Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
einem blosen bruder/ mann/ und ältesten ge-
macht/ wieder
(*) einen GOtt an seiner stel-
le nöthig zu haben scheinen/ damit sie doch
nicht gänzlich ohne einen GOtt seyn mögen:

so
(*) So lautet es ohne scheu, in des Grafen
mehrgedachten neujahrsrede/ 1746. s. 7.
Er wolte von seinen kindern künftig
nicht mehr als GOtt tractiret seyn/ son-
dern als ihres gleichen/ als ihr fleisch
und blut. Bis die Christin beim Christ
wird seyn/ solte sie GOtt ihr fleisch
und bein nennen. Da sagte nun der
Heiland: ihr müst wieder einen GOtt
haben: ich will euch einen geben/ ich
will euch einen nennen/ ich habe einen
Vater/ der euch gezeuget hat/ und das
will ich euch/ als ein groses geheimnis/
sagen/ ich sags euch ins ohr/ ich hab
einen Vater.
Woraus man siehet, wie-
weit die herrnhuter in ihrem gaukelspiel ge-
hen, das sie mit der H. Dreieinigkeit trei-
ben. Sie sagen sich dergestalt los von der
Gottheit des Sohnes, daß sie sogar einen
andern GOtt an desen stelle nöthig haben,
wann sie nicht mit grund verdächtig wer-
den sollen, daß sie gar keinen GOtt mehr
hätten. Die absichten des satans bei die-
sem geheimnis der bosheit, sind zwar so
weit aussehend, daß man, auch in diesem
betracht,

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
einem bloſen bruder/ mann/ und aͤlteſten ge-
macht/ wieder
(*) einen GOtt an ſeiner ſtel-
le noͤthig zu haben ſcheinen/ damit ſie doch
nicht gaͤnzlich ohne einen GOtt ſeyn moͤgen:

ſo
(*) So lautet es ohne ſcheu, in des Grafen
mehrgedachten neujahrsrede/ 1746. ſ. 7.
Er wolte von ſeinen kindern kuͤnftig
nicht mehr als GOtt tractiret ſeyn/ ſon-
dern als ihres gleichen/ als ihr fleiſch
und blut. Bis die Chriſtin beim Chriſt
wird ſeyn/ ſolte ſie GOtt ihr fleiſch
und bein nennen. Da ſagte nun der
Heiland: ihr muͤſt wieder einen GOtt
haben: ich will euch einen geben/ ich
will euch einen nennen/ ich habe einen
Vater/ der euch gezeuget hat/ und das
will ich euch/ als ein groſes geheimnis/
ſagen/ ich ſags euch ins ohr/ ich hab
einen Vater.
Woraus man ſiehet, wie-
weit die herrnhuter in ihrem gaukelſpiel ge-
hen, das ſie mit der H. Dreieinigkeit trei-
ben. Sie ſagen ſich dergeſtalt los von der
Gottheit des Sohnes, daß ſie ſogar einen
andern GOtt an deſen ſtelle noͤthig haben,
wann ſie nicht mit grund verdaͤchtig wer-
den ſollen, daß ſie gar keinen GOtt mehr
haͤtten. Die abſichten des ſatans bei die-
ſem geheimnis der bosheit, ſind zwar ſo
weit ausſehend, daß man, auch in dieſem
betracht,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0192" n="182"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">einem blo&#x017F;en bruder/ mann/ und a&#x0364;lte&#x017F;ten ge-<lb/>
macht/ wieder</hi> <note xml:id="seg2pn_28_1" next="#seg2pn_28_2" place="foot" n="(*)">So lautet es ohne &#x017F;cheu, in des Grafen<lb/>
mehrgedachten <hi rendition="#fr">neujahrsrede/</hi> 1746. &#x017F;. 7.<lb/><hi rendition="#fr">Er wolte von &#x017F;einen kindern ku&#x0364;nftig<lb/>
nicht mehr als GOtt tractiret &#x017F;eyn/ &#x017F;on-<lb/>
dern als ihres gleichen/ als ihr flei&#x017F;ch<lb/>
und blut. Bis die Chri&#x017F;tin beim Chri&#x017F;t<lb/>
wird &#x017F;eyn/ &#x017F;olte &#x017F;ie GOtt ihr flei&#x017F;ch<lb/>
und bein nennen. Da &#x017F;agte nun der<lb/>
Heiland: ihr mu&#x0364;&#x017F;t wieder einen GOtt<lb/>
haben: ich will euch einen geben/ ich<lb/>
will euch einen nennen/ ich habe einen<lb/>
Vater/ der euch gezeuget hat/ und das<lb/>
will ich euch/ als ein gro&#x017F;es geheimnis/<lb/>
&#x017F;agen/ ich &#x017F;ags euch ins ohr/ ich hab<lb/>
einen Vater.</hi> Woraus man &#x017F;iehet, wie-<lb/>
weit die herrnhuter in ihrem gaukel&#x017F;piel ge-<lb/>
hen, das &#x017F;ie mit der H. Dreieinigkeit trei-<lb/>
ben. Sie &#x017F;agen &#x017F;ich derge&#x017F;talt los von der<lb/>
Gottheit des Sohnes, daß &#x017F;ie &#x017F;ogar einen<lb/>
andern GOtt an de&#x017F;en &#x017F;telle no&#x0364;thig haben,<lb/>
wann &#x017F;ie nicht mit grund verda&#x0364;chtig wer-<lb/>
den &#x017F;ollen, daß &#x017F;ie gar keinen GOtt mehr<lb/>
ha&#x0364;tten. Die ab&#x017F;ichten des &#x017F;atans bei die-<lb/>
&#x017F;em geheimnis der bosheit, &#x017F;ind zwar &#x017F;o<lb/>
weit aus&#x017F;ehend, daß man, auch in die&#x017F;em<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">betracht,</fw></note> <hi rendition="#fr">einen GOtt an &#x017F;einer &#x017F;tel-<lb/>
le no&#x0364;thig zu haben &#x017F;cheinen/ damit &#x017F;ie doch<lb/>
nicht ga&#x0364;nzlich ohne einen GOtt &#x017F;eyn mo&#x0364;gen:</hi><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">&#x017F;o</hi> </fw><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182/0192] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit einem bloſen bruder/ mann/ und aͤlteſten ge- macht/ wieder (*) einen GOtt an ſeiner ſtel- le noͤthig zu haben ſcheinen/ damit ſie doch nicht gaͤnzlich ohne einen GOtt ſeyn moͤgen: ſo (*) So lautet es ohne ſcheu, in des Grafen mehrgedachten neujahrsrede/ 1746. ſ. 7. Er wolte von ſeinen kindern kuͤnftig nicht mehr als GOtt tractiret ſeyn/ ſon- dern als ihres gleichen/ als ihr fleiſch und blut. Bis die Chriſtin beim Chriſt wird ſeyn/ ſolte ſie GOtt ihr fleiſch und bein nennen. Da ſagte nun der Heiland: ihr muͤſt wieder einen GOtt haben: ich will euch einen geben/ ich will euch einen nennen/ ich habe einen Vater/ der euch gezeuget hat/ und das will ich euch/ als ein groſes geheimnis/ ſagen/ ich ſags euch ins ohr/ ich hab einen Vater. Woraus man ſiehet, wie- weit die herrnhuter in ihrem gaukelſpiel ge- hen, das ſie mit der H. Dreieinigkeit trei- ben. Sie ſagen ſich dergeſtalt los von der Gottheit des Sohnes, daß ſie ſogar einen andern GOtt an deſen ſtelle noͤthig haben, wann ſie nicht mit grund verdaͤchtig wer- den ſollen, daß ſie gar keinen GOtt mehr haͤtten. Die abſichten des ſatans bei die- ſem geheimnis der bosheit, ſind zwar ſo weit ausſehend, daß man, auch in dieſem betracht,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/192
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/192>, abgerufen am 18.12.2024.