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Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

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beisammen haben, und sonderlich diejenige Sor-
te, die mit dem gedrukten Briefwechsel zwischen
ihm und den Jnspiranten, übereinkommt. So
würde etwas gantzes daraus. Man müste die
Gelegenheit und den Verfolg im gantzen Zusam-
menhang jedesmal vor Augen sehen. Das ist es
aber, wofür der Herr Samler sich sorgfältig hü-
tet. Ja das artigste dabei, ist die heilsame Clau-
sul, womit er den Leser verwahret. Wer nem-
lich in dieser Samlung etwas findet, das den
Herrn Grafen schildert wie er ist, mithin in des
Ausgebers Kram nicht dienet, sondern von sei-
nem Unfug unvorsichtig ein Zeugnis abgeben kan,
der soll es gehorsamlich überhüpfen, und thun
als wann es nicht da stünde, oder vor ein Ge-
heimnis ansehen, und sich seiner Blindheit fein
demüthig bescheiden. Weil sonst folgen müste,
daß der Herr Graf ein (*) dummes Geschöpf

seye,
(*) So heist es in der Einleitung auf der letz-
ten Seite: Man kan also nicht umhin/
hiermit ein vor allemal zu
declariren/
daß/ da ohnedem kein vernünftiger
Mensch glauben wird/ daß wir selbst
aus Dumheit einige
Documenten und
Schriften gegen uns
produciren werden/
die Schuld/ wenn man dergleichen doch
daraus mehr erzwinget als beweiset/ le-
diglich bey dem Leser selbst zu suchen seye/
der entweder nicht im Stande gewesen

zu
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beiſammen haben, und ſonderlich diejenige Sor-
te, die mit dem gedrukten Briefwechſel zwiſchen
ihm und den Jnſpiranten, uͤbereinkommt. So
wuͤrde etwas gantzes daraus. Man muͤſte die
Gelegenheit und den Verfolg im gantzen Zuſam-
menhang jedesmal vor Augen ſehen. Das iſt es
aber, wofuͤr der Herr Samler ſich ſorgfaͤltig huͤ-
tet. Ja das artigſte dabei, iſt die heilſame Clau-
ſul, womit er den Leſer verwahret. Wer nem-
lich in dieſer Samlung etwas findet, das den
Herrn Grafen ſchildert wie er iſt, mithin in des
Ausgebers Kram nicht dienet, ſondern von ſei-
nem Unfug unvorſichtig ein Zeugnis abgeben kan,
der ſoll es gehorſamlich uͤberhuͤpfen, und thun
als wann es nicht da ſtuͤnde, oder vor ein Ge-
heimnis anſehen, und ſich ſeiner Blindheit fein
demuͤthig beſcheiden. Weil ſonſt folgen muͤſte,
daß der Herr Graf ein (*) dummes Geſchoͤpf

ſeye,
(*) So heiſt es in der Einleitung auf der letz-
ten Seite: Man kan alſo nicht umhin/
hiermit ein vor allemal zu
declariren/
daß/ da ohnedem kein vernuͤnftiger
Menſch glauben wird/ daß wir ſelbſt
aus Dumheit einige
Documenten und
Schriften gegen uns
produciren werden/
die Schuld/ wenn man dergleichen doch
daraus mehr erzwinget als beweiſet/ le-
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[23/0023] beiſammen haben, und ſonderlich diejenige Sor- te, die mit dem gedrukten Briefwechſel zwiſchen ihm und den Jnſpiranten, uͤbereinkommt. So wuͤrde etwas gantzes daraus. Man muͤſte die Gelegenheit und den Verfolg im gantzen Zuſam- menhang jedesmal vor Augen ſehen. Das iſt es aber, wofuͤr der Herr Samler ſich ſorgfaͤltig huͤ- tet. Ja das artigſte dabei, iſt die heilſame Clau- ſul, womit er den Leſer verwahret. Wer nem- lich in dieſer Samlung etwas findet, das den Herrn Grafen ſchildert wie er iſt, mithin in des Ausgebers Kram nicht dienet, ſondern von ſei- nem Unfug unvorſichtig ein Zeugnis abgeben kan, der ſoll es gehorſamlich uͤberhuͤpfen, und thun als wann es nicht da ſtuͤnde, oder vor ein Ge- heimnis anſehen, und ſich ſeiner Blindheit fein demuͤthig beſcheiden. Weil ſonſt folgen muͤſte, daß der Herr Graf ein (*) dummes Geſchoͤpf ſeye, (*) So heiſt es in der Einleitung auf der letz- ten Seite: Man kan alſo nicht umhin/ hiermit ein vor allemal zu declariren/ daß/ da ohnedem kein vernuͤnftiger Menſch glauben wird/ daß wir ſelbſt aus Dumheit einige Documenten und Schriften gegen uns produciren werden/ die Schuld/ wenn man dergleichen doch daraus mehr erzwinget als beweiſet/ le- diglich bey dem Leſer ſelbſt zu ſuchen ſeye/ der entweder nicht im Stande geweſen zu B 4

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/23>, abgerufen am 21.11.2024.