Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.Dabei hat er noch darzu den Vortheil, seine zwi- lassen, und die nöthige Warheiten hinzu-
setzen. Dann simbolisiret er so glüklich wie der Herr Graf Zinzendorf. Unten wird eine Probe vorkommen, wie er Hauptir- thümer der A. C. nicht nur weglasse/ und nicht glaube, sondern auch aufdeke, und auszufegen suche. (§. 49.) Dabei hat er noch darzu den Vortheil, ſeine zwi- laſſen, und die noͤthige Warheiten hinzu-
ſetzen. Dann ſimboliſiret er ſo gluͤklich wie der Herr Graf Zinzendorf. Unten wird eine Probe vorkommen, wie er Hauptir- thuͤmer der A. C. nicht nur weglaſſe/ und nicht glaube, ſondern auch aufdeke, und auszufegen ſuche. (§. 49.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0020" n="20"/> Dabei hat er noch darzu den Vortheil, ſeine<lb/> verruchte Gegner waker zu ſtaͤupen, die nicht<lb/> glauben wollen, daß das bloſe Laͤugnen und Laͤ-<lb/> ſtern, einen offenbaren Jrgeiſt und Verfuͤhrer<lb/> zu einem Apoſtel mache. Uber dieſes hat der<lb/> Herr Graf noch eine Hauptmaxime, die iſt bey<lb/> nahe ſein beſtes Stichblat. Es iſt nemlich gantz<lb/> natuͤrlich, daß ein jeder vernuͤnftiger Mann bey<lb/> dieſem Handel denken muß: wann die Herrn-<lb/> huter recht haben, ſo muͤſſen ſie ihren Gegnern<lb/> den Ungrund, der ſogenanten Unwarheiten zei-<lb/> gen: hergegen die Warheit derjenigen Saͤtze be-<lb/> weiſen, die von ihren Gegnern als Jrgeiſterey<lb/> beſchrieben werden. Das iſt das kuͤrtzeſte und<lb/> ſicherſte Mittel, aus der Sache zu kommen.<lb/> Allein die Herrnhuter ſind dieſer Meinung nicht.<lb/> Sie gehen einen weit kuͤrtzern Weg, ſie ſagen<lb/> 1) unſere <hi rendition="#fr">Gegner verſtehen gar nichts von un-<lb/> ſerer Lehre.</hi> (<hi rendition="#fr">Zuſchrift/ ſ</hi> 4) 2) unſer <hi rendition="#fr">Graf<lb/> hat neun Zeugniſſe ſeiner reinen Lehre/ ſeine<lb/> Schriften liegen im Druk/ und ſeine Gemei-<lb/> nen haben Fuͤrſtliche Privilegien (daſelbſt/<lb/> ſ. 2) 3) Unſere Gegner hindern die Einigkeit</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">zwi-</hi></fw><lb/><note xml:id="seg2pn_4_2" prev="#seg2pn_4_1" place="foot" n="(*)">laſſen, und die noͤthige Warheiten hinzu-<lb/> ſetzen. Dann ſimboliſiret er ſo gluͤklich wie<lb/> der Herr Graf Zinzendorf. Unten wird<lb/> eine Probe vorkommen, wie er <hi rendition="#fr">Hauptir-<lb/> thuͤmer</hi> der <hi rendition="#fr">A. C.</hi> nicht nur <hi rendition="#fr">weglaſſe/</hi> und<lb/> nicht glaube, ſondern auch aufdeke, und<lb/> auszufegen ſuche. (§. 49.)</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0020]
Dabei hat er noch darzu den Vortheil, ſeine
verruchte Gegner waker zu ſtaͤupen, die nicht
glauben wollen, daß das bloſe Laͤugnen und Laͤ-
ſtern, einen offenbaren Jrgeiſt und Verfuͤhrer
zu einem Apoſtel mache. Uber dieſes hat der
Herr Graf noch eine Hauptmaxime, die iſt bey
nahe ſein beſtes Stichblat. Es iſt nemlich gantz
natuͤrlich, daß ein jeder vernuͤnftiger Mann bey
dieſem Handel denken muß: wann die Herrn-
huter recht haben, ſo muͤſſen ſie ihren Gegnern
den Ungrund, der ſogenanten Unwarheiten zei-
gen: hergegen die Warheit derjenigen Saͤtze be-
weiſen, die von ihren Gegnern als Jrgeiſterey
beſchrieben werden. Das iſt das kuͤrtzeſte und
ſicherſte Mittel, aus der Sache zu kommen.
Allein die Herrnhuter ſind dieſer Meinung nicht.
Sie gehen einen weit kuͤrtzern Weg, ſie ſagen
1) unſere Gegner verſtehen gar nichts von un-
ſerer Lehre. (Zuſchrift/ ſ 4) 2) unſer Graf
hat neun Zeugniſſe ſeiner reinen Lehre/ ſeine
Schriften liegen im Druk/ und ſeine Gemei-
nen haben Fuͤrſtliche Privilegien (daſelbſt/
ſ. 2) 3) Unſere Gegner hindern die Einigkeit
zwi-
(*)
(*) laſſen, und die noͤthige Warheiten hinzu-
ſetzen. Dann ſimboliſiret er ſo gluͤklich wie
der Herr Graf Zinzendorf. Unten wird
eine Probe vorkommen, wie er Hauptir-
thuͤmer der A. C. nicht nur weglaſſe/ und
nicht glaube, ſondern auch aufdeke, und
auszufegen ſuche. (§. 49.)
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