Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. kraft, die sie nicht haben, von den auslegern ge-geben worden seyn. Da sollen die miserablen 120. machtsprüche jung geworden seyn/ (§. 78. *) davon ihrer 96. das gegentheil zu be- weisen scheinen. Dann wo dieses wahr wäre, wer könte alsdann einem feind der Gottheit Chri- sti übel nehmen/ (**) daß er eine lehre nicht glaube- ren einer gemeine, die christlicher, als an- dere, heisen will. Es offenbaret sich hie- durch sein geheimnis der bosheit, wann er von dem erkentnis GOttes in seinen sieben letzten reden schreibet, s. 7. Alles/ was sonst von der Gottheit gesagt/ und ge- schrieben wird/ das ist von heiden her/ von irgeistern/ von thoren/ oder fal- schen weisen/ mit deren beschreibung sich die theologi oft noch behelfen müssen/ weil sies nicht besser können/ etc. (**) Es ist kein wunder, daß der Herr Graf
es mit den Socinianern so treuherzig mei- net. Dann er rühmet sich, sie seyen herrn- huter worden. Welches ich ihm glaube, wann es auch umgekehrt wird. Dann der strengste Socinianer/ solange er auch die Gottheit Christi noch läugnet, ist ein guter herrnhuter, wann er nur vom blut redet, und in die versamlung der brüder komt. Er ist gleich bekehret, ob er wohl die Gott- heit Christi noch anfeindet. Er kan sich in der anderer Theil. kraft, die ſie nicht haben, von den auslegern ge-geben worden ſeyn. Da ſollen die miſerablen 120. machtſpruͤche jung geworden ſeyn/ (§. 78. *) davon ihrer 96. das gegentheil zu be- weiſen ſcheinen. Dann wo dieſes wahr waͤre, wer koͤnte alsdann einem feind der Gottheit Chri- ſti uͤbel nehmen/ (**) daß er eine lehre nicht glaube- ren einer gemeine, die chriſtlicher, als an- dere, heiſen will. Es offenbaret ſich hie- durch ſein geheimnis der bosheit, wann er von dem erkentnis GOttes in ſeinen ſieben letzten reden ſchreibet, ſ. 7. Alles/ was ſonſt von der Gottheit geſagt/ und ge- ſchrieben wird/ das iſt von heiden her/ von irgeiſtern/ von thoren/ oder fal- ſchen weiſen/ mit deren beſchreibung ſich die theologi oft noch behelfen muͤſſen/ weil ſies nicht beſſer koͤnnen/ ꝛc. (**) Es iſt kein wunder, daß der Herr Graf
es mit den Socinianern ſo treuherzig mei- net. Dann er ruͤhmet ſich, ſie ſeyen herrn- huter worden. Welches ich ihm glaube, wann es auch umgekehrt wird. Dann der ſtrengſte Socinianer/ ſolange er auch die Gottheit Chriſti noch laͤugnet, iſt ein guter herrnhuter, wann er nur vom blut redet, und in die verſamlung der bruͤder komt. Er iſt gleich bekehret, ob er wohl die Gott- heit Chriſti noch anfeindet. Er kan ſich in der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0165" n="155"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">anderer Theil.</hi></fw><lb/> kraft, die ſie nicht haben, von den auslegern ge-<lb/> geben worden ſeyn. <hi rendition="#fr">Da ſollen die miſerablen<lb/> 120. machtſpruͤche jung geworden ſeyn/ (§.<lb/> 78. *) davon ihrer 96. das gegentheil zu be-<lb/> weiſen ſcheinen.</hi> Dann wo dieſes wahr waͤre,<lb/> wer koͤnte alsdann einem feind der Gottheit Chri-<lb/> ſti <hi rendition="#fr">uͤbel nehmen</hi>/ <note xml:id="seg2pn_22_1" next="#seg2pn_22_2" place="foot" n="(**)">Es iſt kein wunder, daß der Herr Graf<lb/> es mit den Socinianern ſo treuherzig mei-<lb/> net. Dann er ruͤhmet ſich, ſie ſeyen herrn-<lb/> huter worden. Welches ich ihm glaube,<lb/> wann es auch umgekehrt wird. Dann der<lb/><hi rendition="#fr">ſtrengſte Socinianer</hi>/ ſolange er auch die<lb/> Gottheit Chriſti noch laͤugnet, iſt ein guter<lb/> herrnhuter, wann er nur vom <hi rendition="#fr">blut</hi> redet,<lb/> und in die <hi rendition="#fr">verſamlung</hi> der bruͤder komt.<lb/> Er iſt gleich bekehret, ob er wohl die Gott-<lb/> heit Chriſti noch anfeindet. Er kan ſich in<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw></note> daß er eine lehre nicht<lb/> <fw place="bottom" type="catch">glaube-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_21_4" prev="#seg2pn_21_3" place="foot" n="(*)">ren einer gemeine, die chriſtlicher, als an-<lb/> dere, heiſen will. Es offenbaret ſich hie-<lb/> durch ſein geheimnis der bosheit, wann er<lb/> von dem erkentnis GOttes in ſeinen <hi rendition="#fr">ſieben<lb/> letzten reden</hi> ſchreibet, ſ. 7. <hi rendition="#fr">Alles/ was<lb/> ſonſt von der Gottheit geſagt/ und ge-<lb/> ſchrieben wird/ das iſt von heiden her/<lb/> von irgeiſtern/ von thoren/ oder fal-<lb/> ſchen weiſen/ mit deren beſchreibung ſich<lb/> die theologi oft noch behelfen muͤſſen/<lb/> weil ſies nicht beſſer koͤnnen/ ꝛc.</hi></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0165]
anderer Theil.
kraft, die ſie nicht haben, von den auslegern ge-
geben worden ſeyn. Da ſollen die miſerablen
120. machtſpruͤche jung geworden ſeyn/ (§.
78. *) davon ihrer 96. das gegentheil zu be-
weiſen ſcheinen. Dann wo dieſes wahr waͤre,
wer koͤnte alsdann einem feind der Gottheit Chri-
ſti uͤbel nehmen/ (**) daß er eine lehre nicht
glaube-
(*)
(**) Es iſt kein wunder, daß der Herr Graf
es mit den Socinianern ſo treuherzig mei-
net. Dann er ruͤhmet ſich, ſie ſeyen herrn-
huter worden. Welches ich ihm glaube,
wann es auch umgekehrt wird. Dann der
ſtrengſte Socinianer/ ſolange er auch die
Gottheit Chriſti noch laͤugnet, iſt ein guter
herrnhuter, wann er nur vom blut redet,
und in die verſamlung der bruͤder komt.
Er iſt gleich bekehret, ob er wohl die Gott-
heit Chriſti noch anfeindet. Er kan ſich in
der
(*) ren einer gemeine, die chriſtlicher, als an-
dere, heiſen will. Es offenbaret ſich hie-
durch ſein geheimnis der bosheit, wann er
von dem erkentnis GOttes in ſeinen ſieben
letzten reden ſchreibet, ſ. 7. Alles/ was
ſonſt von der Gottheit geſagt/ und ge-
ſchrieben wird/ das iſt von heiden her/
von irgeiſtern/ von thoren/ oder fal-
ſchen weiſen/ mit deren beſchreibung ſich
die theologi oft noch behelfen muͤſſen/
weil ſies nicht beſſer koͤnnen/ ꝛc.
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