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Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
ben, wie er gewohnt ist. So streitet auch 2)
diese freche unwarheit mit der würklichen Amtes-
führung der Apostel. Dann diese giengen zu den
völkern, welche in heidnischer blindheit, finster-
nis und abgötterey, in jüdischer verstockung,
und teuflischen wercken der bosheit gefangen la-
gen. Denen das kreutz des HErren JEsu ein
ärgernis und eine thorheit war, 1. Cor. 1, 23.
Man lese doch die Geschichten der Apostel/ von
anfang bis zu ende. Cap. 5, 33. 13, 50. 14, 19.
16, 19. 17, 5. 6. 18. 32. 18, 17. 18. 19, 29. 20,
22. 21, 30. etc. etc. Man vergleiche damit, was
sie selber bekennen, daß bande und trübsaal ihr
lohn gewesen, daß wiederspruch, lästerung,
schläge, gefangnis, und endlich ein schmählicher
todt ihnen zu theil geworden. Man halte die
weissagung Christi dagegen Joh. 15, 20. 16, 1.
welche diesen erfolg deutlich gnug beschreibet.
Gewiß, wann sie nur zu solchen seelen wären
geschiket worden, welche der heilige Geist schon
so lange gehabt, und welche nur noch auf herrn-
hutische Förmelgen gewartet hätten, so wäre es
mit ihrem amte so blutig nicht abgelaufen. So
hätte es keine mühe gebraucht ihnen erkentnisse
beizubringen.
So hätte Paulus keine argu-
mente nöthig gehabt bei den Heiden zu Lystra/
denen er die bekehrung prediget von den fal-
schen, zu dem lebendigen GOtt, mithin das
erste Gebot Apostelg. 13, 15. und sogleich den
ersten Artikel von der Schöpfung v. 15. 16. 17.
zum grunde leget. So hätte er nicht einen au-

genblick

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
ben, wie er gewohnt iſt. So ſtreitet auch 2)
dieſe freche unwarheit mit der wuͤrklichen Amtes-
fuͤhrung der Apoſtel. Dann dieſe giengen zu den
voͤlkern, welche in heidniſcher blindheit, finſter-
nis und abgoͤtterey, in juͤdiſcher verſtockung,
und teufliſchen wercken der bosheit gefangen la-
gen. Denen das kreutz des HErren JEſu ein
aͤrgernis und eine thorheit war, 1. Cor. 1, 23.
Man leſe doch die Geſchichten der Apoſtel/ von
anfang bis zu ende. Cap. 5, 33. 13, 50. 14, 19.
16, 19. 17, 5. 6. 18. 32. 18, 17. 18. 19, 29. 20,
22. 21, 30. ꝛc. ꝛc. Man vergleiche damit, was
ſie ſelber bekennen, daß bande und truͤbſaal ihr
lohn geweſen, daß wiederſpruch, laͤſterung,
ſchlaͤge, gefangnis, und endlich ein ſchmaͤhlicher
todt ihnen zu theil geworden. Man halte die
weiſſagung Chriſti dagegen Joh. 15, 20. 16, 1.
welche dieſen erfolg deutlich gnug beſchreibet.
Gewiß, wann ſie nur zu ſolchen ſeelen waͤren
geſchiket worden, welche der heilige Geiſt ſchon
ſo lange gehabt, und welche nur noch auf herrn-
hutiſche Foͤrmelgen gewartet haͤtten, ſo waͤre es
mit ihrem amte ſo blutig nicht abgelaufen. So
haͤtte es keine muͤhe gebraucht ihnen erkentniſſe
beizubringen.
So haͤtte Paulus keine argu-
mente noͤthig gehabt bei den Heiden zu Lyſtra/
denen er die bekehrung prediget von den fal-
ſchen, zu dem lebendigen GOtt, mithin das
erſte Gebot Apoſtelg. 13, 15. und ſogleich den
erſten Artikel von der Schoͤpfung v. 15. 16. 17.
zum grunde leget. So haͤtte er nicht einen au-

genblick
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[40/0050] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit ben, wie er gewohnt iſt. So ſtreitet auch 2) dieſe freche unwarheit mit der wuͤrklichen Amtes- fuͤhrung der Apoſtel. Dann dieſe giengen zu den voͤlkern, welche in heidniſcher blindheit, finſter- nis und abgoͤtterey, in juͤdiſcher verſtockung, und teufliſchen wercken der bosheit gefangen la- gen. Denen das kreutz des HErren JEſu ein aͤrgernis und eine thorheit war, 1. Cor. 1, 23. Man leſe doch die Geſchichten der Apoſtel/ von anfang bis zu ende. Cap. 5, 33. 13, 50. 14, 19. 16, 19. 17, 5. 6. 18. 32. 18, 17. 18. 19, 29. 20, 22. 21, 30. ꝛc. ꝛc. Man vergleiche damit, was ſie ſelber bekennen, daß bande und truͤbſaal ihr lohn geweſen, daß wiederſpruch, laͤſterung, ſchlaͤge, gefangnis, und endlich ein ſchmaͤhlicher todt ihnen zu theil geworden. Man halte die weiſſagung Chriſti dagegen Joh. 15, 20. 16, 1. welche dieſen erfolg deutlich gnug beſchreibet. Gewiß, wann ſie nur zu ſolchen ſeelen waͤren geſchiket worden, welche der heilige Geiſt ſchon ſo lange gehabt, und welche nur noch auf herrn- hutiſche Foͤrmelgen gewartet haͤtten, ſo waͤre es mit ihrem amte ſo blutig nicht abgelaufen. So haͤtte es keine muͤhe gebraucht ihnen erkentniſſe beizubringen. So haͤtte Paulus keine argu- mente noͤthig gehabt bei den Heiden zu Lyſtra/ denen er die bekehrung prediget von den fal- ſchen, zu dem lebendigen GOtt, mithin das erſte Gebot Apoſtelg. 13, 15. und ſogleich den erſten Artikel von der Schoͤpfung v. 15. 16. 17. zum grunde leget. So haͤtte er nicht einen au- genblick

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/50>, abgerufen am 21.11.2024.