Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.hen kan: so verlohnt es ihm schon der Mühe, Dabei (*) Jn des Herrn Grafen Theol. Beden- ken/ s. 166. stehet sehr deutlich, wie sein Bekennen zu der Lutherischen Kirche, zu ver- stehen seye. Nemlich man könne solcher Gestalt alle Jrrthümer weglassen/ und alle nöthige Warheiten hinzuthun/ und doch symbolisiren. Das geh[t] gewiß in andern Religionen nicht an. Man siehet also, warum Er bisweilen sich Lutherisch zu nennen dienlich findet. Er meinet, in an- dern Religionen seye man mehr durch die Symbola gebunden. Da wolle sich das Weglassen und Hinzuthun nicht so füglich schiken, sonst würde er eben so leicht sich zum Alcoran bekennen. Dann wo einer Freyheit hat die Jrrthümer wegzulassen/ und die nöthige Warheiten hinzu zu thun/ da kan er eben so leicht den Talmud vor sein Glaubensbekentnis annehmen, als die Augspurgische Confeßion. Keine Reli- gion in der Welt ist so abscheulich, daß sie nicht einige, wenigstens natürlichbekante Warheiten, in sich halten solte. Die kan jemand beibehalten, die Jrrthümer weg- lassen, B 2
hen kan: ſo verlohnt es ihm ſchon der Muͤhe, Dabei (*) Jn des Herrn Grafen Theol. Beden- ken/ ſ. 166. ſtehet ſehr deutlich, wie ſein Bekennen zu der Lutheriſchen Kirche, zu ver- ſtehen ſeye. Nemlich man koͤnne ſolcher Geſtalt alle Jrrthuͤmer weglaſſen/ und alle noͤthige Warheiten hinzuthun/ und doch ſymboliſiren. Das geh[t] gewiß in andern Religionen nicht an. Man ſiehet alſo, warum Er bisweilen ſich Lutheriſch zu nennen dienlich findet. Er meinet, in an- dern Religionen ſeye man mehr durch die Symbola gebunden. Da wolle ſich das Weglaſſen und Hinzuthun nicht ſo fuͤglich ſchiken, ſonſt wuͤrde er eben ſo leicht ſich zum Alcoran bekennen. Dann wo einer Freyheit hat die Jrrthuͤmer wegzulaſſen/ und die noͤthige Warheiten hinzu zu thun/ da kan er eben ſo leicht den Talmud vor ſein Glaubensbekentnis annehmen, als die Augſpurgiſche Confeßion. Keine Reli- gion in der Welt iſt ſo abſcheulich, daß ſie nicht einige, wenigſtens natuͤrlichbekante Warheiten, in ſich halten ſolte. Die kan jemand beibehalten, die Jrrthuͤmer weg- laſſen, B 2
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hen kan: ſo verlohnt es ihm ſchon der Muͤhe,
daß er etliche Bogen Papier nicht ſchonet. Er
hat dabei das Vergnuͤgen, fernerhin zu thun
was er will, und durch das Symboliſiren nach
ſeiner (*) Maxime, die Haͤnde rein zu waſchen.
Dabei
(*) Jn des Herrn Grafen Theol. Beden-
ken/ ſ. 166. ſtehet ſehr deutlich, wie ſein
Bekennen zu der Lutheriſchen Kirche, zu ver-
ſtehen ſeye. Nemlich man koͤnne ſolcher
Geſtalt alle Jrrthuͤmer weglaſſen/ und
alle noͤthige Warheiten hinzuthun/ und
doch ſymboliſiren. Das geht gewiß in
andern Religionen nicht an. Man ſiehet
alſo, warum Er bisweilen ſich Lutheriſch
zu nennen dienlich findet. Er meinet, in an-
dern Religionen ſeye man mehr durch die
Symbola gebunden. Da wolle ſich das
Weglaſſen und Hinzuthun nicht ſo fuͤglich
ſchiken, ſonſt wuͤrde er eben ſo leicht ſich
zum Alcoran bekennen. Dann wo einer
Freyheit hat die Jrrthuͤmer wegzulaſſen/
und die noͤthige Warheiten hinzu zu
thun/ da kan er eben ſo leicht den Talmud
vor ſein Glaubensbekentnis annehmen, als
die Augſpurgiſche Confeßion. Keine Reli-
gion in der Welt iſt ſo abſcheulich, daß ſie
nicht einige, wenigſtens natuͤrlichbekante
Warheiten, in ſich halten ſolte. Die kan
jemand beibehalten, die Jrrthuͤmer weg-
laſſen,
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