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Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

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anderer Theil.
Wann es leute sind, die der heilige Geist schon
lange, schon von zehen jahren hatte, und denen
er eben das schon gesaget hatte, was die herrn-
huter ihnen von neuem sagen; so entstehen drei
fragen hierbei. 1) Was ihnen der heilige Geist
eigentlich gesagt haben müsse? die antwort hier-
auf ist leicht zu finden. Dann er hat ihnen eben
das gesagt, was ihnen die brüder sagen. Die-
se aber sagen wie der Graf bekennet, nichts an-
ders, als dein Schöpfer ist für dich am kreutz
geschlachtet, und der heilige Geist zeuget da-
von/ und zugleich von dem unglauben der
welt.
2) Die andere frage: Ob denn diese Leute
noch wissen, was der heilige Geist ihnen gesaget
habe? Die antwort des Grafen ist etwas zwei-
deutig. Einmal spricht er: Ja, sie wissen es,
es fehlet nur an jemand/ der sie es ausspre-
chen lehret. Wir drücken das siegel auf das/
was sie schon lange hatten.
Ein andermal
heiset es, es wäre ihnen wie einem, der seinen
traum vergessen hätte/ den man wieder daran
erinnern müsse.
Seelen, (§. 26.) die schon
nach gnade suchen und verlangen/ die schon
so was gemerkt/ und schon lange was bei sich
herum getragen haben/ das man ihnen nur
nennen müsse. Die schon lange haben glau-
ben wollen/ und nur nichts gewust haben zu
glauben/ bis man es ihnen nennet.

3) Wie und auf was art der heilige Geist ih-
nen dieses gesaget habe? Diese frage hat die gräf-
liche schalkheit unerörtert gelassen. Dann hier

lieget
Herrnhut. II. Th. D

anderer Theil.
Wann es leute ſind, die der heilige Geiſt ſchon
lange, ſchon von zehen jahren hatte, und denen
er eben das ſchon geſaget hatte, was die herrn-
huter ihnen von neuem ſagen; ſo entſtehen drei
fragen hierbei. 1) Was ihnen der heilige Geiſt
eigentlich geſagt haben muͤſſe? die antwort hier-
auf iſt leicht zu finden. Dann er hat ihnen eben
das geſagt, was ihnen die bruͤder ſagen. Die-
ſe aber ſagen wie der Graf bekennet, nichts an-
ders, als dein Schoͤpfer iſt fuͤr dich am kreutz
geſchlachtet, und der heilige Geiſt zeuget da-
von/ und zugleich von dem unglauben der
welt.
2) Die andere frage: Ob denn dieſe Leute
noch wiſſen, was der heilige Geiſt ihnen geſaget
habe? Die antwort des Grafen iſt etwas zwei-
deutig. Einmal ſpricht er: Ja, ſie wiſſen es,
es fehlet nur an jemand/ der ſie es ausſpre-
chen lehret. Wir druͤcken das ſiegel auf das/
was ſie ſchon lange hatten.
Ein andermal
heiſet es, es waͤre ihnen wie einem, der ſeinen
traum vergeſſen haͤtte/ den man wieder daran
erinnern muͤſſe.
Seelen, (§. 26.) die ſchon
nach gnade ſuchen und verlangen/ die ſchon
ſo was gemerkt/ und ſchon lange was bei ſich
herum getragen haben/ das man ihnen nur
nennen muͤſſe. Die ſchon lange haben glau-
ben wollen/ und nur nichts gewuſt haben zu
glauben/ bis man es ihnen nennet.

3) Wie und auf was art der heilige Geiſt ih-
nen dieſes geſaget habe? Dieſe frage hat die graͤf-
liche ſchalkheit uneroͤrtert gelaſſen. Dann hier

lieget
Herrnhut. II. Th. D
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[49/0059] anderer Theil. Wann es leute ſind, die der heilige Geiſt ſchon lange, ſchon von zehen jahren hatte, und denen er eben das ſchon geſaget hatte, was die herrn- huter ihnen von neuem ſagen; ſo entſtehen drei fragen hierbei. 1) Was ihnen der heilige Geiſt eigentlich geſagt haben muͤſſe? die antwort hier- auf iſt leicht zu finden. Dann er hat ihnen eben das geſagt, was ihnen die bruͤder ſagen. Die- ſe aber ſagen wie der Graf bekennet, nichts an- ders, als dein Schoͤpfer iſt fuͤr dich am kreutz geſchlachtet, und der heilige Geiſt zeuget da- von/ und zugleich von dem unglauben der welt. 2) Die andere frage: Ob denn dieſe Leute noch wiſſen, was der heilige Geiſt ihnen geſaget habe? Die antwort des Grafen iſt etwas zwei- deutig. Einmal ſpricht er: Ja, ſie wiſſen es, es fehlet nur an jemand/ der ſie es ausſpre- chen lehret. Wir druͤcken das ſiegel auf das/ was ſie ſchon lange hatten. Ein andermal heiſet es, es waͤre ihnen wie einem, der ſeinen traum vergeſſen haͤtte/ den man wieder daran erinnern muͤſſe. Seelen, (§. 26.) die ſchon nach gnade ſuchen und verlangen/ die ſchon ſo was gemerkt/ und ſchon lange was bei ſich herum getragen haben/ das man ihnen nur nennen muͤſſe. Die ſchon lange haben glau- ben wollen/ und nur nichts gewuſt haben zu glauben/ bis man es ihnen nennet. 3) Wie und auf was art der heilige Geiſt ih- nen dieſes geſaget habe? Dieſe frage hat die graͤf- liche ſchalkheit uneroͤrtert gelaſſen. Dann hier lieget Herrnhut. II. Th. D

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/59>, abgerufen am 21.11.2024.