Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit worten: durch deinen lieben Sohn JEsumChristum: rius des ganzen kirchenwesens/ als haupt
des ganzen gemeinleibes/ so täglich vor sich hat etc. Und s. 7. soll der Heiland sagen: weil ich nun zukünftig euer bruder seyn werde/ euer herz/ und werde unter euch wohnen alle tage/ und euer hoherpriester seyn im al- lerheiligsten/ der erste zeuge/ der älteste der kirche/ der hauptliturgus eurer reli- gion/ so will ich nicht anders von euch tractiret seyn/ als daß ihr mich eure ge- beine nennen solt/ ihr solt mich ansehen als einen boten GOttes/ als den ersten engel unter euch/ als einen erzengel von Philadelphia/ und von allen kirchen. Ich will ordinarius in Ephesus und Smirna/ und in allen gemeinen zugleich/ ich will or- dinarius unter euch seyn/ ich meyne uns etc. Ja man gehet soweit, daß man dem erhö- heten Heiland zweierlei gedanken/ reden und wollen zuschreibet, welche soweit als himmel und erden von einander unterschie- den seyn sollen. Nemlich, in ansehung sei- ner Gottheit und menschheit. Und die eine art soll nur gelten, wann er als der äl- teste betrachtet wird. Welches eine ernie- drigte, oder vielmehr von der Gottheit ge- trennte menschheit voraussetzet, ohnerachtet man Herrnhuterey in ihrer Schalkheit worten: durch deinen lieben Sohn JEſumChriſtum: rius des ganzen kirchenweſens/ als haupt
des ganzen gemeinleibes/ ſo taͤglich vor ſich hat ꝛc. Und ſ. 7. ſoll der Heiland ſagen: weil ich nun zukuͤnftig euer bruder ſeyn werde/ euer herz/ und werde unter euch wohnen alle tage/ und euer hoherprieſter ſeyn im al- lerheiligſten/ der erſte zeuge/ der aͤlteſte der kirche/ der hauptliturgus eurer reli- gion/ ſo will ich nicht anders von euch tractiret ſeyn/ als daß ihr mich eure ge- beine nennen ſolt/ ihr ſolt mich anſehen als einen boten GOttes/ als den erſten engel unter euch/ als einen erzengel von Philadelphia/ und von allen kirchen. Ich will ordinarius in Epheſus und Smirna/ und in allen gemeinen zugleich/ ich will or- dinarius unter euch ſeyn/ ich meyne uns ꝛc. Ja man gehet ſoweit, daß man dem erhoͤ- heten Heiland zweierlei gedanken/ reden und wollen zuſchreibet, welche ſoweit als himmel und erden von einander unterſchie- den ſeyn ſollen. Nemlich, in anſehung ſei- ner Gottheit und menſchheit. Und die eine art ſoll nur gelten, wann er als der aͤl- teſte betrachtet wird. Welches eine ernie- drigte, oder vielmehr von der Gottheit ge- trennte menſchheit vorausſetzet, ohnerachtet man <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0202" n="192"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">worten: durch deinen lieben Sohn JEſum</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Chriſtum:</hi> </fw><lb/> <note next="#seg2pn_31_6" xml:id="seg2pn_31_5" prev="#seg2pn_31_4" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#fr">rius des ganzen kirchenweſens/ als haupt<lb/> des ganzen gemeinleibes/ ſo taͤglich vor<lb/> ſich hat ꝛc.</hi><lb/> Und ſ. 7. ſoll der Heiland ſagen: <hi rendition="#fr">weil ich<lb/> nun zukuͤnftig euer bruder ſeyn werde/ euer<lb/> herz/ und werde unter euch wohnen alle<lb/> tage/ und euer hoherprieſter ſeyn im al-<lb/> lerheiligſten/ der erſte zeuge/ der aͤlteſte<lb/> der kirche/ der hauptliturgus eurer reli-<lb/> gion/ ſo will ich nicht anders von euch<lb/> tractiret ſeyn/ als daß ihr mich eure ge-<lb/> beine nennen ſolt/ ihr ſolt mich anſehen<lb/> als einen boten GOttes/ als den erſten<lb/> engel unter euch/ als einen erzengel von<lb/> Philadelphia/ und von allen kirchen. Ich<lb/> will ordinarius in Epheſus und Smirna/<lb/> und in allen gemeinen zugleich/ ich will or-<lb/> dinarius unter euch ſeyn/ ich meyne uns ꝛc.</hi><lb/> Ja man gehet ſoweit, daß man dem erhoͤ-<lb/> heten Heiland zweierlei <hi rendition="#fr">gedanken/ reden<lb/> und wollen</hi> zuſchreibet, welche ſoweit als<lb/> himmel und erden von einander unterſchie-<lb/> den ſeyn ſollen. Nemlich, in anſehung ſei-<lb/> ner Gottheit und menſchheit. Und die<lb/> eine art ſoll nur gelten, wann er als der aͤl-<lb/> teſte betrachtet wird. Welches eine ernie-<lb/> drigte, oder vielmehr von der Gottheit ge-<lb/> trennte menſchheit vorausſetzet, ohnerachtet<lb/> <fw place="bottom" type="catch">man</fw></note><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [192/0202]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
worten: durch deinen lieben Sohn JEſum
Chriſtum:
(*)
(*) rius des ganzen kirchenweſens/ als haupt
des ganzen gemeinleibes/ ſo taͤglich vor
ſich hat ꝛc.
Und ſ. 7. ſoll der Heiland ſagen: weil ich
nun zukuͤnftig euer bruder ſeyn werde/ euer
herz/ und werde unter euch wohnen alle
tage/ und euer hoherprieſter ſeyn im al-
lerheiligſten/ der erſte zeuge/ der aͤlteſte
der kirche/ der hauptliturgus eurer reli-
gion/ ſo will ich nicht anders von euch
tractiret ſeyn/ als daß ihr mich eure ge-
beine nennen ſolt/ ihr ſolt mich anſehen
als einen boten GOttes/ als den erſten
engel unter euch/ als einen erzengel von
Philadelphia/ und von allen kirchen. Ich
will ordinarius in Epheſus und Smirna/
und in allen gemeinen zugleich/ ich will or-
dinarius unter euch ſeyn/ ich meyne uns ꝛc.
Ja man gehet ſoweit, daß man dem erhoͤ-
heten Heiland zweierlei gedanken/ reden
und wollen zuſchreibet, welche ſoweit als
himmel und erden von einander unterſchie-
den ſeyn ſollen. Nemlich, in anſehung ſei-
ner Gottheit und menſchheit. Und die
eine art ſoll nur gelten, wann er als der aͤl-
teſte betrachtet wird. Welches eine ernie-
drigte, oder vielmehr von der Gottheit ge-
trennte menſchheit vorausſetzet, ohnerachtet
man
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |