will den Leuten deswegen nicht auf das Hertz gehen, damit nicht dieſes Zudrin- gen, die herrnhutiſche Bruͤder um aͤuſer- liche Vortheile bringen moͤge. Alſo ver- ſaͤumt er die Seelen der Religionsleute, damit er ſeinen Bruͤdern zeitlichen Gewinn ſchaffe. Hingegen will er doch gleichwol den Namen bei Lutheranern haben, daß er, um ihrer Religion willen, ſeine Herrn- huter maͤchtig verkuͤrtze. Siehe das Creutz- reich (ſ. 38.) daß ich/ ſeit deme ich mei- ner Lutheriſchen Kirche zu ihrem eigent- lichen Gebrauch ſeit 1741. mich gantz wieder hingegeben/ treulich fortge- fahren/ mich allen Bewegungen der Bruͤderkirchen zu ihrer Ausbreitung/ und faſt aller Orten wuͤrklich erlangten weit gehenden Priuilegiis, allenthalben zu wiederſetzen/ und ihnen mehr als drei tauſend Pfarrkinder/ wieder abgeſpro- chen. L 3

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/165>, abgerufen am 22.11.2024.