Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit sind/ nicht sagen können. Diese könnenauch Daß eine solche vereinigung der gebeine
wird mit der menschheit JEsu/ und mit seinem marterleichnam/ und daß unser blut mit seinem geblüt vermenget wird. Es ist sehr zu besorgen, daß diese ausdrükke aus dem groben glauben der herrnhuter, (wie der Graf ihn oben nennet,) ihren ur- sprung haben. Dann das geheimnis der wahren vereinigung mit JEsu, beziehet sich zwar auf die menschliche natur desselben zu- gleich, und unser leib wird ebenfals dadurch geheiliget, worzu der genus des leibes und blutes Christi im H. abendmal ein geseegne- tes mittel ist, und bleibet. Aber mir grauet billig vor dem gräflichen geheimnis, wann er den zusammenhang der brüder mit der menschheit JEsu, in eine vermengung un- seres geblütes/ fleisches und gebeines, mit dem nunmehr zur rechten GOttes erhöheten Heiland, setzet. Zumahlen, da er diesen Heiland, in dieser vereinigung mit den brü- dern, als einen puren menschen betrachtet, wie er sich im vorigen erkläret hat. Man halte die neujahrsrede/ s. 13. dagegen, wo er spricht: wer das recht zu herzen nimt/ dem wird freilich sein christenstand/ seine kindschaft/ sein zusammenhang mit dem lam/ sein geschlecht/ bein von seinem bein/ und Herrnhuterey in ihrer Schalkheit ſind/ nicht ſagen koͤnnen. Dieſe koͤnnenauch Daß eine ſolche vereinigung der gebeine
wird mit der menſchheit JEſu/ und mit ſeinem marterleichnam/ und daß unſer blut mit ſeinem gebluͤt vermenget wird. Es iſt ſehr zu beſorgen, daß dieſe ausdruͤkke aus dem groben glauben der herrnhuter, (wie der Graf ihn oben nennet,) ihren ur- ſprung haben. Dann das geheimnis der wahren vereinigung mit JEſu, beziehet ſich zwar auf die menſchliche natur deſſelben zu- gleich, und unſer leib wird ebenfals dadurch geheiliget, worzu der genus des leibes und blutes Chriſti im H. abendmal ein geſeegne- tes mittel iſt, und bleibet. Aber mir grauet billig vor dem graͤflichen geheimnis, wann er den zuſammenhang der bruͤder mit der menſchheit JEſu, in eine vermengung un- ſeres gebluͤtes/ fleiſches und gebeines, mit dem nunmehr zur rechten GOttes erhoͤheten Heiland, ſetzet. Zumahlen, da er dieſen Heiland, in dieſer vereinigung mit den bruͤ- dern, als einen puren menſchen betrachtet, wie er ſich im vorigen erklaͤret hat. Man halte die neujahrsrede/ ſ. 13. dagegen, wo er ſpricht: wer das recht zu herzen nimt/ dem wird freilich ſein chriſtenſtand/ ſeine kindſchaft/ ſein zuſammenhang mit dem lam/ ſein geſchlecht/ bein von ſeinem bein/ und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0200" n="190"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">ſind/ nicht ſagen koͤnnen. Dieſe koͤnnen</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">auch</hi> </fw><lb/> <note next="#seg2pn_31_4" xml:id="seg2pn_31_3" prev="#seg2pn_31_2" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#fr">Daß eine ſolche vereinigung der gebeine<lb/> wird mit der menſchheit JEſu/ und mit<lb/> ſeinem marterleichnam/ und daß unſer<lb/> blut mit ſeinem gebluͤt vermenget wird.</hi><lb/> Es iſt ſehr zu beſorgen, daß dieſe ausdruͤkke<lb/> aus dem <hi rendition="#fr">groben glauben</hi> der herrnhuter,<lb/> (wie der Graf ihn oben nennet,) ihren ur-<lb/> ſprung haben. Dann das geheimnis der<lb/> wahren vereinigung mit JEſu, beziehet ſich<lb/> zwar auf die menſchliche natur deſſelben zu-<lb/> gleich, und unſer leib wird ebenfals dadurch<lb/> geheiliget, worzu der genus des leibes und<lb/> blutes Chriſti im H. abendmal ein geſeegne-<lb/> tes mittel iſt, und bleibet. Aber mir grauet<lb/> billig vor dem graͤflichen geheimnis, wann<lb/> er den zuſammenhang der bruͤder mit der<lb/> menſchheit JEſu, in eine <hi rendition="#fr">vermengung un-<lb/> ſeres gebluͤtes/</hi> fleiſches und gebeines, mit<lb/> dem nunmehr zur rechten GOttes erhoͤheten<lb/> Heiland, ſetzet. Zumahlen, da er dieſen<lb/> Heiland, in dieſer vereinigung mit den bruͤ-<lb/> dern, als einen <hi rendition="#fr">puren menſchen</hi> betrachtet,<lb/> wie er ſich im vorigen erklaͤret hat. Man<lb/> halte die <hi rendition="#fr">neujahrsrede/</hi> ſ. 13. dagegen, wo<lb/> er ſpricht: <hi rendition="#fr">wer das recht zu herzen nimt/<lb/> dem wird freilich ſein chriſtenſtand/ ſeine<lb/> kindſchaft/ ſein zuſammenhang mit dem<lb/> lam/ ſein geſchlecht/ bein von ſeinem bein/</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">und</hi></fw></note><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [190/0200]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
ſind/ nicht ſagen koͤnnen. Dieſe koͤnnen
auch
(*)
(*) Daß eine ſolche vereinigung der gebeine
wird mit der menſchheit JEſu/ und mit
ſeinem marterleichnam/ und daß unſer
blut mit ſeinem gebluͤt vermenget wird.
Es iſt ſehr zu beſorgen, daß dieſe ausdruͤkke
aus dem groben glauben der herrnhuter,
(wie der Graf ihn oben nennet,) ihren ur-
ſprung haben. Dann das geheimnis der
wahren vereinigung mit JEſu, beziehet ſich
zwar auf die menſchliche natur deſſelben zu-
gleich, und unſer leib wird ebenfals dadurch
geheiliget, worzu der genus des leibes und
blutes Chriſti im H. abendmal ein geſeegne-
tes mittel iſt, und bleibet. Aber mir grauet
billig vor dem graͤflichen geheimnis, wann
er den zuſammenhang der bruͤder mit der
menſchheit JEſu, in eine vermengung un-
ſeres gebluͤtes/ fleiſches und gebeines, mit
dem nunmehr zur rechten GOttes erhoͤheten
Heiland, ſetzet. Zumahlen, da er dieſen
Heiland, in dieſer vereinigung mit den bruͤ-
dern, als einen puren menſchen betrachtet,
wie er ſich im vorigen erklaͤret hat. Man
halte die neujahrsrede/ ſ. 13. dagegen, wo
er ſpricht: wer das recht zu herzen nimt/
dem wird freilich ſein chriſtenſtand/ ſeine
kindſchaft/ ſein zuſammenhang mit dem
lam/ ſein geſchlecht/ bein von ſeinem bein/
und
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